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Mann der 1000 Namen

Mann der 1000 Namen

Titel: Mann der 1000 Namen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. E. van Vogt
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um. »Dein Job ist es, Ordnung zu schaffen, ehe wir um fünfzehn Uhr öffnen. Ich hoffe, du hast es nicht verlernt!«
    Steven blickte ihm nach und sah sich anschließend in der leeren Kneipe um. Einige der Lichter waren bereits ausgeschaltet, aber ihm kam die Idee gar nicht, das gleiche mit den restlichen zu tun. Er trat durch die Innentür und schritt an den Toiletten vorbei zu dem hinteren Teil, wo sich zwei Kammern befanden.
    In der linken waren Flaschen in Kisten und Regale sortiert und an einer Wand befanden sich mehrere Kühlschränke.
    In der rechten stand in einer Ecke ein Bett, und er wußte, daß es seines war.
    An der Tür blieb er stehen und zählte sein Trinkgeld: achtundzwanzig Dollar und siebzig Cent. Irgendwie wußte er plötzlich, daß das viel Geld für einen Kellner einer Kneipe dieser Art war.
    Das müßte eigentlich für eine Fahrkarte nach New York reichen, dachte er. Er hatte keine Ahnung, wieviel eine Busfahrt dorthin wirklich kostete, aber er war überzeugt, damit sein New Yorker Apartment zu erreichen.
    Er streckte sich in voller Kleidung auf dem nicht ganz sauberen Bett aus und starrte auf die Decke. Wilde Wut auf seinen Vater übermannte ihn. Er knirschte mit den Zähnen, als er sich an Reichters letzte Worte erinnerte. Er und diese Spelunke aufräumen! Das hatte ihm gerade noch gefehlt.
    In diesem Augenblick klopfte es an der Tür. Eine Frauenstimme flüsterte leise: »Mark, ich bin es – Lisa. Mach auf, Mark, mach schon auf!«
    Hoppla, dachte Steven und rannte zur Tür. Erfreut trat er zur Seite, als eine schlanke junge Frau mit brünettem, zu einem Knoten hochgesteckten Haar an ihm vorbei hereinschlüpfte.
    Er schloß die Tür hinter ihr und blickte sie wortlos an.
    »Ich wette, du hast nicht gedacht, daß ich zurückkäme, nach dem Streit, den wir hatten.« Sie sah ihn erwartungsvoll an.
    Wie es schon bei Reichter, einigen Gästen und dem Anblick des Bettes der Fall gewesen war, drang ein Teil der Bröhmschen Erinnerung an die Oberfläche. Der Streit war darum gegangen, daß sie auf eine Heirat drang, Mark ihr jedoch nicht zu gestehen gewagt hatte, daß er vor langer Zeit schon einmal geheiratet und seine Frau dann verlassen hatte, ohne sich jedoch um eine Scheidung zu bemühen.
    Steven verstand nicht, daß sie trotzdem wiedergekommen war, aber sicher erhoffte sie sich etwas davon. Ihm konnte es nur recht sein. Für ihn war sie wie die Erhörung eines Gebets. Daß Mark Bröhm jemanden wie sie in seinem Hinterzimmer haben könnte, war ein Gedanke, der ihm nie gekommen wäre. Manchmal hatte er sich zwar gesagt, daß die vielen Frauen, die überall herumliefen, wohl irgend jemanden haben mußten, dem sie etwas bedeuteten, aber es hatte ihn nicht interessiert.
    Es schien demnach, als hätte jeder Topf seinen Deckel. Und eines dieser Deckelchen hatte sich die Mühe gemacht, nach der langen Arbeit (Lisa war Barfrau in einem Nachtklub) noch mehrere Kilometer in ihrem Wagen zu fahren, um Mark Bröhm in die Arme zu sinken.
    Den Bruchteil eines Augenblicks wurde es Steven bewußt, daß sich auch andere Menschen nach Glück, Freude, Vergnügen und dergleichen sehnten – das war der philosophische Teil seiner Reaktion – und er war positiv.
    Doch dieses Gefühl war nicht von Dauer. Nur allzu schnell kehrten die abfälligen Gedanken zurück. Für seine Begriffe war sie ein Nichts. Als Steven Masters gefielen ihm weder ihre Nase, ihre Lippen, noch ihre fliehende Stirn, auch nicht die Art, wie sie ihr Haar trug – ganz abgesehen davon bevorzugte er Blondinen.
    Doch der Gedanke kam ihm bereits, daß er sie vielleicht überreden könnte, ihn nach New York zu fahren. Außerdem, was sie zu bieten hatte – Jugend, einen schlanken wohlgeformten Körper, warme Augen, Anschmiegsamkeit –, war sie bereit, Mark Bröhm vorbehaltlos zu geben.
    Es stellte sich heraus, daß sie der Typ war, der nach einer Vorauszahlung verlangte, in Form von Zärtlichkeiten, schmeichelnden Unwahrheiten und einer entspannten Atmosphäre. Seufzend sagte Steven sich, daß er ohnehin nichts Besseres zu tun hatte und übertrieb das einleitende Liebesspiel geradezu, bis sie soweit war, daß er mit dem »eigentlichen Sex«, wie er es nannte, beginnen konnte.
    Kaum beschäftigte er sich damit, vernahm er eine Stimme in seinem Kopf: Nimm jetzt das Messer und stich in seine linke Seite!
    Unter ihm befreite die junge Frau ihren rechten Arm und tastete damit nach etwas.
    Wieder hörte Steven die Stimme: Vorsichtig! Du mußt es ganz

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