Make Love: Ein Aufklärungsbuch (German Edition)
entstehen eher zufällig im Laufe der sexuellen Entwicklung, sind also angelernt.
Zum Beispiel: Wer sich an Schweißfüßen in roten Pumps erregt oder sich gerne in strammes Gummi oder Latex begibt, hat irgendwann gelernt, sich daran zu erregen. Die meisten Menschen haben vielfältige Anziehungscodes, die gut funktionieren. Und egal, worum es sich handelt, es ist toll, wenn man etwas gefunden hat, das besonders gut wirkt und einen geil macht.
Schwierig könnte es werden, wenn sich jemand nur auf diese Art und Weiseerregen kann. Um bei den Füßen in den roten Schuhen zu bleiben: Nicht jede junge Dame ist bereit, für einen Schweißfüße zu produzieren. Das heißt, man sucht nicht nur nach einem Partner, der einem gefällt, sondern auch nach jemandem, der den Fetisch mitmacht. Findet man diesen Menschen nicht, leidet die Lust auf Sex. Dann ist es vielleicht irgendwann so weit, dass man einen Sexualtherapeuten aufsuchen sollte. Die können helfen. Denn man kann Anziehungscodes verändern und erweitern. Jeder hat die Möglichkeit zu lernen, sich über andere Reize zu erregen.
Hier noch ein paar ausgewählte Spezialitäten:
Urophilie
Eine Vorliebe für Urin. Der Geruch oder der Urin selbst wirkt erregend. Es kann zum Beispiel sein, dass jemand sich gerne anpinkeln lässt oder Urin vom anderen trinken möchte.
Koprophilie
Die Neigung, sich daran zu erregen, dass man Kot ansieht oder anfasst. Oder sich mit dem Ausscheidungsvorgang an sich beschäftigt.
Deformationsfetischismus
Eine sexuelle Präferenz für Menschen mit fehlenden Gliedmaßen.
Infantilismus
Die Erregung besteht darin, sich wie ein kleines Kind zu fühlen, sich auch so anzuziehen, eine Windel zu tragen, sich wickeln und liebkosen zu lassen. Es hat nichts damit zu tun, selber vom Sex mit einem Kind zu träumen. Es geht hier nur um Erwachsene, die in die Kinderrolle schlüpfen wollen.
Feeder
Diese Neigung hat mit Füttern zu tun. Ein Feeder lässt sich gerne füttern oder isst selber so viel, dass er aus allen Nähten platzt. Das Völlegefühl und der Druck auf die inneren Organe scheinen den Reiz auszumachen. Einige Feeder können so zum Orgasmus kommen, ohne sich anzufassen.
BDSM
BDSM betrifft eine viel größere Gruppe von Menschen. Die Bezeichnung steht für eine Gruppe miteinander verwandter sexueller Vorlieben. Der Begriff BDSM setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der englischen Bezeichnungen zusammen: Bondage & Discipline, Dominance & Submission, Sadism & Masochism (Fesseln, Disziplin, Dominanz, Unterwerfung, Sadismus, Masochismus). BDSM beschreibt eine vielgestaltige Gruppe von meist sexuellen Verhaltensweisen, die unter anderem mit Dominanz und Unterwerfung, spielerischer Bestrafung sowie Lustschmerz oder Fesselspielen in Zusammenhang stehen. Umgangssprachlich wird BDSM auch als SM oder Sado-Maso bezeichnet.
Die Grundvoraussetzung für SM ist, dass es nur von mündigen Partnern freiwillig und unter gegenseitigem Einverständnis in einem sicheren Rahmen praktiziert wird. Alle Varianten haben gemeinsam, dass man sich einvernehmlich in ein sehr ausgeprägtes Machtgefälle begibt.
Viele denken, dass SM eine Randerscheinung ist. Böse, dreckig oder pervers. Kette, Schmerz, an die Heizung fesseln, Lack und Leder, Peitsche und Klatscher auf den Hintern. Und es braucht tatsächlich eine Einführung in die Thematik, damit man versteht, wie diese Art von Sexualität gelebt wird. Es gibt unzählige Varianten. Eines haben aber alle gemeinsam:
Es geht um Hingabe und vor allem um Vertrauen.
SM ist ein abgesprochenes Rollenspiel. Es gibt einen dominanten Part, der bestimmen darf, und einen devoten, der über sich bestimmen lässt. SM bedeutet für die devote Person völlige Hingabe und den Genuss, sich dem Partner auszuliefern. Dabei ist absolutes Vertrauen die Grundvoraussetzung. Gibt es Bedenken, dass der dominante Partner die vereinbarten Grenzen überschreitet, ist Hingabe nicht möglich. Das setzt voraus, dass bei SM-Sex alles vorher genau besprochen wird. Bei alldem gibt es ein Notfall-Stopp-Wort. Das heißt, dass der Devote mit einem einzigen Wort, das vorher verabredet wurde, eine Session oder Handlung stoppen kann. Danach passiert nichts mehr. Der Devote hat also die endgültige Macht. Nämlich darüber, das Spiel jederzeit beenden zu können.
Wenn es um Schmerzen geht, ist der gewünschte Effekt, dass der Körper durch den Schmerz bestimmte Hormone und Neurotransmitter ausschüttet, sodass eine Art lustvolle Trance entsteht. Dies fängt
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