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Marissa Blumenthal 01 - Virus

Marissa Blumenthal 01 - Virus

Titel: Marissa Blumenthal 01 - Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hinuntergeschlungenem Essen war diese Feinschmeckermahlzeit ein großes Ereignis gewesen. Sie merkte, daß der Wein ihr richtiggehend zu Kopf gestiegen war, da sie während ihrer Abwesenheit von Atlanta keinen Schluck Alkohol getrunken hatte. Und sie merkte außerdem, daß sie sehr gesprächig war, aber Ralph, der sich gemütlich zurückgelehnt hatte und ihr zuhörte, schien das recht zu sein.
    Marissa bremste sich und bat, mit einem Deuten auf ihr geleertes Glas als Entschuldigung, um Verzeihung für diese Geschwätzigkeit im Hinblick auf ihre Arbeit.
    »Kein Grund, sich zu entschuldigen«, versicherte Ralph. »Ich könnte die ganze Nacht zuhören. Ich bin beeindruckt davon, was Sie da alles in Los Angeles und in St. Louis geleistet haben.«
    »Aber ich habe Sie doch regelmäßig informiert, während ich weg war«, protestierte Marissa und wies auf die häufigen Telefongespräche hin, die sie mit ihm von St. Louis aus geführt hatte. Sie hatte es sich dort zur Gewohnheit gemacht, ihn alle paar Tage anzurufen. Diese Gespräche mit Ralph waren eine Art von Resonanzboden für ihre Theorien gewesen, hatten ihr aber auch dabei geholfen, den Frust abzubauen, den ihr Dubchek dadurch verschaffte, daß er sie hartnäckig links liegen ließ. Für das eine wie das andere war sie bei Ralph auf Verständnis und Zuspruch gestoßen.
    »Ich würde von Ihnen gerne noch mehr über die allgemeine Reaktion, die Reaktion der Umgebung erfahren. Wie haben denn Verwaltung und ärztliches Personal der Klinik die Dinge in den Griff bekommen und eine Panik verhindert, wenn man bedenkt, daß es ja diesmal siebenunddreißig Tote gab?«
    Marissa ging darauf ein und schilderte ihm, so gut sie konnte, den Aufruhr am Versorgungskrankenhaus von Groß-St.-Louis. Personal und Patienten waren natürlich wütend gewesen wegen der aufgezwungenen Quarantäne, und Dr. Taboso hatte ihr traurig gesagt, man werde wohl das Krankenhaus nach Aufhebung der Quarantäne schließen müssen.
    »Ich muß zugeben, daß ich mich noch davor fürchte, von der Krankheit erwischt zu werden«, sagte Marissa mit einem befangenen Lachen. »Jedesmal, wenn ich auch nur Kopfweh kriege, denke ich: Jetzt geht’s los, das ist’s. Und wenn wir auch immer noch nicht wissen, woher der Virus eigentlich kam, ist Dubchek der festen Überzeugung, das Reservoir des Virus müsse in irgendeiner Beziehung zu medizinischem Personal stehen - was mir natürlich auch nicht gerade ein Trost ist.«
    »Glauben Sie das ebenfalls?« fragte Ralph.
    Marissa lachte. »Man erwartet es zumindest von mir«, sagte sie. »Und wenn das stimmt, dann gilt für Sie natürlich ein besonderes Risiko. Beide Ausgangsfälle waren nämlich Augenärzte!«
    »Jetzt sagen Sie bloß nicht so was!« lachte Ralph. »Ich bin nämlich abergläubisch.«
    Marissa lehnte sich zurück, als der Kellner zum zweitenmal Kaffee servierte. Er duftete wunderbar, aber sie fürchtete, daß sie später darunter leiden müsse, weil sie nicht schlafen könne.
    Nachdem der Kellner die Teller mit dem Nachtisch abgeräumt hatte, fuhr Marissa fort. »Wenn Dubcheks Annahme stimmt, dann müssen die beiden Ärzte mit der geheimnisvollen Quelle, diesem Reservoir eben, in Kontakt gekommen sein. Ich habe mir darüber während der vergangenen Wochen immer wieder den Kopf zerbrochen, ohne zu einem klaren Ergebnis gekommen zu sein. Dr. Richter hatte Kontakt mit Affen; er wurde eine Woche, bevor er erkrankte, von einem Affen gebissen, und Affen spielten auch eine Rolle beim damaligen Marburg-Virus. Aber Dr. Zabriski hatte niemals irgendwelchen Kontakt mit Tieren.«
    »Sie hatten mir doch berichtet, daß Dr. Richter in Afrika gewesen war. Und es scheint mir«, sagte Ralph, »daß dies eine entscheidende Tatsache ist. Wie wir wissen, ist dieser Virus wiederholt in Afrika aufgetreten.«
    »Das schon«, wandte Marissa ein, »aber der Zeitrahmen stimmt vorne und hinten nicht. Die Inkubationszeit hätte bei ihm sechs Wochen betragen, während sie bei allen anderen Fällen durchschnittlich bei zwei bis fünf Tagen lag. Und denken Sie dann an das Problem, die beiden Ausbrüche der Krankheit miteinander in Verbindung zu bringen. Dr. Zabriski war nicht in Afrika, und die einzige Übereinstimmung lag darin, daß beide Ärzte an dieser Tagung in San Diego teilgenommen hatten. Und das war auch wieder sechs Wochen, bevor die Krankheit bei Dr. Zabriski ausbrach. Es ist verrückt.« Marissa machte eine Handbewegung, als ob sie es aufgeben wolle.
    »Sie können aber doch

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