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Manipulationen abwehren(TaschenGuide)

Manipulationen abwehren(TaschenGuide)

Titel: Manipulationen abwehren(TaschenGuide) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Edmüller , Thomas Wilhelm , Monika Radecki
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„alle“ „immer“.
    Beispiel
    Klaus: „Es kann manchmal sinnvoll sein, auch ein bisschen autoritär zu werden, gerade als Führungskraft, wenn es um wichtige Entscheidungen geht.“
    Lena: „Es gibt jetzt doch viele neue Erkenntnisse zum Thema Führungsstil. Ich verstehe nicht, wie du für einen autoritären Führungsstil eintreten kannst.“
    Für Lena ist die verallgemeinerte These natürlich viel leichter angreifbar, als die abgeschwächte These. Viele Gesprächspartner neigen daher dazu, die Standpunkte des anderen oberflächlich und undifferenziert darzustellen, um schließlich als Gewinner aus der Diskussion hervorzugehen.
    Abwehr
    Wenn Ihnen ein fiktiver Standpunkt unterstellt oder Ihre Position verzerrt wird, sollten Sie sofort einhaken und darauf drängen, dass dies nicht Ihre Meinung widerspiegelt. Wenn Sie nämlich zu viel Zeit verstreichen lassen, kann es sein, dass sich niemand mehr an die ursprüngliche These erinnert. In der Zwischenzeit hat der Manipulator bereits gepunktet.
    Beispiel
    Paula: „Wichtig wäre aus meiner Sicht, dass wir stärker in Entscheidungsprozesse einbezogen werden und nicht einfach vor vollendete Tatsachen gestellt werden.“
    Rita, Paulas Vorgesetzte: „Wenn ich Sie bei jeder anstehenden Entscheidung fragen würde, was Sie tun würden, können Sie sich vorstellen, wohin uns das führt?“
    Paula: „Mir geht es natürlich nicht darum, bei jeder anstehenden Entscheidung mitzusprechen. Mir geht es darum, dass wir einen Modus finden, wie wir bei strategisch wichtigen Entscheidungen einbezogen werden könnten. Das heißt möglicherweise nur, dass Sie uns um unsere Meinung fragen …“
    Paula macht sofort deutlich, dass Rita in ihrer Antwort Paulas ursprüngliche Position nicht richtig dargestellt hat.

Der Trivialitätstrick
    Ein Spezialfall der Strohmanntaktik ist die Taktik des trivialen Einwands. Dabei bringt der Manipulator einen Einwand, der nur Randaspekte eines Themas, eines Vorschlags oder Arguments betrifft.
    Beispiel
    Sven: „Ich bin dagegen, dass wir umziehen. Wir müssten dann ja so vielen Leuten unsere neue Adresse mitteilen!“
    Kennzeichen des trivialen Einwands ist, dass er zwar richtig zielt, aber nicht auf den Kern der Sache, sondern nur auf einen Nebenaspekt, der in der Diskussion vernachlässigt werden kann. Triviale Einwände werden entweder aus bloßer Angst vor Veränderungen vorgebracht oder als Taktik, wenn man keine echten Argumente vorbringen kann. Manchmal wird mit dieser Taktik versucht, den Gesprächspartner irrezuführen, ihn zu provozieren oder zu zermürben.
    Beispiele
    Rosi: „Ich finde es nicht richtig, dass unsere Abteilungen zusammengelegt werden. Da habe ich wahrscheinlich einen ganz anderen Arbeitsplatz und andere Tischnachbarn, die ich nicht so gut kenne.“
    Richard: „Mein Anwalt hat mir empfohlen, mich mit meinem Nachbarn gütlich zu einigen. Ich sehe das überhaupt nicht ein. Am Ende habe ich den noch beim Abendessen bei mir. Nein, ich will mit dem nichts zu tun haben. Das muss über das Gericht geregelt werden.“
    Abwehr
    Bügeln Sie die Einwände nicht einfach nieder: Bleiben Sie Lady oder Gentleman. Es könnte sein, dass Ihr Gesprächspartner seine Einwände tatsächlich für relevant hält. Wenn Sie gereizt reagieren, wird Ihr Gesprächspartner sich nicht ernst genommen fühlen und die Gefahr einer Konfrontation entsteht. Versuchen Sie, den Einwand wie eine Frage zu verstehen, die Sie ruhig und sachlich beantworten. Oder machen Sie darauf aufmerksam, dass der Einwand zwar in bestimmten Situationen ein sinnvoller Aspekt sein kann, aber nicht den zentralen Punkt Ihrer Position trifft. Manchmal ist es geschickt, dem Einwand mit einer Frage zu begegnen.
    Beispiel
    Andreas erklärt, dass es in einem Konfliktfall wichtig ist, herauszufinden, wo die Kerninteressen der beteiligten Parteien liegen. Martha erwidert: „Aber was ist, wenn jetzt eine Partei gar nicht zum Gesprächstermin erscheint?“
    Andreas erklärt: „Sicher besteht die Möglichkeit, dass ein Gesprächspartner nicht auftaucht. Welchen Zusammenhang sehen Sie da zu unserem Punkt, dass für die Lösung des Konflikts die Kerninteressen herausgearbeitet werden sollten?“
    Durch seine Frage versucht Andreas Martha zum Nachdenken anzuregen. Wahrscheinlich erkennt Sie von allein, dass der Kern der Sache durch ihren Einwand nicht getroffen wird.

Der Zirkelschluss
    Bei einem Zirkelschluss dreht sich der Manipulator im Kreis. Er begründet seinen Standpunkt mit genau

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