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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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vorsichtig mit den Fingern ab«, sagte Miranda.
    »Pah, wie umständlich«, murmelte Mona. »Da ziehe ich meine eigene Methode vor.«
    »Leon konnte uns nichts sagen, weil alles
geheim
war«, nahm Jolanda ihren Mann in Schutz. »Wir hätten uns vielleicht anders verhalten, und das hätte seinen Auftrag gefährden können.«
    »Ist Papa jetzt ein Held?«, wollte Rufus, Elenas vierjähriger Bruder, wissen. »Genau wie James Bond?«
    »Woher kennst du denn James Bond?«, fragte Elena überrascht. Sie selbst kannte sich erst ein bisschen mit den menschlichen Fernsehhelden aus. In der Hexenwelt gab es kein Fernsehen, und Elenas Freundinnen Nele und Jana lachten manchmal, weil Elena meistens überhaupt keine Ahnung hatte, wenn über bekannte Filme oder Serien geredet wurde. Diesen Film hatte sie aber vor Kurzem mit ihren Freundinnen im Kino gesehen. »Von Lukas«, antwortete Rufus.
    Rufus kannte Lukas aus dem Kindergarten, und in der letzten Zeit spielten sie oft nachmittags miteinander. Jolanda war sehr froh, dass auch Rufus endlich Anschluss gefunden hatte. Nun runzelte sie allerdings die Stirn.
    »Wenn du bei Lukas bist – guckt ihr da Fernsehen?«
    »Na klar, was sonst?«
    »Aber James Bond ist doch noch gar nichts für euch«, mischte sich Elena ein.
    »Wieso nicht?« Rufus machte ein unschuldiges Gesicht. »Es kracht da so schön … und Autos brennen …«
    Jolanda seufzte. »Ich werde mal ein Wörtchen mit Lukas’ Mutter reden müssen, fürchte ich.«
    »Darf ich im Kindergarten erzählen, dass mein Papa Geheimagent ist, so wie James Bond?«, fragte Rufus.
    »Bist du des Teufels?«, fauchte Mona. »Zu niemandem ein Wort, nicht mal zu Lukas! Kapierst du das oder muss ich dich verhexen?«
    »Sei nicht so grob zu deinem Enkel«, sagte Jolanda. »Rufus ist sehr klug für seine vier Jahre, und natürlich wird er nichts ausplaudern, nicht wahr?« Sie wandte sich an Rufus. »Du verstehst doch, dass wir keine Schwierigkeiten bekommen wollen.«
    Rufus nickte ernsthaft. »Ja, Mama.« Er schnippte mit den Fingern. Das Toastbrot sprang aus dem Toaster und machte einen Salto.
    »Ob Papa viel Geld bekommt, wenn er seinen Auftrag erfüllt hat?«, überlegte Daphne. »Dann könnten wir uns vielleicht eine tolle Villa leisten.«
    »Aber Kind, wir
haben
eine tolle Villa«, sagte Jolanda.
    »Ja, hier«, entgegnete Daphne. Der Hexilbeauftragte, ihr »Betreuer« sozusagen, hatte ihnen in der Menschenwelt ein Zuhause besorgt, das keine Wünsche offen ließ. »Ich meine in der Hexenwelt. Oder habt ihr etwa vor, für immer hierzubleiben?« Sie tippte sich an die Stirn. »Dann bitte ohne mich! Ich werde mit Gregor zusammenziehen!«
    »Daphne, du bist erst fünfzehn!«, sagte Jolanda streng. »Und du wirst mit
niemandem
zusammenziehen, jedenfalls jetzt noch nicht.«
    Daphne äffte sie nach. »
Du wirst mit niemandem zusammenziehen, jedenfalls jetzt noch nicht!
– Beim Orkus, seid ihr spießig!«
    Elena war die Einzige, die einen Blick auf die Uhr warf. »Oje, schon Viertel vor acht! Wir müssen los.« Sie stellte ihre Tasse, die halb ausgetrunken war, auf die Untertasse zurück und sprang auf. »Bestimmt kommen wir heute zu spät!«
    »Ts, ts, ts, immer diese Tyrannei mit der Zeit«, sagte Mona. »Das nervt mich hier in der Menschenwelt am meisten.« Sie streckte ihren Zeigefinger aus, und der Zeiger auf der Uhr wanderte um zehn Minuten zurück.

    »Mutter, was tust du da?«, fragte Jolanda entsetzt.
    »Das siehst du doch. Ich habe die Zeit ein wenig zurückgedreht.«
    »Aber das kannst du doch nicht einfach machen. Die Züge, die Fahrpläne – das gibt bestimmt ein Riesendurcheinander.« Jolanda war ganz blass geworden.
    »Du machst dir immer viel zu viele Sorgen, meine Liebe.« Mona ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. »Jetzt können wir zu Ende frühstücken und dann fahre ich die Mädchen in die Schule.«
    »Mich nicht.« Daphne war aufgestanden. »Ich werde zum Glück abgeholt und muss nicht mitfahren.«
    »Zum Glück?«, fragte Mona mit hochgezogenen Augenbrauen. »Warum zum Glück?«
    »Hat dir noch niemand gesagt, wie grottenschlecht du Auto fährst?« Daphne schüttelte den Kopf. »Du solltest endlich mal ein paar Fahrstunden nehmen, Oma!«
    Bevor Mona etwas erwidern konnte, fiel die Küchentür hinter Daphne zu.
     

     
    Einmaleins der Zeitmagie
(nur für erfahrene Hexen und Zauberer!)
    Die Zeitzauberei ist ein spezielles Kapitel der höheren Magie. Sie kann sehr praktisch sein, aber auch fatale Folgen haben. Deswegen sei

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