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Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Aufstand der Roboter (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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Gerechtigkeit garantiert, sieben Jahrzehnte lang der Menschenverachtung der VOR ein klares und unmißverständliches Halt geboten, bis über ihr die blaue Flagge mit dem roten Flammensymbol aufging: Auftakt zu einem politischen Programm, das so unmenschlich wie unausgegoren war.
    Andere machthungrige Diktatoren hatten sich meist damit begnügt, ihre Herrschaft durch Waffengewalt zu sichern. Smith ging weiter. Er bediente sich der modernen Wissenschaften. In seinem Dienst standen Techniker, Physiker und Mediziner. Das von ihnen geflochtene Kontrollnetz war lückenlos: jedes Wort, das auf den drei Kontinenten oder auf der Venus gesprochen wurde, fand aufmerksame Mithörer. Wer opponierte, wurde entweder beseitigt oder Gehirnoperationen unterworfen, die ihn zur willenlosen Marionette in der Hand der Machthaber machten. Selbst Präsident Hirschmann, der große alte Mann der EAAU, hatte sich diesem Schicksal nicht entziehen können.
    Ein- oder zweimal hatte es geschienen, als bedürfe es nur eines schnellen Schiffes und unerschrockenen Commanders, um eine Wende herbeizuführen, und jedesmal war die Wahl auf Delta VII gefallen.
    Nach dem Preis, den wir dafür zahlten, fragte keiner. Er bestand in den Menschen, die wir liebten. Sie waren zurückgeblieben auf der Erde oder auf der Venus, im Machtbereich des Generals, wohin für uns, die wir mit ihm gebrochen hatten, kein Weg zurück führte – es sei denn gefangen oder tot.
    Als ich von Ruth O‘Hara Abschied nahm, hatte ich geglaubt, sie in wenigen Tagen wiederzusehen. Seitdem war fast ein volles Jahr vergangen – und nur einmal noch in der Unendlichkeit des Äthers hatte mich ihre Stimme erreicht: ein verzweifelter Aufschrei, der ohne Antwort bleiben mußte.
    Seit dem Angriff auf Totalchemie im September des vergangenen Jahres – einer Teilaktion im Rahmen des Unternehmens Delphin, zu der sich der Widerstand unter Commander Harris im Zusammenspiel mit den VOR aufgerafft hatte – befand sich Delta VII auf der Flucht. Als ich Kurs nahm auf die STELLANORMEN, hatte ich hierfür zwei Beweggründe. Einmal hoffte ich, dort auf gefüllte Proviantkammern zu stoßen, und zum zweiten glaubte ich, meiner Besatzung dort am Rande der Galaxis eine verhältnismäßig sichere Zuflucht bieten zu können, ein Stück festen Boden unter den Füßen, auf dem man die weitere Entwicklung abwarten konnte.
    Mein Befehl erwies sich als der verhängnisvollste meiner ganzen bisherigen Laufbahn; er gab uns, 141 Tagereisen von der Erde entfernt, dem Hunger preis. Von allen möglichen Schrecken dürfte der einsame Hungertod im All der furchtbarste sein.
    Denn bevor er dich ereilt, bist du gezwungen, mit ihm zu leben.
    Irgendwann muß ich dann doch eingeschlafen sein. Ich wachte erst wieder auf, als ich ins Cockpit gerufen wurde.

Kapitel 03
    Immer wieder ist es das gleiche überwältigende Erlebnis, und es wirkt auf dich nicht geringer, obwohl du seit deinen Schuljahren weißt, daß es keine Wunder gibt, sondern allenfalls exakte mathematische Formeln. In diesem Kosmos gibt es so gut wie nichts, was sich nicht berechnen ließe. Flut und Ebbe, der Gang der Gestirne, der Zug der Kometen: alles das unterliegt einer berechenbaren Gesetzmäßigkeit.
    Und dennoch, wenn du allein bist im All, draußen in der grenzenlosen Einöde des Raumes, der nirgendwo einen Anfang hat und nirgendwo ein Ende, ist es jedesmal überwältigend, wenn das Ziel zur festgesetzten Zeit im festgelegten Winkel vor dir auftaucht. Fassungslos nimmst du zur Kenntnis, daß du es gefunden hast in dieser Unendlichkeit, die nicht einmal deine Spuren duldet.
    Gewiß, wenn du nüchtern darüber nachdenkst, siehst du keinen Grund zum Staunen mehr. Navigation ist exakteste Wissenschaft, die Umsetzung von Mathematik in gezielte Bewegung. Gib mir Zeit und Ort deines Startes bekannt, dazu die Schubkraft deines Triebwerkes und dein gestecktes Ziel, und ich werde dir sagen, wann du dort eintriffst. Das und nichts anderes ist Navigation.
    Doch wie dem auch sei, das überwältigende Erlebnis, wenn aus abstrakten Zahlen plötzlich greifbare Realität wird, bleibt dir unbenommen. Auf geheimnisvolle Weise ist die Einsamkeit, die noch eben dein Blut gefrieren ließ, gebannt.
    Dies waren meine Empfindungen, als sich auf dem Landeradarschirm die Umrisse von ASTROSTAT abzuzeichnen begannen – Empfindungen, die dem verstandesmäßigen Erfassen der Situation zuvorkamen. Erst dann, als ich aus dem Staunen heraus war, begriff ich die volle Bedeutung dessen,

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