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Mareks Todfeind

Mareks Todfeind

Titel: Mareks Todfeind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Aber er wird Sie erwarten. Er wird alles daransetzen, um Sie zu töten. Vielleicht wartet er schon auf euch.«
    »Das Risiko gehen wir gern ein«, sagte ich.
    »Willst du auch mit, Marek?«
    Der Pfähler lachte kurz auf. »Ich lasse meinen Freund nicht allein gehen. Außerdem habe ich mit meinem alten Schulfreund noch eine Rechnung offen.«
    »Ich hätte Angst.«
    »Die habe ich auch«, sagte Frantisek. »Trotz aller Erfolge, die ich bisher erreicht habe. Bei Vargas ist es anders, das spüre ich. Und ich ahne, dass wir noch eine böse Überraschung erleben werden.« Er deutete auf seine Brust. »Das spüre ich darin.«
    Ich sagte nichts dazu. Aber ich konnte mir vorstellen, dass der Pfähler Recht behielt...
    ***
    Dunai war noch immer eine Geisterstadt. Die Bewohner hatten sich an die Anordnungen gehalten und ihre Häuser nicht verlassen. Sicherlich waren die Schüsse nicht ungehört geblieben, doch es war niemand gekommen, um nachzuschauen.
    So standen Frantisek Marek und ich allein im Zentrum des Ortes und warteten darauf, dass etwas passierte. Wir hatten uns entschlossen, noch nicht sofort loszufahren. Es gab zudem noch die Meute der Fledermäuse. Als wir auf sie zu sprechen kamen, berichtete ich Frantisek von meinem Erlebnis mit ihnen.
    Er schaute auf den BMW, unter dem ich gelegen hatte. »Und du hast wirklich Schreie gehört, als sie in die Nähe deines Kreuzes gerieten? Menschliche, meine ich.«
    »Ich habe mich nicht geirrt. Diese Schreie stammten nicht von einem Tier, sondern von einem Menschen. Darauf würde ich jede Wette annehmen.«
    »Hast du schon mal über den Grund nach gedacht?«
    »Nein. Dazu bin ich noch nicht gekommen. Ahn ungewöhnlich ist es schon, und ich habe so etwas noch nie in meiner Laufbahn erlebt. Das ist einfach zu hoch für mich.«
    Der Pfähler zuckte mit den Schultern. » Sorry , auch ich kann dir keine Antwort geben, so gern ich es auch getan hätte. Das alles ist mir ein großes Rätsel.«
    »Aber sie sind da. Ich glaube nicht, dass sie weg geflogen sind. Also werden wir das Rätsel lösen können.«
    Über den Bergen entstand ein gewaltiger Donner, dessen Echo ins Tal rollte. Das Geräusch kam mir vor, als wollte er mir zustimmen. Es blieb nicht nur beim Donner. Auch die Blitze grellten auf, und so hatten wir den Eindruck, als hätte irgendwo am fernen Himmel jemand einen Fotoapparat in der Hand, um Bilder von der Erde zu schießen.
    Es war unwahrscheinlich schwül geworden. Man konnte sich wie eingepackt fühlen.
    Marek schaute skeptisch zum Himmel, der sich dunkel und fahl zeigte. »Das gibt ein Unwetter und nicht nur ein Gewitter. Die Natur lechzt nach Regen, aber was da runterkommen wird, das werden Wassermassen sein. Bestimmt auch Lawinen von Schlamm, die sich an den Hängen lösen.« Er winkte ab. »Das habe ich alles schon erlebt. Die Trockenheit und Hitze der letzten Wochen ist einfach zu schlimm gewesen.«
    Da konnte ich ihm nur zustimmen. Das Phänomen war nicht nur in Rumänien aufgetreten, sondern in ganz Europa. Selbst in den nordischen Ländern hatte es einen Supersommer gegeben.
    Er lag jetzt in den letzten Zügen und würde sich noch mal bemerkbar machen.
    »Glaubst du, John, dass die Fledermäuse jetzt Angst haben werden, wo sie wissen, mit welch einer Waffe du ausgerüstet bist?«
    »Das kann schon sein«, erwiderte ich nachdenklich und schlug nach einigen Mücken, die mich umtanzten.
    »Es bleibt allerdings das Problem meines Schulfreundes Vargas.«
    »Richtig.«
    »Ich wundere mich, dass er nicht kommt und...«
    »Kann es nicht sein, dass er schon längst hier ist und sich gut versteckt hält?«
    Marek pfiff leicht durch seine schmalen Lippen. »Verdammt, John, wenn man es so sieht, kannst du Recht haben.«
    »Davon gehe ich sogar aus.«
    »Dann hat er alle Chancen, sich zu verstecken.« Marek schloss für einen Moment die Augen. »Ich wünsche mir nur, dass es ihm nicht gelungen ist, in ein Haus einzudringen und an menschliches Blut zu kommen.«
    Ein schmetternder Donnerschlag traf von der Höhe her das Tal. Zugleich zuckte ein scharfer Blitz wie eine grellgelbe Zackenlinie auf und malte seine Umgebung bleich an.
    Wir waren beide zusammengeschreckt, so sehr hatte uns das Geräusch überrascht.
    Als hätten Donner und Blitz einen Vorhang aufgerissen, um den Menschen eine neue Szene zu zeigen, veränderte sich plötzlich einiges in unserer Umgebung.
    Nach dem Donnerschlag kam uns die Ruhe sein dicht vor. Nur blieb sie nicht lange so, denn urplötzlich hörten

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