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Malory

Malory

Titel: Malory Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 05. Zaertliche Suenderin
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fortfuhr. »Da dieses kleine Schmuckstück an den höchsten Bieter geht, hat ihr neuer Beschützer die Möglichkeit, sie so lange zu behalten, wie er es möchte. Einen Monat, ein Jahr, für immer ... das entscheidet er, nicht sie. Es wird im Kaufvertrag festge-schrieben. Also, kommen Sie, meine Herren, wer will der Glückliche sein, der als erster – allererster – dieses süße junge Dämchen ausprobiert?«
    Kelsey war zu geschockt, um noch viel von dem zu hören, was er danach noch vorbrachte. Man hatte ihr gesagt, sie würde den Gentlemen »vorgestellt« werden, und das hatte sie zu der irrigen Annahme verleitet, sie könne sie kennenlernen und sich mit jedem von ihnen unterhalten, und dann würden sie, wenn sie die Absicht hätten zu bieten, ihre Angebote leise an Lonny abgeben.
    Niemals hätte sie sich träumen lassen, daß das Ganze so öffentlich vonstatten gehen würde. Du lieber Himmel, wenn sie gewußt hätte, daß man sie in einem Saal voll halbbetrunkener Männer versteigern würde – versteigern! – , hätte sie dann dem Ganzen noch zugestimmt?
    Eine Stimme durchdrang ihre entsetzten Gedanken.
    »Ich halte das Eröffnungsangebot.«
    Kelsey wandte ihren Blick dorthin, wo die müde Stimme herkam, und sah ein genauso müdes, uraltes Gesicht. Sie war einer Ohnmacht nahe.

3
    »Ich weiß immer noch nicht, was wir hier sollen«, murmelte Lord Percival Alden. »Bei Angela ist es mindestens genauso nett, es wäre nach dem Dinner bei White’s genauso nah gewesen, und ihre Mädchen sind an normale Ausschweifungen durchaus gewöhnt.«
    Derek
    Malory
    schmunzelte
    und
    zwinkerte
    seinem
    Cousin Jeremy zu, während sie ihrem Freund ins Foyer folgten. »Gibt es so was wie normale Ausschweifungen? Klingt wie ein Widerspruch in sich, was?«
    Percy gab manchmal die ungewöhnlichsten Dinge von sich, aber er war, wie Nicholas Eden, einer von Dereks engsten
    Freunden
    seit
    der
    Schulzeit,
    und
    deshalb
    konnte
    man
    ihm
    seine
    gelegentlichen
    sprachlichen
    Fehltritte verzeihen. Nick war jetzt nur noch selten mit ihnen zusammen, und seit er mit Dereks Cousine Regina verbandelt war, hielt er sich ganz bestimmt nicht mehr an Orten wie diesem auf. Derek war zwar entzückt davon, daß Nick jetzt zu seiner Familie gehörte, aber es war seine feste Überzeugung, daß man mit dem Heiraten warten sollte, bis man dreißig war, und das war bei ihm noch fünf lange Jahre weit entfernt.
    Seine beiden jüngsten Onkel, Tony und James, waren perfekte Beispiele für die Klugheit dieser Überzeugung.
    Sie waren zu ihrer Zeit Londons bekannteste Herzensbrecher gewesen, hatten sich lange und gründlich aus-getobt und sich beide erst mit Mitte dreißig niedergelas-sen und Familien gegründet. Daß es Jeremy gab, James’
    unehelichen
    achtzehnjährigen
    Sohn,
    wurde
    nicht
    als
    frühe Familiengründung betrachtet, da er ohne das Sa-krament der Ehe gezeugt worden war – genau wie Derek. Außerdem hatte Onkel James in Jeremys Fall erst vor ein paar Jahren von dessen Existenz erfahren.
    »Oh, ich weiß nicht«, bemerkte Jeremy ernsthaft, »ich bin so ausschweifend wie jedermann, und ich bleibe dabei ganz normal.«
    »Du weißt, was ich meine«, erwiderte Percy und blickte sich aufmerksam im Foyer um, als ob er erwartete, der Teufel persönlich könne erscheinen. »Hier verkehren ein paar reichlich seltsame Typen.«
    Derek zog die Augenbrauen hoch und erwiderte: »Ich bin jetzt ein paarmal hiergewesen, Percy, um zu spielen und mich in einem der oberen Zimmer zu zerstreuen –
    mit der Bewohnerin des Zimmers. Mir ist nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Und ich kenne die meisten Männer hier.«
    »Ich habe ja nicht gesagt, daß alle hier seltsam sind, alter Junge. Natürlich nicht. Schließlich sind wir auch hier, oder?«
    Jeremy konnte nicht widerstehen. »Du meinst, wir sind nicht
    seltsam?
    Zum
    Teufel,
    ich
    hätte
    schwören
    können ...«
    »Sei still, Kumpel«, warf Derek ein, dem es kaum gelang, sein Lachen zu unterdrücken. »Unser Freund hier scheint es ernst zu meinen.«
    Percy nickte nachdrücklich. »Natürlich meine ich es ernst. Es heißt, hier kann man jede Art von Fetisch finden
    und
    jede
    Phantasievorstellung
    realisieren,
    ganz
    gleich, was für einen bizarren Geschmack man hat. Und jetzt, wo ich Lord Ashfords Kutscher draußen gesehen habe, glaube ich das auch. Ich hätte Angst, daß mir ein Mädchen hier Ketten anlegt, wenn ich ihr Zimmer betrete.« Er schauderte.
    Der Name Ashford ließ Dereks und Jeremys Witze-leien

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