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Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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aufgrund des Alarmplanes eilends der ihr zugewiesenen Position zustrebte. In aller Ruhe konnte sie zum Angriff auf den Speicher ansetzen. Die Patrouillen hatten die B-Gruppe als Köder angenommen und beeilten sich, das Loch im Sperrgürtel wieder zu schließen.
    Die Tatsache, daß alles programmgemäß verlief, enthob Schweitzer der Notwendigkeit, sich des mitgeführten COC-Sprengstoffes zu bedienen. In jedem anderen Fall hätte er versuchen müssen, ihn im Alleingang so weit wie möglich an den Speicher heranzuschaffen und zu zünden. Dieser zusätzliche Selbstmordplan konnte nunmehr aufgegeben werden.
    Es war 08.04 Uhr und 30 Sekunden, als sich Eddingtons A-Gruppe dem Speicher bis auf 200 Meter genähert hatte. Auf diese kurze Entfernung hin wirkte der fensterlose graue Bau wie eine gigantische Festung: uneinnehmbar, furchteinflößend und bedrohlich. Die einstigen Parkanlagen waren eingeebnet und durch Rasen ersetzt worden. Die Transporter hielten an, und die Männer sprangen heraus. Es gab keinerlei Unklarheit.
    Vor dem Speicher tauchten die ersten Verteidiger aus ihren unterirdischen Kasematten auf. Die A-Gruppe verstreute sich, ging in Deckung und eröffnete das Feuer.
    Im Schutz eines der Transporter schnallte sich Eddington den mitgebrachten Skyrider um. Er bestand aus sechsunddreißig Einzelteilen und war unterwegs montiert worden. Eddington bewegte die Schultern. Der Skyrider saß fest und unverrückbar auf seinen Schultern. Eddington berührte den Anlasser, und der Skyrider wurde fauchend lebendig.
    Einer der Männer reichte Eddington einen Leinenbeutel. Darin befand sich der Sprengstoff: drei Kilogramm COC. Eddington nahm den Beutel in die linke Hand, zog mit der rechten den Regulator, und der Skyrider riß ihn in die Höhe und trug ihn auf den Speicher zu.
    Zwei, drei Sekunden lang fühlte sich Eddington dem feindlichen Feuer ausgeliefert und preisgegeben, dann hatte er hinreichend Höhe gewonnen, um vorerst in Sicherheit zu sein.
    Der verwundbare Punkt des Speichers befand sich ganz oben: der Schacht der Klimaanlage für die empfindlichen Computeranlagen. Eddington verringerte die Geschwindigkeit und machte schwimmähnliche Bewegungen mit den Füßen. Als er unter sich den schwarzen Schlund erkannte, ließ er den Beutel los, und im gleichen Augenblick erfaßte ihn der Wind und trieb ihn ab. Der Beutel fiel daneben und blieb auf dem grauen Beton liegen.
    Eddington hatte sich zwanzig Sekunden Zeit geben wollen, um sich, bevor die Ladung zündete, in Sicherheit zu bringen. Nun jedoch mußte er diese Sicherheitsfrist opfern, um das Unternehmen nicht buchstäblich in letzter Sekunde scheitern zu lassen. Er kehrte um, kämpfte sich gegen den böigen Wind zum Schacht zurück und setzte auf. Den heranjagenden Patrouillen bot er, wie er da stand, ein deutliches Ziel.
    Marcel Benoit, einer von Eddingtons Männern aus der A-Gruppe, berichtete später: »Wir merkten gleich, daß da was nicht in Ordnung war, als er noch einmal zurückkehrte und aufsetzte, statt das Weite zu suchen. Wir sahen, wie er sich nach etwas bückte und sich dabei mit dem Skyrider herumärgerte, der ihn wieder aufwärts ziehen wollte. Er hat ihn dann abgestellt und sich nochmals gebückt, und dabei traf es ihn. Ich kann nicht sagen, wer ihn erwischte, ob es die Scharfschützen einer der Patrouillen gewesen sind oder diese verdammte Laser-Batterie, die plötzlich auftauchte. Wahrscheinlich ist er dann mitsamt dem Sprengstoff in den Schacht gestürzt.«
    Genau um 08.05 Uhr ging eine kurze, unhörbare, kaum wahrnehmbare Erschütterung durch das Gebäude. Dann begann der graue Beton plötzlich von innen heraus zu glühen. Sekunden später bestand der Speicher nur noch aus heißer Asche.
    Das Unternehmen Delphin konnte seinen ersten Erfolg verbuchen: Die Raumüberwachung von Metropolis war zusammengebrochen. Das bestgeschützte Industriewerk der EAAU, die Totalchemie, war gegen einen Angriff aus dem Raum nicht länger abgesichert.
    VIII.
    Zeit: 08.05 Uhr
    Ort: An Bord von Delta VII
    Bis ins Mark spürte ich die gebändigten Energien des gezündeten Triebwerks. Das ganze Schiff vibrierte unruhig. Stroganow überprüfte am Computer ein letztesmal Abdrift, Position und Kurs. Ich steuerte die erhaltenen Werte ein. Danach waren Delta VII und die Totalchemie in Metropolis durch eine unsichtbare Spirale miteinander verbunden.
    Die Stimme des Commanders hallte durch das Cockpit: »Klar Schiff zum Gefecht!« – ein Befehl, der nur noch den Wert einer

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