Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
es.« Elena gähnte schon wieder, das hörte man sogar durchs Telefon.
Nele musste lachen. »Au Mann, ihr seid doch Hexen! Gibt es denn keinen Zauberspruch, mit dem du deine Müdigkeit weghexen kannst?«
»Schon, aber …« Elena gähnte erneut. »Ich bin zu müde, um mich richtig an den Spruch zu erinnern. Und wenn ich den falschen erwische, kann ich vielleicht vier Wochen lang nicht schlafen. Macht’s gut, bis später!« Sie legte auf.
|153| »Ich platze vor Neugier«, sagte Nele. »Bestimmt haben sie wieder ein spannendes Abenteuer erlebt …«
»Na ja, ich weiß nicht«, sagte Jana. »Ich wäre nicht gerade froh, wenn ich herausgefunden hätte, dass unsere Nachbarn Dämonen sind.«
»Ihr habt doch auch einen Flügel, auf dem du immer spielst.« Nele grinste. »Du solltest ihn dir mal genau ansehen. Vielleicht ist er ja auch ein Portal und dein Klavierlehrer ein Dämon.«
Jana schnitt eine Grimasse. »Haha, das hätte ich wohl schon gemerkt.«
Die Pause war zu Ende und die Mädchen gingen in den Klassenraum zurück.
Nele war sehr gespannt, als sie am Nachmittag mit dem Rad in den Nachtigallenweg fuhr. Mit leichtem Schaudern musterte sie das Nachbarhaus. Es wirkte verlassen …
Vor der Villa der Bredovs stellte Nele ihr Rad ab und schloss es ab. Dann sprang sie die Stufen zur Haustür hinauf und klingelte. Miranda öffnete.
»Hallo, Nele! Wo hast du denn Jana gelassen?«
»Die hat Besuch von ihrer Cousine«, erwiderte Nele. »Hat dir das Elena nicht erzählt?«
Miranda schüttelte den Kopf. »Wird sie vergessen haben. Komm rein.«
Sie führte Nele in die Küche. Auf dem Küchentisch standen noch immer die Fläschchen, Tiegel und Töpfchen aus dem Keller von Zacharias Malander. Mona war dabei, sie zu sortieren.
»Schwarze Magie, grüne Magie, graue Magie, weiße Magie«, murmelte sie vor sich hin und hob kurz den Kopf. »Hallo, Nele!«
»Ist das die gestohlene Magie?«, platzte Nele gleich heraus. »In den Fläschchen?«
Mona nickte. »So ist es.«
|154| »Und wenn man die Fläschchen aufschraubt, dann kann man die Magie benutzen?«, fragte Nele. Ihre Wangen begannen vor Aufregung zu glühen.
»Ja, genau.« Mona sortierte weiter. »Aber ganz so einfach, wie es aussieht, ist es nicht. Und an sich auch keine Information, die für Menschenmädchen gedacht ist.« Sie sah Nele einen Moment länger an. Es wirkte wie eine unausgesprochene Aufforderung, die Küche zu verlassen.
Miranda merkte sofort, dass Mona vor Nele nicht mehr sagen wollte.
»Komm, lass uns hochgehen zu Elena.«
Während die Mädchen die Treppen nach oben stiegen, begann Miranda zu erzählen:
»Weißt du, das mit den Gestaltwandlern, die eigentlich Dämonen sind, ist eine gefährliche Sache. Es scheint sich eben nicht nur um Hexen oder Hexer mit besonderen Fähigkeiten zu handeln, sondern um Dämonen, die im Dienst von Mafaldus Horus stehen.«
Die beiden Mädchen betraten das Zimmer von Elena und Miranda.
Elena war gerade dabei, ihr Bett zu machen. Sie schien noch nicht lange auf zu sein.
»Hallo Nele! Schön, dass du da bist.«
»Ich erzähle Nele gerade die Geschichte von gestern Nacht und was es mit den Gestaltwandlern auf sich hat«, brachte Miranda Elena auf den aktuellen Stand.
Dann wandte sie sich wieder an Nele und erzählte weiter. »Eusebius hat vorhin per
Transglobkom
angerufen, sie haben inzwischen eine heiße Spur. Offenbar sind es acht Gestaltwandler, die für Mafaldus Magie stehlen. Zwei davon waren unsere Nachbarn: Tiziana, die sich in eine Katze verwandelt hat, und ihr Vater Zacharias, der die Gestalt eines Schwarzen Panthers annehmen kann.«
|155| »Die Familie ist offenbar noch größer«, fuhr Elena fort.
»Mona hat erzählt, dass Tiziana mal erwähnte, ihre Mutter sei umgekommen. Dabei hat sie etwas von einem Werwolf gesagt.« Miranda schüttelte den Kopf. »Das stimmt alles nicht. Leon und Eusebius haben herausgefunden, dass die Mutter gar nicht tot ist. Sie ist putzmunter, heißt Siri und kann sich in einen Puma verwandeln. Dann hat Tiziana noch zwei Brüder, die Zwillinge Jasper und Jaromir. Sie sind schon achtzehn, einer verwandelt sich in einen Tiger, der andere in einen Leoparden.« Miranda hielt kurz inne, um nachzudenken. Sie musste sich konzentrieren, um die ganzen Verhältnisse und die Neuigkeiten wieder zusammenzubringen, von denen ihr Eusebius erzählt hatte. »Und Tizianas Onkel Hubertus ist ein Gepard und ihre Tante Ricarda ein Luchs. Und dann gibt es noch einen Großvater Leonardo, er
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