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Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums

Titel: Magic Girls 03 - Das Rätsel des Dornenbaums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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bevor der Doppelgänger etwaige Ansprüche anmeldet.
     
    BEGINNEN WIR ALSO MIT EINEM FÜNF-MINUTEN - DOUBLE, DIE LEICHTESTE ÜBUNG:
     
    Hilfreich ist es, ein Foto der zu verdoppelnden Person zu haben. Es geht auch mit einem Spiegelbild. Geübte Hexen brauchen überhaupt keine Vorlage.
    Man konzentriere sich auf die betreffende Person und zeichne dann die Runen für die Begriffe »Leben«, »kurz« und »Wille« in die Luft. Dazu spreche man folgenden Spruch:
     
    INVENIO HOMINEM (ICH ERSCHAFFE EINEN MANN.)
    Oder:
    INVENIO FEMINAM (ICH ERSCHAFFE EINE FRAU.)
     
    Auf keinen Fall darf man vergessen, einen Schutzzauber um sich zu errichten!
    Sobald der Doppelgänger auftaucht, kann man ihm Befehle geben. Wenn der Doppelgänger an einem entfernten Ort erscheint, reicht es, ihm per Gedankenkraft die Befehle zuzusenden. Er wird sie umgehend ausführen – vorausgesetzt, man hat alles richtig gemacht!
     

     
    Jana presste die Hand auf den Mund. »Gleich ein Einbruch? Ist das nicht ein bisschen heftig?«
    Miranda hielt mit dem Zeichnen inne. »Hast du eine bessere Idee?«
    Jana zögerte kurz, dann schüttelte sie den Kopf. »Eigentlich nicht.«
    »Der Einbrecher ist natürlich nur eine Art Fata Morgana«, erklärte Miranda. »Ein Phantom, das sich nach wenigen Minuten auflöst. Ich benutze dazu den praktischen Doppelgänger-Zauber. Der Nachbar sieht sich eigentlich selbst, erkennt sich aber nicht, weil sein Doppelgänger eine Gesichtsmaske trägt.«
    Sie murmelte vor sich hin. Elena verstand nur »
Invenio hominem
«. Sie wurde ein bisschen neidisch auf Miranda, weil sie diesen Zauber mit leichter Hand und ohne Nervosität ausführte. Dabei war es ziemlich schwierig, einen Doppelgänger zu erschaffen. Man musste dazu in
höherer Zauberei
schon etwas erfahren sein. Wieder einmal wurde Elena bewusst, dass Miranda viel besser hexen konnte als sie. Miranda hatte ja schon in der Hexenwelt mit der
höheren Zauberei
beginnen dürfen – im Gegensatz zu ihr. Elena würde diesen Vorsprung wohl nie aufholen können!
    »So, fertig!«, sagte Miranda und sah die anderen an. »In ein, zwei Minuten wird der Nachbar Frau Treller auf ihrem Handy anrufen, und bis die Sache geklärt ist, haben wir mindestens eine halbe Stunde Ruhe. – Was gibt’s denn so Wichtiges, was ihr loswerden müsst?«
    »Na ja …« Nele warf Jana einen unsicheren Blick zu. »Wir wollten euch fragen, was aus euch wird … ich meine, nachdem euer Vater … hm … die Umstände sind doch jetzt ganz anders. Werdet ihr im HEXIL bleiben oder zurückgehen?«
    Elena sah, wie Janas Lippen leicht zitterten. Das rührte sie sehr. Ihre Menschenfreundinnen hatten sie offenbar wirklich ins Herz geschlossen! Aber ihr ging es ja genauso. Bei dem Gedanken, die beiden Mädchen nicht mehr zu sehen, wurde ihr ganz flau im Magen.
    »Vorläufig wird sich gar nichts ändern«, antwortete Elena. »Wir müssen warten, bis Papa seinen Auftrag erledigt hat und zurückkommt.«
    »Ihr seid also nicht in zwei Tagen oder so weg?« Nele wirkte erleichtert. Auch Jana lächelte.
    In diesem Moment läutete es zum Unterrichtsbeginn. Elena blickte den Gang entlang, aber Frau Treller war nicht zu sehen – genau, wie Miranda es vorausgesagt hatte.
    »Bingo!«, sagte Nele. »Es ist doch ungemein praktisch, wenn man Hexen als Freundinnen hat! Ihr solltet uns öfter eine Freistunde verschaffen!«
    Jetzt steckte auch ihre Klassenkameradin Anna den Kopf aus dem Klassenzimmer, schaute zu den vier Mädchen und fragte verwundert: »Ist Frau Treller noch nicht da?«
    »Nö, vermisst du sie denn?«, gab Nele zurück.
    Anna schüttelte den Kopf. »Bestimmt nicht. Da kann ich wenigstens noch Mathe abschreiben.« Sie ging wieder ins Klassenzimmer.
    Die vier Freundinnen hockten sich auf die breite Fensterbank im Gang.
    »Habt ihr schon irgendwelche Pläne fürs Wochenende?«, erkundigte sich Miranda.
    Jana verzog das Gesicht. »Erinnere mich bloß nicht daran! Ich muss am Samstag im Gemeindehaus vorspielen. Meine Mutter besteht darauf. Ich kriege Bauchweh, wenn ich nur daran denke!«
    »Aber du spielst doch so toll Klavier«, meinte Nele. »Manchmal beneide ich dich. Ich kann nicht mal den
Flohwalzer
spielen.«
    »Ach.« Jana zuckte die Achseln. »Das Schlimme ist, dass meine Mutter mir immer so einen Stress macht. Wenn das Vorspielen klappt, dann soll ich ab und zu beim Gottesdienst die Orgel spielen. Und ich werde auch richtigen Orgelunterricht bekommen. Meine Mutter sieht mich schon als zukünftige

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