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Maskenspiel

Maskenspiel

Titel: Maskenspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelly Stevens
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die Lifttüren öffnen, automatisch aussteigen will. Leider will im selben Moment auch jemand einsteigen, mit dem Ergebnis, dass ich, Ordner voran, gegen eine männliche Brust pralle und zu allem Überfluss auch noch mit meinem Kopf gegen sein Kinn zu schlagen scheine.
    Autsch . Ich reibe mir die Stirn und sehe ihn erschrocken an. Der Mann kniet vor mir auf dem Boden, und ich kann sehen, dass er dunkelblondes, leicht gewelltes Haar hat. Hoffentlich habe ich ihn nicht umgerannt, denke ich, aber er scheint nur meinen Ordner aufheben zu wollen. Ich habe gar nicht mitbekommen, dass ich ihn bei dem Zusammenstoß fallengelassen habe. Leider hat er sich beim Aufprall geöffnet, denn es liegen jede Menge lose Blätter auf dem Boden.
    Also gehe ich ebenfalls in die Knie, um ihm zu helfen, und bekomme zum Dank von der Aufzugtür, die sich versucht zu schließen, einen Stoß an die Schulter.
    »Aua! Entschuldigen Sie bitte – normalerweise stelle ich mich nicht so ungeschickt an!« Normalerweise bin ich auch nicht als Botin unterwegs, sondern sitze vor einem Computer, da kann ich nicht allzu viel falsch machen.
    Er stellt einen Fuß vor die Aufzugtür, sodass diese nicht mehr schließen kann. Leider ist er dazu aufgestanden, sodass ich nur noch seine Schuhe und einen Teil seiner anthrazitfarbenen Hosenbeine sehen kann, während ich auf den Knien herumrutsche und versuche, alle losen Blätter zusammenzuwischen. Elegant sieht anders aus.
    Der Träger der schwarzen Lederhalbschuhe reicht mir eine Hand. Ich ergreife sie und lasse dabei die Blätter, die ich gerade eingesammelt habe, ein zweites Mal zu Boden segeln. So viel zum Thema, dass ich mich normalerweise nicht so ungeschickt anstelle.
    »Nun stehen Sie erst einmal auf. Christopher Brooks. Und Sie sind …?«
    »Emily … Emily Martin. Ich soll bei Ihrer Sekretärin einen Ordner abgeben.« Immerhin hat ein winzig kleiner, noch funktionierender Teil meines Gehirns seinen Namen registriert.
    Er schaut hinab auf das Chaos auf dem Boden, und ich sehe zum ersten Mal nach oben. Irgendwo in der Mitte treffen sich unsere Blicke. Ich ziehe hörbar die Luft ein. Verdammt, sieht der gut aus! Leider bin ich es in meiner Branche nicht gewöhnt, attraktiven Männern zu begegnen – meine Kollegen laufen eher ungestylt durch die Gegend, und nach einer durchgearbeiteten Nacht am PC versagt auch mal das beste Deo. Christopher Brooks hingegen ist groß und schlank, glatt rasiert und trägt einen unglaublich gut sitzenden Anzug mit einem cremefarbenen Hemd und einer dunklen Krawatte. Sein dunkelblondes Haar ist modisch kurz geschnitten, er riecht nach einem frischen Aftershave und könnte eher als James Bond durchgehen denn als IT-Freak. Und seine blauen Augen und fein geschwungenen Lippen –
    »Nun, in diesem Fall …«
    Einen Moment bin ich verwirrt, bis ich verstehe, was er meint. »Entschuldigen Sie bitte, ich sammele nur schnell die Blätter ein.« Schnell lasse ich seine Hand los. Hoffentlich bin ich nicht rot geworden … Ich fege die Blätter zu einem Stapel zusammen – die richtige Reihenfolge ist mir in diesem Moment egal – und stecke sie in den Ordner, bevor ich ihn schließe. »Soll ich ihn gleich hierlassen?«
    »Gute Idee. Kommen Sie einfach mit.« Er bedeutet mir, wieder in den Aufzug zu treten, zieht eine kleine Plastikkarte aus seiner Jacketttasche, die er gegen das Display hält, und drückt auf die Fünf. Sofort setzt sich der Aufzug wieder in Bewegung.
    »Ohne mich wären Sie gar nicht nach oben gekommen, wenn Sie hier ausgestiegen wären. Die Aufzüge fahren nur mit Sicherheitsausweis.«
    »Oh, das muss ich mir für morgen merken.«
    »Morgen?« Er sieht mich durchdringend an. Er ist groß, richtig groß. Ich gehe ihm tatsächlich nur bis Kinnhöhe.
    »Ich soll doch morgen wiederkommen – denke ich zumindest?« Jetzt hat er mich doch verunsichert.
    Er wirft einen Blick auf meinen Ordner. »Sie sind von Secur-Code ?«
    »Ja.«
    »Umso besser. Dann können Sie mir das Ganze ja gleich jetzt präsentieren.«
    Präsentieren? Ich bekomme leichte Panik. »Ich soll hier nur den Ordner abgeben.«
    »Unsinn, wo Sie schon mal da sind, können Sie mir das Konzept auch selbst vorstellen.«
    Meine Panik wächst. Normalerweise hält Charlie unsere Präsentationen. »Ich weiß nicht – das ist eigentlich nicht meine Aufgabe.«
    Er legt mir eine Hand auf den Rücken und schiebt mich mitsamt Ordner aus dem Aufzug und einen Flur entlang. Wir passieren eine Frau mittleren Alters

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