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Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim

Titel: Matti & Dornröschen 03 - Ein Mörder kehrt heim Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Ditfurth
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sitzen.«
    Matti zögerte, aber setzte sich wieder.
    »Ich will noch etwas besprechen, das für Sie wichtiger ist als für die Polizei.«
    Matti blickte ihn an.
    »Ich meine es gut mit Ihnen.«
    »Unbedingt«, sagte Matti.
    Schmelzer hob die Brauen. »Ich glaube nicht, dass Sie eine Leiche gefunden haben. Sie helfen Ihrem Genossen Westreich, endgültig abzutauchen. Wenn es nach mir ginge, mein Gott, da könnte der zurückkommen und machen, was er will, solange er keine neuen Straftaten begeht. Ich bin dafür, dass wir einen Schlussstrich ziehen. Niemand hat mehr etwas davon, dass wir Leute noch nach Jahrzehnten suchen und vor Gericht stellen, wenn wir sie kriegen. Die Zeit des roten Terrors ist vorbei. Heute haben wir es mit viel schlimmeren Fingern zu tun. Aber ich bin Beamter und unterliege Weisungen. Daher kann ich Ihnen nur sagen: Lassen Sie die Finger von der Sache. Sie hatten zweimal mehr Glück als Verstand. Überreizen Sie Ihr Glück nicht.«
    »Darf ich jetzt gehen?«
    Schmelzer hob die Hände, ließ sie auf die Tischplatte fallen und deutete zur Tür.
    Im Flur schmollte Anja. »Dieses Arschloch!«
    Aber Matti dachte: Wir haben unser Glück ausgereizt.
    Diesmal würde es schiefgehen.
    »Was ist?«, fragte Anja.
    »Ich muss mir ein paar Sachen überlegen.«
    »Was denn?«
    »Ob wir nicht die Finger von der Sache lassen sollten.«
    »Das kannst du nicht machen.«
    Dornröschen rührte im Topf. »Gib mal die Gewürze.«
    Twiggy holte die Tiefkühlkräuter aus dem Eisfach.
    Anja saß da und staunte. Robbi lag auf ihrem Schoß und verlangte ihr alles ab.
    Matti zog den Korken aus der Flasche Aldi-Rotwein.
    Dornröschen rührte die Kräuter in die Dosenravioli.
    »Was für einen Krebs hattest du zuletzt?«, fragte Twiggy.
    »Gebärmutter«, sagte Dornröschen.
    »Klingt gut.«
    Anjas Augen wanderten von einem zum anderen.
    Matti war entspannt. Dornröschen durchlebte gerade das Endstadium der gnädigen Phase ihrer mauligen Periode. Und Twiggy maulte nicht, obwohl Robbi wieder fremdging. Alles war gut. Dornröschen nahm gewiss Anlauf, wieder einmal tödlich an Krebs zu erkranken, aber noch war es nicht soweit.
    Wenn er nur nicht die Leiche gefunden hätte.
    »Du musst jetzt leider gehen«, sagte Twiggy.
    Anja riss die Augen auf.
    »Ja, tut mir leid.«
    »Vielleicht …«, sagte Matti.
    »Nix vielleicht«, sagte Dornröschen. »Wir schätzen die Eindeutigkeit.«
    »Die Eineindeutigkeit«, sagte Twiggy.
    »Hä?« Anja starrte Twiggy an.
    »Wir haben eine …«
    »Geheimsitzung«, sagte Dornröschen. »Es ist besser für dich, nicht zu wissen, was für furchtbare Dinge wir ausbrüten.«
    Anja schüttelte den Kopf. Dann setzte sie Robbi auf den Boden. Der war zu verdattert, um zu protestieren. Sie stand auf, schüttelte wieder den Kopf, tippte sich an die Stirn, fixierte Matti, verzog das Gesicht zu einer Grimasse und ging. Leise fiel die Wohnungstür ins Schloss.
    Die WG -Genossen reichten sich die Hände, nachdem Dornröschen Meher Baba beschworen hatte, den indischen Guru, der für sein Schweigegelübde berühmt geworden war. Nach ein paar Sekunden erwachten sie aus ihrer Erstarrung, und Matti teilte mit einer Kelle die Ravioli aus. Sie aßen andächtig. Robbi vernichtete währenddessen die traurigen Reste der letzten Thunfische aus den Tiefen der Weltmeere und ließ die Japaner alt aussehen.
    »Wir halten uns da raus«, sagte Twiggy. »Es ist niemandem was passiert.«
    »Außer Georg«, erwiderte Matti.
    »Klar«, sagte Dornröschen mit vollem Mund. »Aber mit dem haben wir nichts zu tun. Und wenn die Bullen die Leiche nicht haben wollen, warum sollten wir sie suchen?«
    »Tja«, sagte Matti. »Und Anja ist in den Po gekniffen.«
    »Mein Gott«, sagte Twiggy. »Niemand weiß, ob Georg wirklich ihr Vater ist. Und wenn ja, hat er sie elend sitzenlassen. Das Mädchen ist vier Jahrzehnte ohne ihn ausgekommen, da wird sie seine Leiche auch nicht brauchen.«
    »Ist ja gut.« Matti kratzte sich am Ohr und lehnte sich zurück, bis der Stuhl nur noch auf zwei Beinen stand.
    »Du hast dich in die verguckt«, sagte Dornröschen.
    »Quatsch«, sagte Matti.
    »Besser, wenn nicht, mit den letzten beiden Damen hatten wir nur Ärger.« Twiggy schob sich einen Löffel in den Mund.
    »Du spinnst wohl«, sagte Matti.
    »Sorry«, sagte Twiggy schmatzend. »Das war ein bisschen pauschal.«
    »Pauschal, pauschal«, schimpfte Matti.
    »Er meint es nicht so«, sagte Dornröschen.
    »Wirklich nicht«, bestätigte Twiggy. Er sprach wie mit

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