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Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt

Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt

Titel: Magical Mystery oder: Die Rückkehr des Karl Schmidt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sven Regener
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zu erklären.«
    »Und ohne
Geld«, sagte Anja und guckte dabei freundlich. Sie war klein und hübsch und
ein bisschen pummelig, im Gegensatz zu Rosa, die eher dürr und knochig und ein
bisschen der herbe Typ war.
    »Ja, ohne
Geld, aber das wird schon noch! Das werden wir euch schon noch lohnen im
späteren Leben«, sagte Raimund fröhlich und nahm seine Suppe entgegen. »Wir
werden immer gut von euch sprechen und denken und ihr dürft mit auf die Magical
Mystery Tour und bei der Springtime dürft ihr auch spielen, da seid ihr mit im
Kratzbombe-Set.«
    »Echt? Bei
der Springtime?«
    »Ja, ich
hab euch in Halle vier mit reingebucht, die Kratzbombe-Acts spielen alle in
Halle vier, nur Schöpft und Basti und Holger legen in Halle eins auf, Ferdi und
ich natürlich sowieso, aber wir sind ja auch nicht Kratzbombe, jetzt guckt
nicht so, das ging nicht anders, immerhin könnt ihr auflegen, das haben die
von Magnetic schon durchgewunken.
Obwohl euch keiner kennt. Das ist nur wegen der Flöte!« Raimund richtete das
Wort an mich und hob dabei einen Vorhang Nudeln aus seiner Suppe: »Die beiden
spielen richtig Musik, so mit der eine legt auf und Anja spielt Flöte.«
    »Saxofon«, sagte Anja.
    »Saxofon«,
nickte Raimund. »Ist gerade fertig, das nehmen wir mit ins Merch!«
    Ferdi
verschluckte sich an seinem Essen, musste husten und sagte nach einiger
Schulterklopferei zu Raimund: »Du wolltest ihm doch das mit Magical Mystery
erklären! Charlie ist seit fünf Jahren raus, der blickt doch überhaupt nicht
mehr durch!«
    »Okay«,
sagte Raimund, »jetzt mal nicht immer alle durcheinander. Erstmal hätte ich
gerne dieses extrascharfe Zeug zum da Reinmachen, und dann erklär ich ihm das.«
    »Da fällt
mir noch ein, hast du eigentlich was zu wohnen hier, Charlie«, mischte sich
Ferdi wieder ein.
    »Nein«,
sagte ich. »Das hätte ich dann als Nächstes gefragt, aber vielleicht sollte
man das auch zuerst klären.«
    »Du kannst
bei mir wohnen«, sagte Raimund, »obwohl, da sind gerade die Handwerker in dem
anderen Zimmer.«
    »Welche
Handwerker?«, sagte Ferdi. »Schon wieder?«
    »So neue
Typen, die renovieren gerade alles. Im Moment ist eigentlich nur mein
Schlafzimmer okay, aber ich kann doch nicht mit Charlie in einem Zimmer wohnen,
ich meine, bei aller Liebe, Charlie …!«
    »Schon
klar, Raimund, ich bin auch irgendwie dagegen«, sagte ich.
    »Er kann ja
bei mir wohnen«, sagte Rosa.
    »Das ist
nett«, sagte ich. »Aber nur, wenn’s nichts ausmacht.«
    »Bei mir
ist gerade meine Mitbewohnerin ausgezogen«, sagte sie. »Und in dem Zimmer ist
eine Matratze. Für eine Nacht wird’s ja wohl gehen!«
    »Auf jeden
Fall«, sagte ich.
    »Nur eine
Nacht?«, sagte Raimund. »Geht das schon morgen los? Fahren wir morgen schon
los?«
    »Ja«, sagte
Ferdi, »morgen ist Dienstag, Raimund, wir fahren Dienstag los, was hast du denn
gedacht?!«
    »Ich hab
gar nichts gedacht, ich dachte, du organisierst das alles. Haben wir denn das
Auto auch sicher?«
    »Was weiß
ich, ich hab das alles Dave übergeben, der sollte sich kümmern.«
    »Ach du
Scheiße, ich kann jetzt aber nicht gleich noch ins Büro gehen, ich bin seit
sechsunddreißig Stunden auf den Beinen, Ferdi, gut, dass Charlie jetzt da ist,
dann kann der sich gleich einarbeiten.«
    Alle
guckten mich an, als erwarteten sie einen Kommentar dazu.
    »Kein
Problem«, sagte ich. Und zu Rosa: »Wo wohnst du denn?«
    »Gleich um
die Ecke.«
    »Rosa ist
eine von unseren Mietern!«, sagte Raimund. »Die wohnt im Nachbarhaus. Das
gehört uns auch. Wir kriegen das alles hin, das wird alles wie Christiania in
Kopenhagen hier, Leben, Arbeiten, Wohnen, alles zusammen, voll das
Hippieding, das kriegen wir genauso hin wie die in Christiania, ich hab da
gerade was drüber gelesen, nur dass wir dann nicht Fahrräder bauen und Hasch
verkaufen, wie die blöden Hippies da, sondern BummBumm und Spaß und
Merchandisingkram.«
    »Ist ja
gut, Raimund«, sagte Ferdi. »Leg dich erstmal hin. Dave kommt gleich ins Büro
und Charlie kommt auch, wir machen das schon.«
    »Ich wollte
aber erstmal Charlie noch die Sache mit dem Magical Mystery erklären.«
    »Leg dich
lieber hin, Raimund.«
    »Ich kann
jetzt irgendwie noch nicht schlafen, ich muss doch erstmal die Suppe hier
aufessen. Und Charlie das mit dem Magical Mystery erklären.«
    »Dann
mach’s aber auch.«
    »Das hat
Zeit«, wiegelte ich ab und meinte es auch so. Ich brauchte jetzt keine
Erklärungen mehr, ich entspannte mich gerade wieder etwas und fing

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