Magie der Worte
Kapitel 1: Was magische Zauberworte bewirken
Magie gab es zu allen Zeiten und bei allen Völkern, sie war und ist wichtiger Bestandteil in vielen Naturreligionen. Seit Beginn der Menschheitsgeschichte gehört sie zu den geheimnisvollsten Mysterien. Mit dem Begriff Magie bezeichnet man heute noch unerforschte und deshalb manchmal als unheimlich empfundene Naturkräfte – und natürlich die Kunst, diese Kräfte zu beherrschen. Eng damit verbunden sind Rituale, und mit diesen wiederum Zaubersprüche und Zauberformeln. Vor allem Letzteres hat die Menschen wohl von jeher fasziniert. Sie gehören schon immer zu dem, was wir als „Magie“ bezeichnen – der Fähigkeit also, mit Hilfe verschiedener Energien bestimmte Situationen zu beeinflussen.
Selbst wenn uns Harry Potter etwas anderes zeigt (und sowohl die Bücher wie die Filme an- und aufregend sind!): Magie und Zauberei sind nicht das, was uns dort und in vielen anderen Werken der Literatur und der Filmleinwand vorgegaukelt wird: Keine Hexe kann allein durch die Kraft ihrer Gedanken auf dem Besen durch die Lüfte reiten oder eine andere Person dazu bewegen, genau so zu handeln, wie sie das gerade möchte. Da nützen selbst die besten Zaubersprüche nichts. Dennoch sollten wir eines erkennen und akzeptieren: nämlich, dass jeder von uns in der Kindheit viele so genannte magische Fähigkeiten hat, die nach und nach durch die Erziehung verloren gehen.
Alle Kinder sind zunächst einmal fantasiebegabt und schaffen damit spielerisch und sich vergnügend eine eigene Realität: Haben Sie nicht als „Prinzessin“ oder „Indianer und Cowboy“ agiert, sind Sie nicht den Held in Ihrem ganz eigenen „Film“ gewesen?! Sicher waren Ihnen damals die eigenen Fantasien und Wunschträume so vertraut und erschienen Ihnen so real, dass Sie gar nicht verstehen konnten, aus welchem Grunde die Erwachsenen Ihre Geschichten belächelten. Wenn es Ihnen gelungen ist, sich diese Gedankenkraft zu erhalten, sind Sie auf dem richtigen Weg, um als Hexe zu wirken, zu arbeiten und zu leben. Selbstverständlich hat Magie ihre Grenzen: Sie kann nicht das Unmögliche vollbringen. Aber: Magie ist die Arbeit mit Energien. Und mit Energien können Sie eine ganze Menge erreichen.
Was Magie eigentlich ist
Magie ist weder schlecht noch gut, sondern neutral. Deshalb kann man nicht zwischen schwarzen und weißen Hexen im Sinne von „heilig/gut“ oder „böse/schlecht“ unterscheiden. Jede Hexe, die ihre magischen Kräfte missbraucht, um anderen Personen Schaden zuzufügen, bringt ihre ureigene Beziehung mit dem Universum aus dem Gleichgewicht und trägt die Konsequenzen ihrer Handlungen. Nur Uneingeweihte unterscheiden zwischen schwarzer und weißer Magie. Denn diese eher grobe Unterteilung trifft nicht den Kern der Sache. Magie ist eher die Kunst, bestimmte Ereignisse mit dem Willen von Hexe oder Magier in Einklang zu bringen. Man definiert Magie deshalb besser als die Energie, die dem Kosmos das Leben gibt. Wahre Magie ist also das harmonische Zusammenleben mit den Kräften im Universum. Als Hexe nutzen Sie diese Energie für Ihre eigenen Zwecke, müssen aber verantwortungsvoll mit ihr umgehen.
Warum Worte so mächtig sind
In vielen Kulturen sind Zaubersprüche bekannt. Selbst bei uns kennt man die Worte Hokuspokus oder Abrakadabra , mit denen Zauberer auf der Bühne ihre Tricks vorführen. Das hat mit „echten“ Zaubersprüchen natürlich nichts, aber auch gar nichts zu tun. Wissenschaftler, die sich vor allem mit Alchemie, Metaphysik, Theologie und Religionswissenschaft beschäftigt haben, vermuten, dass Zaubersprüche sich zunächst an übernatürliche Wesen richteten und deshalb eigentlich kaum von Gebeten zu trennen waren. Erst später wurden daraus Beschwörungen, mit denen man etwa Dämonen dazu bringen wollte, bei magischen Handlungen und Arbeiten hilfreich zu sein. Meist wurde das gesprochene Wort durch weitere magische Handlungen unterstützt. So sind manchmal besondere Reinheitsvorschriften notwendig, damit die beschworenen Dämonen dem Beschwörenden nicht gefährlich werden. Solche Vorsichtsmaßnahmen sind beispielsweise der sorgfältig ausgeführte magische Kreis, Waschungen, Keuschheit und Gebete. Außerdem sollten Beschwörungen stets zu einem bestimmten, als günstig erachteten Zeitpunkt stattfinden. Bevorzugt wurde etwa die so genannte „Geisterstunde“, die wir heute noch kennen – nämlich die Stunde nach Mitternacht. Hatte eine Beschwörung das erwünschte Ergebnis
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