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Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Malloreon 3 - Dämon von Karanda

Titel: Malloreon 3 - Dämon von Karanda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Eddings
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Kleidung war von zu verschiedener Zusammensetzung und Farbe, als daß man sie als Uniform hätte bezeichnen können. Ihr stolzierender Schritt und die arrogante Haltung deuteten jedoch darauf hin, daß sie entweder Soldaten oder Gesetzeshüter waren.
    »Ihr zwei! Halt!« bellte einer, als sie sich dicht vor Garion und Silk befanden.
    »Irgendwelche Probleme, mein Herr?« erkundigte sich Silk unterwürfig. »Ich habe Euch noch nie zuvor gesehen«, sagte der Mann, mit der Hand am Schwertgriff. Er war ein hochgewachsener Bursche, dessen strähniges, rotes Haar unter dem Helm hervorhing. »Weist Euch aus!«
    »Mein Name ist Saldas«, behauptete Silk. »Und das ist Kvasta.« Er deutete auf Garion. »Wir sind fremd hier in Karand.« »Was wollt ihr hier – und woher kommt ihr?«
    »Wir sind aus Dorikan in Jenno«, antwortete Silk. »Wir suchen meinen älteren Bruder. Er verließ vor einiger Zeit mit einem Schiff Dashun auf der anderen Seeseite und ist nicht zurückgekehrt.« Der Rotschopf blickte ihn mißtrauisch an.
    »Wir sprachen mit einem Mann am Nordtor«, fuhr Silk fort. »Er erzählte uns, daß in der Nähe des Hafens ein Schiff im Sturm versank.« Er nahm eine Trauermiene an. »Die Zeit würde in etwa stimmen, glaube ich. Und die Beschreibung, die er uns von dem Schiff gab, paßt auf die des Bootes, mit dem mein Bruder segelte. Habt Ihr vielleicht davon gehört, mein Herr?«
    Das Mißtrauen schwand ein wenig aus dem Gesicht des Rothaarigen. »Ich glaube, ja«, brummte er.
    »Der Mann mit dem wir sprachen, meinte, daß es vielleicht Überlebende gab«, fuhr Silk fort. »Zumindest einer Frau in dunklem Umhang mit einem Kind auf dem Arm gelang es, in einem kleinen Boot davonzukommen. Wißt Ihr vielleicht darüber etwas?«
    Die Miene des Karandesers wurde hart. »O ja«, knurrte er. »Von ihr wissen wir!«
    »Könntet Ihr mir eventuell sagen, wohin sie sich begeben hat?« fragte Silk. »Ich würde sehr gern mit ihr sprechen und sie fragen, ob sie etwas über das Schicksal meines Bruders weiß.« Er beugte sich näher zu dem Mann. »Um ganz ehrlich zu Euch zu sein, guter Herr, ich kann meinen Bruder nicht ausstehen. Wir haßten einander seit wir Kinder waren. Aber ich versprach meinem greisen Vater, daß ich herausfinden würde, was ihm zugestoßen ist.« Dann blinzelte er verschwörerisch. »Es geht um eine Erbschaft, wißt Ihr? Wenn ich meinem Vater versichern kann, daß mein Bruder tot ist, erbe ich einen beachtlichen Besitz.«
    Der Rothaarige grinste. »Ich verstehe Eure Lage, Saldas. Ich hatte selbst eine kleine Auseinandersetzung mit meinem Bruder über unser Erbe.« Er kniff die Augen zusammen. »Sagtet Ihr, Ihr kommt aus Dorikan?« »Ja. Es liegt am Nordufer des Magans. Kennt Ihr unsere Stadt?« »Hört Dorikan auf die Lehren von Lord Mengha?«
    »Lord Mengha der Erlöser? Natürlich! Hört nicht ganz Karanda auf ihn?«
    »Habt Ihr im letzten Monat irgendwelche Lords der Finsternis gesehen?«
    »Ihr meint, die Gefolgsleute von Lord Nahaz? Nein, haben wir nicht – aber Kvasta und ich hatten ja auch keine Gelegenheit, an einer Beschwörung teilzunehmen. Ich bin jedoch überzeugt, daß die Magier sie nach wie vor beschwören.«
    »Da wäre ich nicht so sicher, Saldas. Wir haben hier in Karand seit über fünf Wochen keine mehr gesehen. Unsere Magier versuchten sie zu rufen, doch sie zeigten sich nicht.
    Selbst die Grolims, die nun Lord Nahaz verehren, hatten damit kein Glück, dabei sind sie allesamt mächtige Zauberer, wie Ihr wißt.«
    »Ja, das stimmt«, pflichtete Silk ihm bei. »Wißt Ihr vielleicht, wo Lord Mengha sich aufhält?«
    Silk zuckte die Schultern. »Als wir das letzte Mal etwas über ihn hörten, befand er sich irgendwo in Katakor. In Dorikan warten wir nur auf seine Rückkehr, damit wir alle Angarakaner aus ganz Karanda verjagen können!«
    Diese Antwort gefiel dem Hochgewachsenen offenbar. »Na gut, Saldas«, sagte er. »Ich sehe, ihr habt doch einen guten Grund hier in Karand zu sein. Ich fürchte jedoch, daß Ihr nicht viel Glück haben werdet, diese Überlebende zu finden, um mit ihr sprechen. Nach allem, was ich hörte, befand sie sich tatsächlich auf dem Schiff Eures Bruders, und sie entkam wahrhaftig, ehe der Sturm ausbrach. Sie hatte ein kleines Boot, mit dem sie südlich der Stadt landete. Mit ihrem Balg auf dem Arm kam sie durchs Südtor und begab sich direkt zum Tempel. Dort unterhielt sie sich etwa eine Stunde mit den Grolims. Als sie ging, folgten diese ihr alle.« »Welchen Weg

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