Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Make new Memory oder wie ich von vorn begann (German Edition)

Make new Memory oder wie ich von vorn begann (German Edition)

Titel: Make new Memory oder wie ich von vorn begann (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: René Grandjean
Vom Netzwerk:
gut. Bettina und Josch sind wohlbehütet zuhause.“
    „ Und mein Vater? Was ist mit meinem Vater?“
    Als Braun nicht gleich antwortet, springt Nori auf.
    „ Sie verheimlichen mir doch etwas!“, brüllt er.
    „ Setzen Sie sich bitte hin oder ich rufe die Pfleger!“
    Die Schärfe in Brauns Worten ist neu. Sie überrascht Nori. Er gehorcht. Seine Hände liegen auf dem Tisch und zittern.
    „ Bitte, Doc!“, fleht er.
    Braun blättert in seinen Aufzeichnungen.
    „ Ich habe hier Zeugenaussagen. Und bis zu einem gewissen Punkt stützen sie Ihre Geschichte.“
    „ Bis zu einem gewissen Punkt? Was soll das heißen?“
    „ Das heißt, das du nie in London warst, Nori.“
    Noris Augen weiten sich. Er schaut wie suchend durch den Raum, senkt den Blick, reibt sich die Stirn.
    „ Was sagen Sie da? Natürlich war ich in London. Ich habe das Attentat auf das
Live-Aid
-Festival verhindert! Van Schewick. Ich habe ihn gestoppt!“
    „ Mein Junge, es gibt keinen Jan van Schewick. Zumindest keinen, der bei dem Konzert als Kabelträger oder etwas anderes gearbeitet hat.“
    Schweigen erfüllt den Raum.
    „ Wie lange bin ich schon hier?“, fragt Nori endlich. Er ringt nach Luft.
    „ Seit Freitag. Wir haben mit deiner Familie gesprochen. Mit deinen Lehrern und Mitschülern. Auffällig wurde es letzten Montag. Deine Freunde erzählten uns, dass du völlig verändert warst. Wie ausgetauscht.“
    Braun blättert und liest:
    „ Sehr aggressives Auftreten gegenüber Lehrern und Erwachsenen. Geltungssüchtiges Verhalten im Umgang mit seinen Freunden.“
    Noris Stimme bricht:
    „ Was habe ich getan?“
    Er zittert am ganzen Körper. Der Fluss seiner Tränen rührt Brauns Herz.
    „ Du bist am Freitag zu der Fete gegangen. Dein Freund Josch hatte aber niemals die Absicht, den Wagen deines Vaters zu stehlen. Er mag dich, Nori. Er hat zu dir gehalten, solange es ging. Josch war selbst in psychologischer Betreuung nach der Scheidung seiner Eltern. Er hat Timm informiert, dass er dich auf der Fete erwischen kann. Wie du es wolltest.“
    „ Bitte, Doc! Was ist passiert?“
    „ Bis zu dem Augenblick, wo Timm den Raum betritt, decken sich die Aussagen deiner Freunde mit den deinen. Es gab auch die Prügelei. Genau, wie Du berichtet hast ...“
    Braun holt tief Luft, bevor er es ausspricht. Er sammelt sich – dann stößt er Nori über die Klippe.
    „ Timm Becker war bereits tot, als der Krankenwagen eintraf.“
    „ Timm ist tot?", haucht Nori aschfahl.
    „ Es tut mir leid. Schau mich bitte an. Du bist damit nicht allein, Nori? Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen. Du bist kein Mörder. Es war im Affekt. Das warst nicht wirklich du selbst. Ich weiß, es ist jetzt schwer. Aber du bist noch jung. Wir kriegen dich wieder hin, mein Freund.“ Braun streichelt beiläufig die Hände des Jungen, die kalt sind.
    Nori schweigt, starrt ins Nichts. Nur sein leises Schluchzen durchbricht die Stille. Dann findet er seine Stimme wieder:
    „ So war das nicht!“, haucht er kopfschüttelnd. Lauter fährt er fort, bäumt sich auf:
    „ Nein, Doc, so war das nicht! Ich weiß Dinge, die niemand wissen kann. Ich habe detaillierte Informationen über die Zukunft. Ich habe ein Leben dort! Ich habe die Erinnerung an ein ganzes Leben in meinem Kopf!“
    „ Du hast die Fantasie dessen im Bewusstsein. Viel zu verkraften für dein junges Herz, nicht wahr?“
    Braun klingt mitfühlend. Er steht auf, schiebt seinen Stuhl zurück, geht zur Tür. Die Klinke schon in der Hand hält er inne.
    „ Wer hat dir eigentlich vom Tod deines Vaters erzählt? Einer der Pfleger? Der Unfall geschah am Freitag, als die Polizei dich schon zu uns gebracht hatte.“
     
    * * *
     
     
     
     
     
     
     

Über den Autor
     

     
    Liebe Leserin, lieber Leser,
     
    als unabhängiger Autor lebe ich von Mundpropaganda, Empfehlungen und Rezensionen.
    Wenn Ihnen die Geschichte gefallen hat, erzählen Sie es bitte weiter. Über eine positive Rezension würde ich mich sehr freuen. Vielen Dank.
     
    Wenn Sie mich kontaktieren möchten oder Informationen über meine Arbeit wünschen:
     
    http://rene-grandjean.de/
    https://de-de.facebook.com/Rene.Grandjean.Autor
    http://rene-grandjean.tumblr.com/
     
     
      Werfen Sie doch auch mal einen Blick in meinen Roman Der Sommer der Vergessenen - als Ebook überall, als Printversion bei Amazon.
     
     
    René Grandjean hat sich entschieden. Er schreibt. Literatur aus dem Off. Unabhängig, unverwässert. Mit Seele, manchmal voll Wehmut. Aber

Weitere Kostenlose Bücher