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Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen

Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen

Titel: Mauern aus Holz, Maenner aus Eisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Kent
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minderwertigen Rasse. »Verlassen Sie sich nur auf mich!«
    Als Fudge verschwand, rieb sich Bolitho die Hände, als friere ihn. »Ich möchte Sie um einen Gefallen bitten, Val. Gehen wir zusammen eine Runde durch das Schiff.«
    »Natürlich, Sir Richard.« Keen war jetzt klar, was Bolitho am nächsten Tag vorhatte.
    »Lassen Sie aber zuerst die
Larne
längsseits kommen, ich habe schriftliche Befehle für die
Nicator.
Danach soll Tyacke außer Sicht bleiben, denn wenn die Franzosen auftauchen, könnten sie seine Brigg wiedererkennen und sich fernhalten. Ich will aber den großen Franzosen um jeden Preis, um jeden!«
    Die wenigen Zeilen brachte Bolitho selbst zu Papier. Yovell versiegelte die Order und steckte sie in die Tasche aus Ölzeug, die für den Kommandanten der
Nicator
bestimmt war.
    »Sie müssen wissen, was ich geschrieben habe, Val«, faßte Bolitho zusammen. »Sollte ich fallen, übernehmen Sie das Kommando. Und sollte die
Black Prince die
Flagge streichen müssen, wird die
Nicator
das Gefecht abbrechen und zu Admiral Gambier zurücksegeln.«
    Später, als die letzten Abgelösten ihr Abendessen verzehrt hatten, begannen Bolitho und Keen ihre Runde, begleitet vom jüngsten Leutnant und natürlich von Allday. Zu viert gingen sie durch die weitläufigen Decks und stiegen die Leitern hinunter bis ins Orlop.
    Viele Seeleute wollten überrascht von ihren Tischen aufstehen, aber Bolitho winkte ab. Er sprach mit einigen von ihnen und war verblüfft, wie sie ihn befragten. Aus Neugier oder um ihre Überlebenschancen besser abzuschätzen?
    Er traf auf Gepreßte und Freiwillige, Schanghaite von anderen Schiffen, hörte alle Dialekte Englands: aus Devon und Hampshire, aus Kent und Yorkshire, aber auch fremde, etwa aus Schottland. Und natürlich war unter ihnen auch ein Mann aus Falmouth, der stolz vor seinen Kameraden behauptete: »Natürlich kennt mich Sir Richard!«
    Als er seinen Namen nannte, sagte Bolitho: »Ich erinnere mich an Ihren Vater, Tregorran, er war Schmied neben der Kirche.« Er legte ihm die Hand auf die Schulter. »Ihr Vater war ein guter Mann.« Damit ging er weiter. »Also, Leute, hoffen wir, daß wir bald alle wieder zu Hause sind!«
    Weil die Stückpforten geschlossen waren, roch es in den Decks stark nach Teer, Bilgenwasser und Schweiß. Hier konnte kein großer Mann aufrecht stehen, und doch lebten hier so viele Männer und starben auch.
    Bolitho kletterte den letzten Niedergang empor, als einige Männer hurra zu rufen begannen. Die Rufe folgten ihm nach oben. Allday las in seinem Gesicht, was er dachte: Rauhbeine, Diebe, Schurken, Unschuldige und Verdammte – sie waren Englands letzte Hoffnung: Männer aus Eisen. Die schmuddelige Hose eines Midshipman tauchte im Lampenschein auf, ein paar geflüsterte Worte wurden gewechselt, dann meldete der Leutnant, der sie begleitete, dem Kommandanten: »Mr. Jenours Empfehlung, Sir, und die Tasche mit den Befehlen ist der
Nicator
gerade übergeben worden.«
    Jetzt sah ihn Bolitho zum ersten Mal deutlicher. »Sind Sie nicht Leutnant Whyham?« Der junge Offizier nickte unsicher. »Dachte ich’s mir doch. Sie waren vor vier Jahren einer meiner Midshipmen auf der
Argonaut,
stimmt’s?«
    Der Leutnant starrte ihnen immer noch nach, als Bolitho und Keen schon die frische Luft des Oberdecks erreicht hatten. Nach dem Gestank unten schmeckte sie wie frisches Quellwasser.
    Unsicher bat Keen: »Würden Sie heute abend mit mir essen, Sir? Ehe wir alle Zwischenwände legen und klar zum Gefecht machen lassen.«
    Bolitho schaute ihn an, noch immer bewegt von der Zuneigung seiner Männer, die nichts hatten als sein Wort, an das sie sich klammern konnten. »Mit dem größten Vergnügen, Val.«
    Beim ersten Tageslicht erwachte die
Black Prince zum
Leben. Wie Überlebende aus längst vergessenen Zeiten und Wracks krochen die achthundert Leute aus ihren Decks, lösten sich von dem letzten bißchen Frieden und der Ruhe, die jeder in seiner Hängematte gefunden hatte. Bolitho stand auf dem Achterdeck in Luv und hörte nackte Füße laufen und Waffen scheppern. Keen verhielt sich richtig, keine Pfeife schrillte, keine Trommel schlug. Niemand sollte fürchten müssen, daß der letzte Tag seines Erdenlebens anbrach. Bolitho sah zum östlichen Himmel, ohne in der Dämmerung um sein Auge zu fürchten. Das grelle Licht war nahe, aber erst zu ahnen wie ein aufziehender Sturm hinter dem trügerischen Lächeln der See.
    Er stellte sich vor, wie der Feind sie sehen würde: einen

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