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Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition)

Titel: Mark Brandis - Unternehmen Delphin (Weltraumpartisanen) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Brandis
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er unvermittelt: »Wann haben Sie sie zuletzt gesehen, Captain?«
    »Knapp eine Stunde vor dem Start, Sir«, antwortete ich, »auf INTERPLANAR XII. Und es ging ihr blendend.«
    Commander Brandis sah mich an. »Danke, Rob.«
    Es war wie in jenen alten, verschollenen Tagen unserer Freundschaft.
    Eine gute Stunde später befand sich Delta VII im Anflug auf INTERPLANAR XII. Für mich war es fast wie eine Heimkehr. Ich hatte den Suppenteller im Weltraum liebgewonnen, vielleicht, weil er – das Schiff nicht mitgezählt – die einzige Heimat war, die ich noch besaß. Und – obwohl ich das vor mir selbst nicht eingestehen wollte – ich hatte Sehnsucht nach Iris.
    Stroganow kehrte auf seinen Platz zurück und meldete unser Eintreffen mit dem vereinbarten Code. Ich kümmerte mich weiter nicht darum, bis ich ihn sagen hörte: »Sir, ich bekomme keine Antwort.«
    »Versuchen Sie es weiter!« sagte Commander Brandis. »Aber rechnen Sie damit, daß man auf der Station einen Grund haben könnte, sich stumm zu stellen.«
    Für mich wurde es Zeit, auf die Handsteuerung umzuschalten. Auf INTERPLANAR XII gab es keinen Leitstrahl, der einen sicher zu Boden führte, ohne daß der Pilot einzugreifen brauchte. Auf INTERPLANAR XII landete man im sogenannten freien Landeverfahren, und das bedeutete, daß man allerhand zu tun hatte. Wenigstens brauchte ich auf die Gravität keine Rücksicht zu nehmen; die Station verfügte über kein eigenes Schwerefeld.
    Ich versuchte, mir nichts anmerken zu lassen. Bis zuletzt hielt ich mich an dem Gedanken fest, daß es für Iris und ihre Besatzung einen triftigen Grund geben konnte, um sich in Schweigen zu hüllen. Es gehörte mit zu unseren Vereinbarungen und konnte bedeuten, daß sich ein fremdes Schiff auf der Station aufhielt. Zuerst war die Station nur ein winziger Glühpunkt auf einem der Radarschirme, aber allmählich nahm sie Gestalt an. Ich setzte den Anflug noch eine Weile fort, dann drosselte ich das Triebwerk, und die Station lag rund und übersichtlich unter uns. Kein fremdes Schiff befand sich auf der Plattform.
    Commander Brandis trieb mich zur Eile an. »Schon gut, Captain, Setzen Sie endlich auf!«
    »Aye, aye, Sir.«
    Die vertraute Stimmung, die uns vorübergehend verbunden hatte, war der gewohnten Sachlichkeit unserer Beziehungen gewichen. Wenig später konnte ich das Triebwerk ausschalten und die Kontakte unterbrechen. Die roten und grünen Kontrolleuchten erloschen.
    »Delta VII auf INTERPLANAR XII gelandet, Sir!«
    Von Commander Brandis kam keine Antwort. Ich blickte zu ihm hinüber, spürte, daß etwas nicht in Ordnung war, und sah erneut hinaus auf die Plattform. Nun erst entdeckte ich die unverkennbaren Spuren eines stattgefundenen Kampfes.
    Wir gingen von Bord. Die Station war leer und verlassen. Wir durchsuchten die Räume. Niemand war zurückgeblieben. Auch im Inneren der Station war gekämpft worden. Einen konkreten Hinweis auf das, was sich hier zugetragen hatte, fanden wir nicht.
    Einmal blieb Commander Brandis stehen und hob etwas auf. Es war eine Brosche. Zuletzt hatte ich sie gesehen, als ich mich von Ruth O‘Hara verabschiedete. Sie lag auf seiner flachen Hand, und er sah stumm darauf nieder. Dann wurde seine Hand plötzlich zur Faust.
    Bald darauf kehrten wir zum Schiff zurück. Erst nachdem ich es abgehoben hatte, fiel mir ein, daß der Commander mir keinen neuen Kurs genannt hatte. »Sir«, sagte ich, »darf ich Sie um den Kurs ersuchen?«
    Commander Brandis sah mich nicht an. Er hatte sich zurückgelehnt und die Augen geschlossen. Es war das erste Mal, daß ich ihn leiden sah. Nach einer Weile machte er eine vage Bewegung mit den Schultern.
    »Versuchen Sie es mit den Orion-Kurs, Captain.«
    »Aye, aye, Sir«, sagte ich.
    Ich ließ mir von Stroganow den Orion-Kurs errechnen und steuerte ihn ein. Es war ein Kurs wie jeder andere, der in das Nichts führt. Das Triebwerk arbeitete ruhig und gleichmäßig, die Armaturenanzeige war normal. Die Automatik enthob mich meiner Pflichten. Zuverlässig und unbeirrbar führte sie Delta VII der Ewigkeit entgegen und dem kalten Glanz der Sterne.
    ***
    Mark Brandis
    Aufstand der Roboter
    (Weltraumpartisanen Band 4)
    Ein Jahr ist die Delta VII seit dem »Unternehmen Delphin« in den Weiten des Sonnensystems unterwegs, ohne Stützpunkt und immer auf der Flucht vor der »Reinigenden Flamme«, die sie unerbittlich jagt.
    Der Hunger treibt Mark Brandis und seine Besatzung zu einer aufgegebenen Raumstation. Dort entdecken sie das

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