Mara und ihr Kusskerus
Eine Gute-Laune Geschichte
erzählt und illustriert von Astrid Krömer
für Kinder ab 5 Jahren
zum Vorlesen oder Selberlesen
amarillu-eBooks
© Astrid Krömer, Laboe 2013
www.amarillu.de
eMail:
[email protected] Alle Rechte vorbehalten.
Mara und ihr Kuskerus
Endlich ist es soweit. Mara ist heute sehr früh aufgewacht, denn sie freut sich schon so lange darauf. Mama will mit ihr auf dem See rudern gehen.
Mara hat bereits den Frühstückstisch gedeckt, als Mama endlich aufsteht.
Lächelnd setzt sie sich an den Tisch.
„Nach dem Frühstück machen wir uns gleich auf den Weg zum See“, sagt sie.
Mara freut sich, denn nun braucht sie nicht mehr lange zu warten.
Doch als sie gerade in ihr Marmeladenbrot beißen will, klingelt es an der Haustür.
„Wer kann das denn so früh schon sein?“ wundert sich Mama.
Mara zuckt mit den Achseln.
„Wir haben ja sowieso keine Zeit. Schick ihn gleich wieder weg!“, lacht sie.
Aber als Mama die Tür öffnet, steht dort Tante Mona, die sie schon sehr lange nicht mehr gesehen haben.
„Überraschung!“, ruft Tante Mona und schließt Mara und Mama in die Arme.
Besonders Mama freut sich über ihren Besuch.
Und als Tante Mona und Mama am Tisch sitzen und anfangen zu reden, scheint es Mara, als ob Mama die Bootstour ganz vergessen hat.
„Fahren wir gleich los?“ fragt Mara ein paar Mal.
„Ja, gleich, Schatz“, sagt Mama, aber die beiden machen keine Anstalten aufzustehen.
Im Gegenteil, immer weiter vertiefen sie sich in ihr Gespräch...
Und langsam wird Mara wütend. Sehr wütend.
Tante Mona kann doch nicht einfach zu Besuch kommen und ihr den ganzen Tag verderben.
Eigentlich freut sich Mara sonst immer, wenn Tante Mona kommt. Nur heute nicht.
Heute hat Mama Mara doch versprochen, mit ihr Boot zu fahren.
Und Mara will nicht bis morgen warten!
Mara überlegt. Was soll sie bloß tun?
Sie hat sich so auf den Ausflug gefreut.
Das kann Tante Mona ihr doch nicht verderben! Nein!
Schnell schreibt sie einen Zettel: „Ich fahre allein Boot!“
Mara kennt schließlich den Weg zum See.
Sie geht und knallt die Wohnungstür hinter sich zu.
„Ich kann auch allein Rudern!“, denkt sie und läuft los.
Den Weg zur U-Bahn kennt Mara genau.
Schnell ist sie bei der Treppe angekommen, die zur U-Bahn hinunter führt.
Da kommt plötzlich etwas angerannt.
Und es springt in hohem Bogen auf Mara zu. Sie will schreien, aber sie bekommt keinen Ton heraus. Da spürt sie einen dicken Kuss auf ihrer Wange, und mit einem Mal ist ihr ganz anders zu Mute.
Vor ihr sitzt ein merkwürdiges Tier und schaut sie mit großen Augen an. Mara beugt sich zu ihm hinunter und streichelt über sein flauschiges Fell.
„Wer bist du? Bist du auch allein?“
Mara schaut sich um und entdeckt niemanden, dem das Tier gehören könnte.
„Komm, lass uns zusammen an den See fahren“, sagt sie dann.
Und als das Tier ihr folgt, hat Mara richtig gute Laune.
Seltsam, ihre Wut über Tante Mona und Mama hat sie ganz vergessen.
Und kurz darauf steigen die beiden in die Bahn ein. Ein Platz ist noch frei.
„Komm schnell. Hier können wir beide sitzen“, sagt Mara.
Dem Mann gegenüber gefällt das allerdings gar nicht.
„Hunde dürfen nicht auf die Bank!“ schimpft er.
„Das ist kein Hun...“, will Mara gerade sagen, da macht das Tier einen Satz.
Und der Mann bekommt einen dicken, nassen Kuss. Mit einem Mal ist er viel freundlicher.
„Na, ein richtiger Hund ist das wohl nicht. Wie heißt denn das Tier?“
Mara überlegt.
„Das ist mein Kusskerus“, antwortet sie dann schnell.
Der Mann muss lachen.
“So was, ein Kusskerus, das habe ich ja noch nie gehört.“
Und er erzählt ihr, dass er früher auch gerne ein Tier gehabt hätte.
Mara sagt ihm nichts davon, dass ihr das Kusskerus gar nicht gehört.
Als die beiden an der nächsten Haltestelle aussteigen, winkt sie dem Mann noch einmal zu.
Nun ist nicht mehr weit bis zum See. Mara freut sich schon sehr auf das Bootfahren!
Sie rennt los und das Kusskerus folgt ihr.
Am Kiosk vorbei zur Kreuzung, dort rechts und dann in den Strandweg.
Außer Atem kommen Mara und das Kusskerus beim Bootssteg an.
Niemand ist dort. Mara ist enttäuscht.
Aber dann geht sie einfach auf den Steg und bindet ein Ruderboot los.
„Mit dem Kusskerus kann mir nichts passieren“, denkt sie.
Doch als sie ins Boot steigen will, kommt Herr Behnke angelaufen.
Herr Behnke ist der Bootsverleiher.
Er kennt Mara