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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf den Spielsaal.
    »Noch ein Grund, froh zu sein, daß du wieder zu Verstand
    gekommen
    bist,
    Jeremy«,
    schmunzelte
    Percy.
    »Das hört sich so an, als käme die Bieterei überhaupt nicht zu einem Ende.«
    Derek hingegen war überhaupt nicht erheitert. Er war bei dem Gebot zusammengezuckt, und zwar nicht weil der lächerliche Preis sich immer mehr in die Höhe schraubte. Zum Teufel noch mal, er wünschte wirklich, er hätte die Stimme, die das letzte Gebot abgegeben hatte, nicht erkannt.

4
    »Dreiundzwanzigtausend.«
    Kelsey hätte nie geglaubt, daß die Summe so hoch werden könnte. Es schmeichelte ihr allerdings gar nicht, daß sie einen solchen Preis erzielte. Sie konnte sich noch nicht einmal darüber freuen, daß sie damit die Probleme ihrer Tante und ihres Onkels für sehr lange Zeit lösen würde. Nein, sie war zu verängstigt, um erfreut zu sein.
    Er sah ... grausam aus. Das war das einzige Wort, das ihr in den Sinn kam. Sie wußte nicht genau, warum.
    Vielleicht wegen des Schwunges seiner dünnen Lippen?
    Wegen des kalten Glanzes in seinen hellblauen Augen, mit denen er beobachtete, wie sie sich unter seinen Blicken wand? Wegen des Schauers, der ihr über den Rücken geronnen war, als sie zum ersten Mal seinen Blick auf sich ruhen fühlte?
    Sie schätzte ihn auf Anfang dreißig, mit pechschwarzen Haaren und den scharfgeschnittenen Zügen, die vielen Lords eigen waren. Er war nicht häßlich, im Gegenteil.
    Aber
    die
    Grausamkeit
    in
    seinem
    Blick
    überwog
    das gute Aussehen. Und Kelsey hoffte inständig, daß der alte Mann, der das erste Gebot abgegeben hatte, trotz seiner abscheulichen lüsternen Blicke weiterbieten würde.
    Leider waren nämlich nur noch, der Himmel möge ihr helfen, die beiden Männer im Spiel. Ein paar andere, die zu Anfang mitgeboten hatten, waren ausgestiegen, als sie die eisigen Blicke des einen Mannes bemerkt hatten, Blicke, die selbst den abgebrühtesten Männern Furcht einjagen konnten. Der alte Mann bot nur noch mit, weil ihm diese Blicke nicht aufgefallen waren. Vielleicht war er kurzsichtig, vielleicht aber auch nur unaufmerksam; er wirkte betrunken.
    Und dann hörte sie, wie eine weitere Stimme das Angebot auf fünfundzwanzigtausend erhöhte, gefolgt von der lauten Frage eines Mannes, der in der Nähe des Bieters stand: »Wozu brauchen Sie denn eine Mätresse, Malory? Bei Ihnen stehen die Damen doch Schlange, um in Ihr Bett zu kommen.«
    Diese Bemerkung rief lautes Gelächter hervor, das noch heftiger wurde, als der neue Bieter erwiderte: »Ja, aber das sind Damen, mein Herr. Vielleicht habe ich Lust auf etwas – anderes.«
    Das war eine Beleidigung Kelsey gegenüber, aber vielleicht war es auch nicht so gemeint. Er wußte ja schließ-
    lich nicht, daß sie genauso eine Dame gewesen war, bis sie dieses Haus betreten hatte. Im Moment gab es wirklich kein Anzeichen dafür, daß sie etwas anderes war, als alle Anwesenden von ihr dachten – und bestimmt hielt sie keiner für eine Dame.
    Sie hatte nicht sehen können, wer das neue Gebot machte. Die Stimme kam anscheinend von der Tür, aber die genaue Position des Sprechers war schwer zu be-stimmen, weil es im Raum so laut war. Und in diesem Bereich standen mehr als ein Dutzend Männer. Un-möglich, etwas Genaueres zu sagen. Doch der Mann, von dem sie absolut nicht wollte, daß er sie kaufte, wußte anscheinend, wer das neue Gebot abgegeben hatte, denn er blickte in diese Richtung. Wieder jedoch konnte Kelsey nicht mit Bestimmtheit sagen, wem sein mörderischer Blick galt.
    Sie hielt den Atem an und wartete darauf, was weiter geschah. Ein Blick zu dem alten Mann zeigte ihr, daß er wahrscheinlich nicht mehr weiterbieten würde. Er war eingenickt, und niemand zeigte Neigung, ihn aufzuwecken. Nun ja, er hatte bereits ziemlich betrunken gewirkt, als er geboten hatte; offenbar hatte er nur deshalb an der Auktion teilgenommen. Aber würde ihr Retter, wer immer er auch war, weiter gegen diesen anderen Mann bieten? Oder ließ er sich genauso einschüchtern wie die anderen?
    »Höre
    ich
    fünfundzwanzigtausendfünfhundert?«
    rief
    Lonny.
    Schweigen. Und Kelsey bemerkte auf einmal, daß die anderen Gebote immer nur um fünfhundert gestiegen waren – außer dem letzten. Der Mann, den sie Malory nannten, hatte als erster die Summe um zweitausend an-gehoben. War das ein Zeichen dafür, daß er es ernst meinte? Oder war er nur zu reich, um sich Gedanken darüber zu machen? Oder aber er war zu

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