Malibu wartet auf dich
war.
Sarah war noch völlig schockiert von der Eröffnung, dass Jonathan Brians Vater war. Es dauerte daher einige Sekunden, bis sie begriff, dass Amanda bereits von Jonathan schwanger gewesen war, als sie Garrett heiratete. Ihr Vater hatte nur wenige Tage benötigt, um dies herauszufinden, aber sie war zu blind gewesen, um die Wahrheit zu erkennen. Das also - und nicht Amandas Affäre - war das "Etwas", von dem er gesprochen hatte.
"Sarah." Sanft berührte Shelley ihren Arm. "Ich will dir nicht wehtun, das will niemand von uns. Wir wissen, dass du deine Schwester sehr geliebt hast..."
"Ich will die ganze Geschichte hören", erklärte sie energisch.
"Egal, was es ist."
Shelley nickte verständnisvoll. "Dann denke ich ..."
"Shelley", unterbrach Garrett sie rau. "Es tut mir leid, dass du die Wahrheit erfahren musstest, aber Sarah alles zu erzählen hätte nur zur Folge, dass auch sie verletzt wird."
Sarah blickte ihn unsicher an. Sein Versuch, sie zu schützen, weckte neue Hoffnung in ihr. Vielleicht hatte er es sich anders überlegt... "Garrett, bevor ich die Wahrheit höre, möchte ich dir sagen, dass ich es gestern Abend ernst gemeint habe. Es hatte nichts mit dem Gespräch zwischen Jonathan und dir zu tun."
"Glaubst du, ich wäre hier, wenn ich nicht davon überzeugt wäre, dass du die Wahrheit gesagt hast?" erwiderte er. "Auch wenn sie mitunter ein wenig schmerzhaft war", fügte er reumütig hinzu.
Ihre Liebe zu ihm spiegelte sich in ihren Augen wider.
"Wenn wir hier fertig sind ...?
"Werden wir miteinander reden", bestätigte er. "Allerdings dürfte es für keinen von uns besonders angenehm werden." Er schaute das andere Paar an.
"Garrett, Brian weiß ebenfalls Bescheid", sagte Sarah.
"Wer, zum Teufel..."
"Niemand." Shelley seufzte bekümmert. "Er scheint es sich allein zusammengereimt zu haben."
"Verdammt! Und ich habe mich gewundert, warum er sich diesmal geweigert hat, während meiner Reise zu euch zu ziehen, und warum er in London einfach verschwunden ist, um Sarah und Geoffrey zu besuchen. Ich muss zu ihm ..."
"Dad ist bei ihm", beschwichtigte ihn Sarah. "Es ist wohl am besten, wenn du die beiden eine Weile allein lässt. Vielleicht tröstet es dich, dass er es schon seit geraumer Zeit wusste und sich trotzdem nichts an seinen Gefühlen für dich geändert hat."
"O nein." Erschüttert sank er auf einen Stuhl und schloss die Augen. "Hoffentlich hat er begriffen, dass ich sein Vater bin und immer war - seit man ihn mir kurz nach der Geburt in die Arme gelegt hat."
Beruhigend drückte Sarah seine Hand. "Ich bin sicher, das weiß er."
Er sah sie dankbar an. Ihnen beiden war klar, dass ihre eigenen Probleme warten mussten und Brian momentan am wichtigsten war.
Fragend schaute sie den blassen Jonathan an. Allmählich hatte sie den Schock über seine Vaterschaft überwunden, und nun wartete sie auf eine Erklärung. Zögernd wandte er sich zu Shelley um. Es war unverkennbar, dass er sich mit Selbstvorwürfen quälte.
"Ist schon gut", versicherte sie. "Ich weiß ohnehin schon das meiste."
Er errötete. "Wie konnte Amanda ..."
"Sei kein Narr, Jonathan", schalt ihn Garrett. "Wenn Amanda schmollte, war sie zu allem fähig!"
"Aber warum hätte sie Shelley verletzen sollen?" Verwirrt schüttelte sein Bruder den Kopf.
"Weil sie Amandas Plänen im Wege stand", erwiderte Garrett verächtlich. "Du hattest ihr klar gemacht, dass du sie nicht heiraten wolltest, und als du dann Senator wurdest, wurde ihre Verbitterung immer größer, und sie hat Shelley von eurer Affäre erzählt. Himmel, sie hat mich gebeten, sie zu heiraten, weil du sie nicht wolltest!"
Sarah traute ihren Ohren kaum. Amanda hatte Garrett gebeten, sie zu heiraten? Dann war die andere Frau, um die er angehalten hatte, gar nicht Amanda, sondern Shelley gewesen, und er hatte lediglich eingewilligt, Amanda zu heiraten, um Shelley zu schützen! Liebte er Shelley noch immer? Ja, aber auf andere Weise, dessen war Sarah sicher.
Jonathan starrte Garrett an, als hätte dieser ihn geschlagen.
"Aber ich dachte immer ..."
"Was? Dass ich sie liebte und unbedingt hätte heiraten wollen?" spottete Garrett. "Das war nie der Fall. Sie war oberflächlich und selbstsüchtig. Allerdings war sie mit einem Kingham-Kind schwanger und drohte, das Baby abzutreiben, falls ich sie nicht heiraten würde."
"Nein!" schrien Sarah und Jonathan wie aus einem Mund auf.
"Oh doch. Sie hat mit der Eheschließung noch etliche andere Bedingungen verknüpft, doch als ich
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