Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Magierlicht (Mithgar 08)

Magierlicht (Mithgar 08)

Titel: Magierlicht (Mithgar 08) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dennis L. McKernian
Vom Netzwerk:
bewacht.
     
    »Es tut mir leid, Mylord, aber ich habe den Rukh hinter dem Felsen nicht gesehen. Deshalb konnte er Alarm schlagen!«
    König Agron hob abwehrend die Hand. »Still, Herr Tipperton. Das war nicht Euer Fehler. Außerdem, wie Ihr selbst sagtet, als wir uns daran machten, den Gargon zu töten: Der Augenblick, in dem die Schlacht beginnt, ist zugleich der Augenblick, in dem alles schiefgeht.«
    »Aye, Mylord, aber in diesem Fall …«
    »Unsinn! Wir haben kaum Verluste zu beklagen, und die Brut war noch schlaftrunken, trotz des Hornsignals.«
    »Würden wir doch all unsere Siege zu einem so billigen Preis erringen!«, mischte sich Hauptmann Brud ein. »Aber ich fürchte, dass wir in den folgenden Tagen nicht so leicht davonkommen.«
    König Agron sah Brud stirnrunzelnd an. »Ihr und ich, wir wissen das, Hauptmann, aber sagt einstweilen nichts und lasst die Männer feiern.«
    »Aye, Mylord.«
    Während sie durch den Pass ritten, behielten Tipperton und Auly die schneebedeckten, hohen Flanken im Auge. Der Engpass änderte vor ihnen immer wieder die Richtung und fiel hinter ihnen ab. Kaum eine Viertelmeile nach ihnen folgte die Vorhut des Heeres, aber Tipperton und Auly verloren die Männer immer wieder aus den Augen, wenn sie hinter einer der schroffen Kurven des Passes verschwanden. Weit hinter der Vorhut folgte der Hauptteil des Heeres mit den Wagen und dem größten Teil der Kavallerie. Agron und seine Vorhut wollten den Pass erst von allen Feinden säubern, damit die langsameren Wagen und die Fußsoldaten den Ausgang der Schlucht unbehelligt erreichen konnten. Also ritten die beiden Kundschafter vorneweg durch den Pass und führten die Vorhut gemeinsam mit dem König an.
    Manchmal erhoben sich die Felswände steil nach oben, einhundertfünfzig Meter oder gar noch höher. Gelegentlich schienen sie jedoch auch nicht senkrecht, sondern führten in steilen Winkeln hinauf. Aber immer waren die Wände nahe, standen kaum dreißig Meter auseinander, und verengten sich auf längeren Passagen sogar noch weiter.
    »Himmel, Auly, ich habe das Gefühl, als steckten wir in einem Schraubstock.«
    »Das tun wir auch, Junge, genau das tun wir«, erklärte Auly. »Und wenn wir hier auf eine ganze Armee treffen, wird es ziemlich fürchterlich.«
    Im Pass lag der Schnee an manchen Stellen mehr als einen Meter hoch, an anderen Orten dagegen schimmerte der blanke Fels durch. An den verschneiten Stellen ritt Auly voran, dessen Pferd einen Weg für Tipperton und sein Pony bahnte.
    Und stets fanden sie Spuren des Gezüchts im Schnee. »Sie fliehen, scheint mir«, sagte Tipperton, der abgestiegen war und die Spuren untersuchte. »Sie müssen sich irgendwo vor uns befinden.« Er stand wieder auf und stieg auf sein schwarzes Pony.
    Manchmal stießen sie auch auf Geröll, das von den Wänden gebrochen und in den Pass gestürzt war. Sie suchten sich vorsichtig einen Weg und ritten dann weiter. Die Vorhut folgte ihnen, und danach die Kavallerie, die Wagen und die Fußsoldaten. Häufig ertönten Hornsignale hinter ihnen, die besagten, dass der Nachschubtross hatte anhalten müssen und darauf wartete, dass der Weg von den Schneewehen oder dem Geröll befreit wurde, damit die Wagen weiterrollen konnten.
    Schließlich stieg die Sonne in einen trüben Winterhimmel hinauf. Ihre Strahlen erreichten kaum den Boden des gewundenen Passes, durch den ein eisiger Wind fuhr. »Puh«, sagte Tipperton, als sie um eine Biegung des Engpasses ritten, »ich dachte, Agron hätte gesagt, die warme Luft des Gwasp in Gron würde diesen Pass eisfrei halten, aber wisst Ihr was? Mir kommt es so vor, als …«
    Tipperton verstummte schlagartig. Hinter der Biegung neigten sich die Felswände nach innen, und der Weg wurde von einer hohen Barrikade aus Holzstämmen versperrt, hinter denen das Gezücht lauerte.
     
    Das zweite Gefecht war hart umkämpft. Steine segelten von den Kämmen der Felswände herab, schwarz gefiederte Pfeile zischten durch die Luft und schlugen in die Phalanx der Menschen ein.
    König Agron konnte die Barrikade nicht einfach niederreißen, also schickte er eine Gruppe Bogenschützen den Pass zurück. Darunter befand sich auch Tipperton. Sie sollten die Felswände erklimmen und mit ihren Pfeilen die Steinwerfer und die Besatzung an der Barrikade vertreiben. Das taten sie auch, aber die Brut erwiderte den Pfeilhagel mit ihren schwarz gefiederten Geschossen.
    Als der Kampf auf dem Höhepunkt war, kamen die Wagen und das Fußvolk um die Biegung.

Weitere Kostenlose Bücher