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Maja und der Osterhase

Maja und der Osterhase

Titel: Maja und der Osterhase Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Friedrich
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mit ihrem Hasen im Arm, zurück zu Mama und Papa. Abra Kadabra sieht sehr verwirrt aus, macht aber trotzdem weiter mit seiner Zaubershow. Immer wieder schaut er zu Maja und streicht sich nachdenklich durch den Bart.
    Aber Maja bekommt nichts mehr mit von der restlichen Show, sie hat nur noch Augen für ihren neuen, kleinen Freund. Er ist so kuschelig weich und schnuppert an ihrem Hals. Aber was ist das? Hat er ihr gerade zugezwinkert? Maja reibt sich die Augen. Nein, das kann nicht sein, Hasen zwinkern nicht! Oder doch?
     

Kapitel 2: Das Osterland
     
    Papa hat Majas Hasen in den Käfig gesetzt und trägt ihn in ihr Zimmer. «Wo soll er hin, Schätzchen?» Maja schaut sich um. «Stell ihn auf meinen Schreibtisch. Nein, besser auf die Kommode – oder lieber ans Fenster?» Papa zieht die Augenbrauen nach oben. «Der Käfig wird nicht leichter, Maja», sagt er und stellt ihn erst mal auf dem Boden ab. Der Hase rennt wie wild im Käfig umher und knabbert an den Gitterstäben. «Darf ich ihn rauslassen, Papa?»
    «Ich denke schon – aber gib acht, dass Mama ihn nicht mit dem Staubsauger erwischt.»
    Maja lacht. «Der ist doch viel zu dick, da passt er nicht rein.»
    «Ich wollte damit nur sagen, dass du jetzt für den Hasen verantwortlich bist. Du musst immer schauen, dass er genug zu Essen hat, und dass es ihm gut geht, okay?», sagt der Papa und wuschelt Maja durch die Haare.
    «Ja, ich werde gut auf ihn aufpassen – versprochen», sagt Maja.
    «Gut. Dann lass ich euch zwei alleine.» Papa geht aus dem Zimmer und schließt die Türe hinter sich.
    «Na du, willst du raus? Soll ich dir mein Zimmer zeigen? Entschuldige - unser Zimmer, du wohnst ja jetzt auch hier.» Maja öffnet vorsichtig die Käfigtüre. Der Hase springt heraus und hoppelt in einem Affenzahn durch das Zimmer.
    Maja krabbelt auf allen vieren hinter ihm her und versucht ihn einzufangen, aber immer, wenn sie ihn fast hat, schlägt er einen Haken und Maja greift ins Leere. Der Hase hoppelt auf das Puppenhaus zu und – bleibt mit seinem dicken Hinterteil in der Türe stecken. Maja lacht und nimmt ihn in den Arm.
    «Jetzt brauchen wir noch einen Namen für dich», murmelt sie. «Ich weiß schon. Hoppel. Gefällt dir das? Soll ich dich Hoppel nennen?» Maja hält den Hasen vor ihr Gesicht und er schaut sie mit seinen braunen Kulleraugen an. Da! Schon wieder! Jetzt ist sich Maja ganz sicher. Der Hase hat ihr zugezwinkert. Sie setzt ihn auf den Schreibtisch und betrachtet ihn von allen Seiten. «Hoppel? Hat dich Abra Kadabra vielleicht … verzaubert?»
    «Ich heiße nicht Hoppel. Mein Name ist Kunibert.»
    Maja erschrickt und geht einen Schritt zurück. Der Hase – er hat tatsächlich gesprochen!
    «Du … du kannst sprechen?»
    «Ja. Ich wollte eigentlich nichts sagen, aber ich komme wohl nicht mehr aus der Sache raus.»
    «Das muss ich Mama und Papa sagen – das glauben die nie.»
    Maja rennt zur Türe. «Warte!», ruft Kunibert. «Sie werden mich nicht hören können. Nur Kinder, die an den Osterhasen glauben, können verstehen, was ich sage.»
    «Du … du bist - der Osterhase?»
    «Ja, ich bin Kunibert, der Osterhase.»
    Maja geht zum Schreibtisch zurück und setzt sich auf den Stuhl. «Warum bist du hier? Heute ist doch Ostern, du hast doch sicher viel zu tun, oder?»
    Kunibert lässt die Ohren hängen. «Ich weiß auch nicht, wie das geschehen konnte. Ich habe gerade in meiner Werkstatt die Eier bemalt und – schwups – war ich in diesem komischen Hut.»
    «Das war Abra Kadabra», sagt Maja aufgeregt. «Aber ich glaube, er wollte dich gar nicht herzaubern, sondern einen weißen Hasen … das war wohl ein – Unfall.»
    «Und nun? Wenn ich nicht bald in meine Werkstatt zurückkomme, fällt Ostern ins Wasser.»
    Kunibert hüpft vom Schreibtisch auf den Fenstersims und schaut traurig in den Garten hinaus. Maja geht auch zum Fenster und betrachtet ihren Kunibert. Wer kann schon von sich behaupten, einen sprechenden Hasen als Haustier zu haben? Aber Maja weiß auch, dass sie ihn nicht behalten kann, schließlich ist es kein gewöhnlicher Hase, sondern der Osterhase!
    DEUNG! Kuniberts Ohren schnellen in die Höhe. «Der Baum da unten … ist das eine alte Eiche?», fragt er Maja.
    «Ich glaube schon. Papa sagt, der Baum ist älter als alle Häuser hier in der Gegend – warum?»
    «Hmmm … ein Versuch ist es wert. Vielleicht ist es ein Zauberbaum und ich komme durch ihn zurück ins Osterland. Kannst du mich bitte in den Garten bringen?»
    Zauberbaum?

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