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Manchmal muss es eben Mord sein

Manchmal muss es eben Mord sein

Titel: Manchmal muss es eben Mord sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frida Mey
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sticken.«
    Alex’ Herz ließ vor Entsetzen einen Schlag aus, klopfte dann doppelt so schnell weiter. Aber sie schaffte es, sich Jenny Lehmann gegenüber nichts anmerken zu lassen.
    »Das war möglicherweise eine sehr wichtige Information, Frau Lehmann. Jetzt gehen Sie nach Hause und erholen sich erst einmal.«
    Als Jenny verschwunden war, ließ sich Alex auf einen der Sitze sinken. Elfie eine Mörderin? Das konnte nicht sein. Vielleicht wollte Jenny nur den Verdacht von sich ablenken. Doch Alex musste dem Hinweis natürlich nachgehen. Sicher löste sich dann alles in Wohlgefallen auf. Elfie Ruhland konnte doch keiner Fliege etwas zuleide tun. Außerdem hatte sie keinerlei Motiv, Stefan Windisch zu beseitigen. An dieser Spur war bestimmt nichts dran.

29 Elfie fühlte sich entsetzlich. Was gestern im Krankenhaus geschehen war, hatte sie noch nicht verarbeitet. Wie hatte es nur so weit kommen können? Was sollte nun aus ihr werden? Natürlich hatte sie wiederum die ganze Nacht kein Auge zugetan.
    Sie legte den Stift beiseite und drückte ihre Handflächen gegen die Schläfen. Doch der pochende Kopfschmerz ließ nicht nach. Das Projekt Windisch hatte sich zu einem Alptraum entwickelt.
    Zum Frühstück hatte Elfie nichts heruntergebracht. Doch sie musste wenigstens etwas trinken. Ihr Mund fühlte sich völlig ausgetrocknet an. Leider war Jenny noch nicht da. Die hätte ihr sicher etwas geholt. Eigentlich seltsam, sonst war sie immer pünktlich um acht Uhr da.
    Schwerfällig erhob sich Elfie und ging langsam zur Teeküche. Zum ersten Mal fühlte sie sich richtig alt.
    Als sie mit einer großen Tasse Kamillentee zurückkam, sah sie Direktor Wolter vor ihr zu Hausrat und Haftpflicht hineingehen. Das war ungewöhnlich, er kam sonst nie ohne Voranmeldung durch seine Sekretärin. Elfie blieb in der geöffneten Tür stehen. Es war totenstill in der Abteilung. Wolters Miene war ernst. Er räusperte sich.
    »Ich wollte Ihnen das persönlich sagen. Herr Windisch ist gestern nun doch seinen Verletzungen erlegen. Ein traurigerVerlust für die gesamte Firma. Aber ich erwarte von jedem von Ihnen absolute Diskretion …«
    Wolters Worte wurden durch ein heftiges Rauschen in Elfies Ohren übertönt. Sie suchte mit einer Hand Halt am Türrahmen. Die andere sank kraftlos herab. Die Tasse zersprang klirrend am Boden, Kamillentee spritzte umher. Dann knickten Elfie die Beine weg, und sie glitt zu Boden.
    Langsam ging Alex die Treppe im Polizeipräsidium hoch. Sie hatte in der Nacht kaum geschlafen. Immer wieder war sie in Gedanken den Fall Windisch durchgegangen. Ihr Gefühl sagte ihr, dass er nicht von allein gestorben war. Das war das eine.
    Doch dass sie Elfie Ruhland nun offiziell verdächtigen musste, lastete ihr ebenso schwer auf der Seele. Es war doch ein Ding der Unmöglichkeit, diese warmherzige und mitfühlende Frau eines Mordes zu bezichtigen. Aber wenn das Kissen tatsächlich ihr gehörte, dann war Elfie in Erklärungsnot. Oder handelte es sich doch nur um ein harmloses Missverständnis?
    Eine Obduktion war jedenfalls unumgänglich. Alex würde dafür kämpfen, auch wenn Brause sicher wieder Zicken machte. Bevor sie um die Ecke vor seinem Büro bog, blieb Alex einen Moment stehen und atmete tief durch, um sich für die bevorstehende Auseinandersetzung zu wappnen. Dann straffte sie ihre Schultern, klopfte an und betrat die Höhle des Löwen.
    Brause war gerade dabei, mit seiner Krawatte einen Fettfleck vom Schreibtisch zu wischen.
    »Na, Fürstin, was gibt es Neues? Hast du den Fall Windisch endlich abgeschlossen?«, fragte er, ohne seine Tätigkeit zu unterbrechen.
    »Stefan Windisch ist gestern im Krankenhaus gestorben. Bei den ungeklärten Umständen sollten wir eine Obduktion beantragen.«
    Brause hielt abrupt in seiner Bewegung inne und starrte Alex feindselig an, das Ende der Krawatte immer noch in der Hand.
    »Weißt du eigentlich, was so eine Obduktion kostet? Aber in deinen Kreisen spielt Geld ja sicher keine Rolle. Was soll das überhaupt? Dem Mann ist ein Blumenkasten auf den Schädel gekracht. Ein anderer wäre gleich tot gewesen, bei ihm hat es etwas länger gedauert. Oder hast du inzwischen irgendwelche ernstzunehmenden Beweise, dass da jemand nachgeholfen hat?«
    »Ja. Unter seinem Bett wurde ein Kissen gefunden, das da nicht hingehört. Und Jenny Lehmann war zum Todeszeitpunkt im Krankenhaus. Angeblich war Windisch schon tot, als sie ihn besuchen wollte. Zeugen gibt es aber keine.«
    Brause drapierte die

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