Makroleben

biologischen Erbes erreicht::
    John sah hell erleuchtete Innenräume, die von graziösen Gestalten gefüllt waren. Die humanoide Form zeigte sich in Braun-, Gold-Schwarz- und Weiß-Tönungen. Vierbeinige Wesen mit schwerer Stirn und muskulösen Armen spazierten zusammen mit vogelähnlichen Gestalten. Wassergefüllte Makroformen enthielten schwimmende Geister von ungeheurer Größe und enormer Leistungsfähigkeit. Welten ohne Schwerkraft waren von schwebenden Wesen gefüllt, die einen geschäftigen und sympathischen Eindruck machten.
    ::Im Verlauf der ersten Million Jahre entwickelte sich das Makroleben mit seiner Beweglichkeit zur dominanten Lebensform der Galaxis und trat in manchen Sektoren häufiger als Sterne auf Die für das Wachstum notwendigen Rohstoffe fanden sich überall in Form von Gas, Staub, Trümmern und toten Planeten, obwohl einige planetarische Kulturen Bemühungen anstellten, die Nutzung der Rohstoffe innerhalb der Grenzen ihres Sonnensystems einzuschränken. Machtvolle Kulturen, die noch von der Not regiert wurden, waren jedoch zu selten, und so stellten solche Konfrontationen kein ernstes Problem dar::
    Plötzlich hatte John den Eindruck, als erinnere er sich an die Geschichte des Makrolebens. Dann verstand er: Er war ein Teil dieser Geschichte gewesen, und er konnte sich nur in seinem jetzigen Zustand als extrem individuelles Ich nicht erinnern. Sein umfassenderes Ich hatte sie nie vergessen.
    ::Das Makroleben wurde zum städtischen Leben der Galaxis. Die Planeten wurden zur Landschaft, allerdings mit dem Unterschied, daß das Makroleben von der Unterstützung durch das Land abhängig war. Jede Makrowelt war anders, entwickelte sich nach ihren eigenen Vorstellungen, pflanzte sich fort und produzierte individuelle Kinder, wuchs in dem gemeinsamen Rahmen der gesellschaftlichen Geschichte, dessen Stabilität jede Veränderung enthielt. In deiner Geschichte hatten sich nur die griechischen Stadtstaaten ein solches Projekt vorgenommen und waren aus Mangel an materiellem Erfolg gescheitert.
    Zwischen manchen Makrowelten und Sternensystemen entwickelten sich besondere Beziehungen. Viele von diesen Kontakten waren freundschaftlich, andere aber auch feindlich, woran beide Seiten Schuld tragen. Zahlreiche Sonnensysteme versuchten, Makrowelten festzuhalten, nachdem sie funktionelle Formen des Raumflugs innerhalb des Systems entwickelt hatten, um die technischen und wissenschaftlichen Bestände der Makrowelten in ihren Besitz zu bringen. Andere versuchten, das Geheimnis der Unsterblichkeit aufzudecken, das die Sternenbewohner besaßen, oder die legendären Rezepte zur perfekten Ernährung herauszubekommen. Frühe Makroweltler betrachteten Fleischesser voller Verachtung, während die Planetenbewohner ihre Verwandten zwischen den Sternen für Kannibalen hielten, weil ihre Nahrungsmittel mit den Proteinen des Körpers identisch waren. Es ist einem Planetensystem mehr als einmal gelungen, eine Makrowelt zu vernichten. Aktionen gegen natürliche Welten wurden häufiger, wenn aufsteigende Zivilisationen die Kreise von intelligentem Leben bemerkten, die auf galaktischer Ebene existierten. Der Vorwurf erhob sich, das Makroleben sei eine Pest und plündere Sonnensysteme aus. Die einzige Antwort auf diese Feindseligkeit wurde mit der Technik gefunden, neue Kulturen in die galaktische Gemeinschaft aufzunehmen, sobald sie ein bestimmtes Stadium in ihrer Entwicklung erreicht hatten, zur gleichen Zeit aber für die Isolation von Zivilisationen im Kindheitsstatus zu sorgen::
    „Welches Stadium war das?“ fragte John.
    ::Das Stadium, in dem sie eine Beschwerde mitteilen konnten und so das alte Prinzip illustrierten, daß die sicherste Methode zur Schließung der Lücke zwischen einer Zivilisation, die von der Not beherrscht wird, und einer, die im Wohlstand lebt, die Aufzeigung dieser Lücke ist. Eine Lücke, deren man sich bewußt ist, arbeitet selbst auf ihre Schließung hin. Eine Zivilisation vom Typ I ist natürlich so beschaffen, daß sie die Energie eines ganzen Planeten dazu verwenden kann, ihrer Beschwerde Ausdruck zu verleihen, und ist damit schon auf dem Weg zur Lösung ihrer Armutsprobleme, bevor sie sich zum Typ II weiterentwickelt und eine typische Sonne für ihre Aktivitäten einsetzen kann: Eine solche Aktivität ist die Kommunikation mit weit entfernten ebenbürtigen Zivilisationen. Gut getarnte Beobachter suchten oft Welten auf, die sich noch im Kindheitsstadium befanden. Sie taten das nicht so sehr für