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Mann Mit Grill Sucht Frau Mit Kohle

Mann Mit Grill Sucht Frau Mit Kohle

Titel: Mann Mit Grill Sucht Frau Mit Kohle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Milosz Matuschek , Alexandra Kilian
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können? Mich hinter dem 40-Kilo-Schokobären heimlich ausspähen und unbemerkt verschmähen können?
    Â»Hey, bist du …?«, fragt da plötzlich jemand hinter mir – ich drehe mich erschrocken um. Und da ist er, der richtige Kim. Fast falle ich ihm um den Hals, das macht mich ja doch schon froh, dass er jetzt da ist und mich nicht zu doof zum Bleiben findet. Und auf den ­ersten Blick sieht er wirklich nett aus. Jeans, kariertes Hemd, einen schmalen Schal – das Metro-Männeraccessoire – um den Hals geschlungen, dazu warmer Blick und reine Haut. »Ja, die bin ich«, sage ich und strahle ihn an.
    Und dann schaut er mich an und sagt doch ernsthaft: »Ja, siehst doch wirklich nett aus, so mit den blonden Haaren und so.« Willkommen zurück auf dem Basar. Hoffentlich erschreckt er sich nicht, wenn er merkt, dass seine Ware sprechen kann.
    Wir setzen uns ins »Cadadia« und bestellen zwei Mal Cappuccino. Und Kim erschreckt sich nicht, dass ich spre­chen kann. Im Gegenteil. Aufmerksam hört er mir zu, erzählt auch von sich, eine ziemlich perfekte Mi­­schung. Mich irritiert zwar ein wenig, dass er seit ge­­fühlten zehn Minuten nicht mehr geblinzelt hat, aber gut, kann ja nicht jeder trockene Augen haben. Und vielleicht sehe ich es hinter seiner leicht getönten Brille auch einfach nicht. Oder bin zu fasziniert von der Tatsache, dass er zur Beruhigung auch gern mal backt. Und dass er ein ordentlicher Mensch ist, wie er betont. Das habe er bei der Armee gelernt, sagt Kim. Ach. Freiwillig habe er bei der Bundeswehr verlängert, sagt Kim – was meinem Vater gefallen dürfte –, es bis zum Stabsunteroffizier ge­­bracht – was ihn wiederum zu Fragen über das Karriere­aus veranlassen dürfte –, und jetzt arbeite er bei einem großen Möbelhersteller in Moabit. Ob man da besondere Augentropfen bekommt? Falls er seine Augen prinzipiell nicht schließt, ist das allerdings praktisch – dann kann er nachts backen.
    Eine knappe Stunde sprechen Kim und ich – dann muss ich los zur Arbeit. Und denke gerade noch, wie schön es ist, dass ich zumindest das Warengefühl komplett losgeworden bin, als Kim mich zum Abschied fragt: »Und, was meinst du, passen wir zusammen?«
    Ich schaue ihn irritiert an. Ob wir das nicht auf uns zukommen lassen wollen, frage ich ihn. Nee, er wolle schon wissen, ob es sich jetzt lohne, sich weiter mit mir zu treffen. Das koste ja auch alles Geld, und er wolle nicht länger Zeit verschwenden, schließlich müsse er auch noch Kinder machen. Ach, Kim. Ohne zu blinzeln, kannst du die Augen vor der Realität verschließen. Ich schaue ihn an. Und wieder weg. Und gehe.
Wie wäre es mit dem Fleischer?
    Â» Markus, 1 , 98 Meter, 32 , Diplom-Mathematiker, sportlich-kluger Mann, sucht nach komplizierter Beziehung eine treue und dennoch charmant-verrückte Frau zum gemeinsamen Leben und Spaß­haben in Berlin. «
    Mathematiker Markus schlägt das »Abgedreht« vor. Eine Bar am Frankfurter Tor, da sei er früher oft gewesen, die sei unkompliziert, wie er sagt. »Und eher alternativ«, schiebt er noch hinterher. Gut, als alternativ würde ich mich jetzt nicht unbedingt bezeichnen, aber als immer offen für neue Orte in Berlin schon. Und wie sich ein Mathe­matiker in einer Kneipe dieses Namens gibt, dürfte doch spannend werden. Also mache ich zwei Tage später von Kreuzberg nach Friedrichshain rüber und schaue mir auf dem Weg noch mal seine SMS an, die er am Nach­mittag geschickt hat.
    Â»Hallo Alexandra, ich freue mich schon auf heute Abend. Bin aber ziemlich aufgeregt. Du bestimmt auch?! Denke aber, es wird bestimmt ein schöner Abend. Bis später dann. LG Markus.«
    Eine schöne Nachricht, geht mir ja ähnlich. Trotzdem frage ich Milosz, ob er mich in einer guten Stunde mal anrufen kann, als ich gegen neun Uhr abends den Verlag verlasse. Kann ja schlecht meinen Bruder fragen, ob er seine kleine Schwester aus den Fängen von Zwei-Meter-Markus telefonieren möchte. Als Milosz hört, wohin ich fahre, sagt er: »Ich rufe nicht an, ich stehe um elf vor der Tür. Und hole dich ab.« Das »Abgedreht« sei zwar in Ordnung, aber so ganz geheuer seien ihm die Gestalten, die sich dort mit Dosenbier vor der Dartwand drängeln, dann doch nicht. Hm. Nett von dem Milosz.
    Um Viertel vor zehn erreiche ich die Bar. Es regnet,

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