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Der unanständige Vorschlag des Milliardärs

Der unanständige Vorschlag des Milliardärs

Titel: Der unanständige Vorschlag des Milliardärs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alex Anders
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    Der unanständige Vorschlag des Milliardärs
     
    Sophie sah von ihrer Zeitschrift auf, als der nächste Flug angekündigt wurde. Es war nicht ihrer. Der hier ging nach New York und sie wollte nach Atlanta. Eigentlich wollte sie nach Lexington, Kentucky, aber der billigste Flug von Orlando machte eine Zwischenlandung in Atlanta.
    Das war ihr aber egal, denn für sie ging es bei dieser Reise um Fantasie. Disney World, Epcot, Wet 'n Wild, dies waren alles Orte, die sie einst als Kind besucht hatte. Sie hatte über ein Jahr für diese Reise gespart, aber nun war es Zeit, nach Kentucky zurückzukehren. Danach würde sie alles tun, um nie mehr dorthin zurück zu müssen. Im Urlaub konnte sie sein, wer sie wollte, und als sie den Mann mit dem Schlafzimmerblick und den zerrauften Haaren vor sich sah, fragte sie sich, ob er wohl ihr letztes Urlaubsabenteuer sein könnte.
    Etwas war seltsam an diesem Mann. Er sah nicht wie ein Reisender aus. Sophie hatte zwei Reisetaschen und ihre Handtasche dabei, er hatte kein Gepäck, dafür einen Becher Kaffee in jeder Hand. Sie sah ihm in die Augen und bemerkte, dass er ihren Blick erwiderte. Sie konnte sich nicht entscheiden, ob er eher einen freundlichen oder einen unheimlichen Eindruck machte. Ihr gefiel, wie sein dünnes Hemd an seinen gebräunten Körper anlag und entschied sich für ersteres.
    „Ich habe ihnen einen mitgebracht.“ sagte der Mann zu Sophie, die nun wieder in ihre Zeitschrift sah. „Entschuldigen Sie, ich habe gesehen, wie sie geschaut haben, der zweite ist für Sie.“
    Ihr wurde klar, dass er mit ihr sprach. Sie ließ beiläufig die Zeitschrift sinken, legte die Füße übereinander, zog die rechte Schulter zurück, strich ihr mittellanges Kleid glatt, schüttelte ihr langes dunkelblondes Haar und zeigte ihm ein schüchternes Lächeln.
    „Bitte?“ fragte sie, die Gelegenheit, dem wirklichen Leben zu entfliehen, nutzend.
    „Ich habe ihnen auch einen Kirschplunder mitgebracht. Die sind gut, sie werden ihn mögen.“
    Ohne ein weiteres Wort platzierte der Mann einen Kaffee und eine Papiertüte auf den Tisch neben Sophie. Sie sah ihn amüsiert an.
    „Sie haben mir einen Kaffee und einen Kirschplunder gekauft?“
    „Ja. Es ist noch früh. Ich habe mir gedacht, dass Sie keine Zeit hatten, im Hotel zu frühstücken, und ich habe gesehen, dass Sie auch nichts in irgendeinem der Shops hier gekauft haben. Wir wissen ja beide, dass es auf diesen kurzen Flügen nichts zu essen gibt, und da habe ich mir gedacht: Damit ein hübsches Mädchen wie Sie nicht Hunger leiden muss, besorge ich Ihnen etwas.“
    Sophie gefiel er. Das war bei weitem das Ausgefallenste, das ein Fremder jemals getan hatte, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen. Natürlich konnte sie das nicht annehmen, aber es war trotzdem süß.
    „Ich werde nicht ihr Essen essen.“ sagte sie lächelnd.
    „Es ist nicht mein Essen, es ist ihr Essen. Ich habe es extra für Sie besorgt. Ich habe in der langen Schlange gestanden und dachte: Wie trinkt die schöne Frau da drüben wohl ihren Kaffee? Ich wette, sie trinkt ihn schwarz. Aber weißt du was? Ich werde ihr heute ein bisschen Milch anbieten und sehen, ob sie sie mag. Dann bin ich den ganzen langen Weg zurückgekommen, habe mich hingesetzt, und darauf gewartet, dass Sie mal hinter ihrer Zeitschrift hervorlugen. Jetzt könnten Sie ja zumindest mal einen Schluck nehmen und so tun als ob.“
    Amüsiert antwortete sie: „Meine Mutter hat immer gesagt, dass ich von Fremden keine Bonbons annehmen soll.“
    „Nun, wenn Sie sich so enge Grenzen setzen wollen, denken Sie an all die Bonbons, die Sie in ihrem Leben nicht bekommen werden.“
    Der Mann zeigte ein strahlendes Lächeln. Sophie mochte ihn. Langsam neigte sie den Kopf zurück und wünschte sich, dass er so weitermachte. Aber das ging natürlich nicht. Auf keinen Fall konnte sie sein Geschenk annehmen. Das widersprach vollkommen dem Bild, das sie von sich selbst hatte.
    Sophie lächelte. „Danke, aber ich habe keinen Hunger.“
    „Gar keinen?“ fragte er, als wisse er etwas, das sie nicht wusste.
    „Nein, gar keinen.“
    Er schwieg, und Sophie entschied, dass sie ihren Standpunkt klargemacht hatte. Sie wandte sich wieder ihrer Zeitschrift zu, starrte auf die Buchstaben, konnte sich aber kaum konzentrieren. Es dauerte nicht lange, und sie begann, ihre Entscheidung zu bedauern. So laut, dass sie sich sicher war, dass der Fremde es hören konnte, begann ihr Magen zu knurren, und sie errötete

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