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Magie der Worte

Magie der Worte

Titel: Magie der Worte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verena Basilissa
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gefeit sein.

Um den Kessel tanzt und springt,
    Elfen gleich den Reigen schlingt
    und den Zaubersegen singt.
    William Shakespeare (Macbeth 4. Akt, 1. Szene)
Kapitel 7: Wenn die Hexen tanzen...
    Der Tanz der Hexen in der Walpurgisnacht ist nicht nur Überlieferung in der Volkssage, sondern auch in der Literatur festgehalten. Goethe lässt Mephisto in seinem „Faust“ sagen: „Das heiß ich freien Hexenritt, die bringen ihren Blocksberg mit.“ Feiern die Hexen auf dem Blocksberg, dann ist nach alter Überlieferung für alle Normalsterblichen Vorsicht angesagt. Damit hat die Nacht der Hexen und des Teufels auch für alle Nichtmagier Bedeutung.
    Die Feste der Hexen hängen vom Zeitpunkt her mit vielen christlichen Feiertagen zusammen – zum Teil wurden sie sogar nur um zwölf Stunden verschoben. Die Kirche hat so manchen Festtag ganz bewusst in diese unmittelbare, zeitliche Nähe der alten heidnischen Feiertage gelegt: um den alten Glauben auszumerzen und in Vergessenheit geraten zu lassen.
    Die alten Traditionen des Hexensabbats
    Selbst das Kirchenjahr orientiert sich in gewisser Weise am ewigen natürlichen Kreislauf. Um den christlichen Glauben eher durchzusetzen, übernahm man deshalb heidnisches Brauchtum. Man orientierte sich dabei jedoch nicht mehr am alten Mondkalender (der allerdings bei den Bauern dennoch bis in unsere Zeit hinein gilt), sondern am Stand der Sonne. So erklärt sich die Verschiebung um einen halben Tag, also die oben angesprochenen zwölf Stunden: Im christlichen Glauben feierte man weniger Nacht und Mond, sondern vielmehr den Tag und die Sonne. Natürlich feiern auch Hexen die Sonne und ihre Leben spendende Kraft. Aber der Mond und seine geheimnisvollen Energien gelten mindestens ebenso viel.
    Hexenfeste: die Speichen am „Rad des Jahres“
    Der wichtigste Kreislauf in unserem Leben sind die immer wiederkehrenden Jahreszeiten. Sie wurden schon in der Frühgeschichte der Menschheit beobachtet und gefeiert. Eindeutiger Hinweis auf einen solchen Jahreslauf nach der Sonne ist die Einteilung des Jahres nach Sonnenwende und Tagundnachtgleiche. Bereits am Ende der Jungsteinzeit (um 2.200 vor unserer Zeitrechnung) errichtete man riesige Bauten (z.B. Stonehenge in England), und zwar nach exakten astronomischen Berechnungen: Der jeweilige Anfang und die Mitte der vier Jahreszeiten gliederten das Jahr in dann in insgesamt acht Teile: die so genannten Speichen am Rad des Jahres .
    Wesentlich älter jedoch als diese „Sonnenkalender“ ist eine andere Einteilung des Jahres: nämlich die nach dem Lauf des Erdtrabanten. Viele bedeutende Kulturen leben noch heute nach dem Mondkalender: in der arabischen Welt des Islam, im Judentum und in Asien. In China kannten die Frauen schon vor mehr als 3.000 Jahren einen Mondkalender, genau wie die Mayas in Mittelamerika. So ist es verständlich und erklärbar, dass der Mond und sein Weg über den Himmel Grundlage der ersten Kalender waren.
    Mond- und Sonnenjahr passen nicht zusammen
    Weil der Lauf der Sonne und des Mondes zeitlich nicht übereinstimmt, haben unsere Ahnen Zeitrechnungssysteme entwickelt, um die Zyklen zusammen zu bringen. Denn nur alle 19 Jahre fallen die Mondphasen auf das genau gleiche Datum. Man „erfand“ daher Schaltjahre, Schaltmonate und Schalttage (die allerdings mit unserem 29. Februar in den alle vier Jahre stattfindenden Schaltjahren nichts zu tun haben). Es gab dafür verschiedene Modelle:
Im keltisch-englischen Raum war z.B. ein Kalender mit 13 Monaten plus den Tag der Wintersonnenwende als Tag zwischen den Jahren verbreitet. Daher kommt übrigens die Redewendung, ein ganzes Jahr bestünde aus einem Jahr und einem Tag .
Bei den Germanen wurde ein Kalender von zwölf Monaten benutzt, dem man die Zeit zwischen den Jahren zuschlug, die als die zwölf Raunächte bekannt ist. Nach germanischer Tradition zählt man die Zeit übrigens nicht nach Tagen, sondern nach Nächten (das ist im Englischen fortnight für den Zeitraum von 14 Tagen noch erhalten): Denn der Tag beginnt mit der Nacht, also bei Sonnenuntergang.
Dasselbe kennt man auch im jüdischen Glauben: Der heilige Tag, der Sabbat beginnt bei Sonnenuntergang am Freitag und dauert bis Sonnenuntergang am Samstag.
    Nach diesen Modellen fängt ein Monat immer bei Neumond an, und das Jahr mit den dunklen Monaten: bei den Kelten z.B. zu Samhain (1. November), bei den Germanen nach den Raunächten.
    Die acht Feiertage der Hexen
    In nachstehender Tabelle finden Sie die Hexensabbate

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