Make Love und spiel Football (German Edition)
wieder der Krankenschwester zu, deren Ton auf einen Kasernenhof gepasst hätte und die gerade Brownierezepte austauschte, und riss ihr den Hörer aus der Hand, bevor er wütend zischte, „ich habe eine Frau dabei, die Wehen hat und drei Wochen zu früh dran ist. Ihr Mann ist auf Geschäftsreise “, seine Stimme wurde leise, „sie hat ihr erstes Kind verloren und fürchtet sich gerade zu Tode. Entweder nehmen Sie sie sofort auf, oder ich schwöre Ihnen ...“
„Okay, okay“, sie entriss ihm den Hörer, legte auf und wählte eine Nummer. „Hinsetzen.“
Er ging zu Liv , streichelte beruhigend ihre Hand und flötete, „wir sind sofort dran.“
„Brian, ich habe so große Angst, dass ... dass das Baby ...“
„Hey“, er kniete sich neben ihren Stuhl, „dem geht es bestimmt großartig.“ Verzweifelt suchte er nach Aufmunterungsfloskeln, „der Knirps will bestimmt raus, weil er sonst fürchtet, die ganze Saison zu verpass en. Wir haben den besten S tart in der Geschichte des Vereins hingelegt – den würde auch ich nicht verpassen wollen.“
Die Stimme der Krankenschwester, der man gut und gerne einen Job auf Guantanamo Bay hätte anbieten können, erschien ihm in diesem Moment wie Musik in den Ohren, „Sie da! Der Pfleger nimmt Ihre Frau mit. Sie füllen die Papiere aus.“
„Nein, Brian“, Liv klammerte sich panisch an seinen Arm, „du musst bei mir bleiben!“
Der Pfleger schob einen Rollstuhl heran und nahm die Papiere an sich. Sein riesiger Afro passte nicht zu der zartrosa Pflegeuniform, „keine Sorge, Ma’am, die können Sie gleich zusammen ausfüllen. Ihr Mann kommt selbstverständlich mit.“
Das Schnauben der Krankenschwester ignorierte der baumlange Pfleger mit einem Lächeln.
Brian packte mit an, als sich Liv schwerfällig erhob. „Ich bin nicht ihr Mann.“
„Er ist der beste Freund meines Mannes“, Liv setzte sich mit einem Ächzen in den Stuhl und griff schutzbedürftig nach seiner Hand.
Bevor Brian wusste, wie ihm geschah, wurde er mit Liv in einen Raum gebracht, half ihr dabei, die Latzhose auszuziehen und drehte ihr den Rücken zu, als sie einen Kittel anzog, unter dem sie nackt war. Ihm brach der Schweiß aus. Er war nicht dafür gemacht, einer schwangeren Frau bei der Geburt beizustehen.
„Soll ich Claire anrufen, damit sie herkommt?“ Bitte, sag ja , flehte er innerlich.
„Nein, bitte bleib einfach hier.“ Livs Stimme klang hilflos und bedrückt. „Wenn Julian schon nicht da ist, will ich dich dabei haben.“
Weil ihm plötzlich schrecklich warm war, zog er seine Jacke und den Pulli aus, starrte verzweifelt auf sein Handy u nd half Liv anschließend auf das Bett .
Kurz darauf saß er neben ihr , hielt ihre Hand und starrte auf einen Monitor, auf dem das Baby via Ultraschall zu sehen war. Eine Maschine piepte und gab den Herzton des Babys wieder, während eine Ärztin um die fünfzig mit dem Ultraschallkopf auf Livs gigantischem Bauch herumfuhr. Glücklicherweise hatten sie ein Laken über ihre Beine gezogen und alle delikaten Körperteile bedeckt.
„Ist mit dem Baby etwas nicht in Ordnung?“
„Dem Baby geht es gut.“ Mit einem Blick auf den Monitor verkündete die Ärztin, „es nuckelt gerade am Daumen.“
Liv schluckte panisch, „aber es ist doch zu früh!“
„Machen Sie sich keine Sorgen, Liv . Das hat nichts zu bedeuten. Manchmal haben es einige Babys halt eiliger, andere dagegen lassen sich mehr Zeit “, die Ärztin packte den Ultraschallkopf beiseite, stellte sich neben das Bett und fasste unter das Laken, „spreizen Sie bitte die Beine. Ich will schauen, was der Muttermund macht.“
Brian glaubte, gleich in Ohnmacht fallen zu müssen, starrte wie hypnotisiert an die Decke über sich und bekam bei Livs lautem Stöhnen einen Schweißausbruch. Wieder quetschte sie seine Hand bis zum Erträglichen.
„Oh ja ... da tut sich schon etwas.“
Der Druck an seiner Hand ließ langsam nach. „Aber mit dem Baby stimmt alles? Sie müssen mir sagen, wenn ...“
„Dem Baby geht es sehr gut“, beruhigte die Ärztin sie, bevor sie kicherte, „Sie können ruhig wieder hinsehen, Brian. Die Untersuchung ist vorbei.“
Er atmete erleichtert aus und senkte langsam den Blick, um gleich darauf wieder weiche Knie zu bekommen, weil eine weitere Krankenschwester an Livs Hand einen Zugang legte.
„Um das Baby mache ich mir keine Sorgen. Es liegt genau richtig, die Herztöne sind fabelhaft und der Muttermund hat sich bereits geöffnet. Wenn es so weitergeht,
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