Magic Girls 08 - Die Macht der Acht
rang sich ein müdes »Hi!« ab.
Nele sagte gar nichts, sondern starrte in die Luft.
|8| »Bitte seid uns nicht mehr böse«, bettelte Elena. »Ich weiß, es war fies – aber wir mussten wirklich so schnell wie möglich weg …Wir haben es euch doch schon am Telefon erklärt …«
»Hach!«, schnaubte Nele. »Es wäre trotzdem nett gewesen, wenn ihr uns wenigstens vorgewarnt hättet. So in der Art:
Hallo, wir müssen leider weg – aber es darf keiner merken, und deswegen schicken wir euch Do ……
»Schschsch!« Elena legte den Finger auf die Lippen und rollte mit den Augen. Nele sollte die Sache mit den Doppelgängerinnen nicht unbedingt laut herumtönen, schließlich waren sie nicht allein! Außer Jana und Nele wusste niemand in der Klasse, dass Miranda und Elena Hexen waren, und das sollte auch so bleiben.
»Ja, das war ein Fehler«, gab Miranda zerknirscht zu. »Aber wir hatten einfach zu viele andere Dinge im Kopf …«
Nele sprang auf. »So viel, dass ihr nicht mal kurz an uns gedacht habt? Das finde ich wirklich traurig. Ich dachte, wir sind Freundinnen! Jetzt wissen wir wenigstens, wie wichtig wir für euch sind.«
Einige aus der Klasse waren auf das Streitgespräch aufmerksam geworden und drehten die Köpfe.
Miranda war rot geworden. »Hör auf, Nele! Das ist doch albern. Du weißt ganz genau, dass das nicht so ist!«, zischte sie. »Wir hatten nicht nur viel im Kopf, es ging um Leben und Tod …«
»Ach ja – mal wieder, hm? So langsam ist das nicht mehr glaubwürdig, Miranda.« Nele wirkte unbeeindruckt.
»Eusebius war in Gefahr«, sagte Miranda leise. »Aber wenn ihr mir nicht glaubt, dann ist das euer Problem.« Beleidigt ging sie nach vorne und setzte sich auf ihren Platz.
Elena zögerte. »Wir werden euch alles in Ruhe erklären, versprochen«, sagte sie zu Nele und Jana. »Aber erst, wenn wir unter uns sind, okay?«
Dann setzte sie sich auf ihren Platz neben Mark.
|9| Wenig später kam Frau Treller ins Klassenzimmer. Sie war die Klassenlehrerin der 8a und unterrichtete Englisch – ein Fach, in dem Elena sich noch immer ein bisschen unsicher fühlte. Miranda behauptete, sie sei einfach zu faul, die Vokabeln zu lernen.
Schon an der Art, wie Frau Treller ihre Tasche aufs Pult knallte, merkte man, dass sie an diesem Tag ziemlich schlechte Laune hatte.
»Hello, boys and girls«, begrüßte sie die Schüler und Schülerinnen, während sich eine steile Falte auf ihrer Stirn zeigte. »Ich hoffe, ihr seid gut vorbereitet. Ich möchte nämlich wissen, wie viel ihr von der letzten Stunde behalten habt. Deswegen werde ich heute einen kleinen Test schreiben.«
Oh nein
, dachte Elena. Erst der Streit mit Nele und Jana und jetzt auch noch ein Englischtest. An manchen Tagen kam es wirklich dick!
»Bitte nehmt eure Schulhefte heraus und schlagt sie auf«, sagte Frau Treller.
Die Schüler und Schülerinnen stöhnten. Es folgte Geraschel, als alle ihre Hefte hervorholten. Frau Treller begann, die Fragen an die Tafel zu schreiben. Doch da klopfte es an der Tür. Gleich darauf trat Herr Seifert, der Direktor, ein.
»Oh, Herr Direktor.« Frau Treller lächelte. »Im Moment ist es ein bisschen ungünstig. Ich bin gerade dabei, mit der Klasse einen Englischtest zu schreiben.«
»Es tut mir leid, dass ich stören muss«, entschuldigte sich Direktor Seifert. »Aber es muss sein.« Er wandte sich zu den Schülern und Schülerinnen.
»Es gibt eine gute und eine schlechte Nachricht. Die schlechte zuerst: Leider ist festgestellt worden, dass beim Bau dieser Schule giftige Substanzen verwendet worden sind, die heute längst verboten sind. Um die Gesundheit unserer Schüler zu gewährleisten, müssen sofort bestimmte Maßnahmen ergriffen |10| werden. So müssen zum Beispiel die Deckenplatten in den Klassenzimmern ausgetauscht werden. Auch einige andere Dinge müssen neu gemacht werden. Diese Maßnahmen dulden keinen Aufschub, denn die giftigen Substanzen wirken nach wie vor gesundheitsschädigend – das haben Fachleute gerade bestätigt. Wir dürfen keinen Tag länger hier unterrichten. Tja, und deswegen komme ich jetzt zur guten Nachricht für euch: Unsere Schule wird ab morgen für vierzehn Tage wegen Baumaßnahmen geschlossen. Da wir auf die Schnelle kein anderes Gebäude gefunden haben, auf das wir ausweichen können, habt ihr alle Sonderferien! Aber eines muss ich noch sagen – auch wenn ich verstehe, dass ihr euch freut –, der Unterrichtsstoff wird nachgeholt, auch wenn zwei Wochen fehlen.«
Er
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