Maxie und ein Fisch mit Fernweh
geschient, das sah vielleicht putzig aus!“
Jonas guckt ungläubig. „Vielleicht ist euer Kater ja Vegetarier.“
Ich schüttle den Kopf. „Gibt’s nicht, sagt Mama. Katzen sind Fleischfresser. Genug gesehen?“
Jonas nickt. Er sieht ziemlich beeindruckt aus, was mich heimlich richtig freut.
Wir lassen Willi weiterdösen und ich sause schnell in die Küche, um die letzten Pfannkuchen zu retten.
„Also, wie ist dein Plan?“, fragt Jonas. „Die Pfannkuchen sind echt göttlich“, lobt er begeistert kauend.
„Na, ist doch total einfach.“ Ich kichere. „Wir beweisen deinem Papa nur das, was er ohnehin schon glaubt: Die Villa steckt bis unters Dach voll mit Tieren, die alles kaputt machen und ihn total nerven. Wenn ihn Eddy schon nervös macht, haben wir echt gute Karten.“ Ich zapple aufgeregt mit meinen Füßen. Das wird ein Heidenspaß.
„Aber habt ihr denn noch andere Tiere außer Mäusen, Kaninchen, Eddy und Chili? Also, ich meine, das ist ja schon ein Haufen, aber auch welche, mit denen man meinen Vater sonst noch auf die Palme bringen kann? Denk dran, er ist Lehrer, den haut so schnell nix um.“
Ich gucke überlegen. Wenn wir erst mal unseren Zoo auf Herrn Pfeffer loslassen, dann ist Schluss mit lustig. Dann bettelt er um Gnade, so schätze ich ihn jedenfalls ein. „Aaaalso, wenn du es genau wissen willst: Ich habe noch jede Menge Heuschrecken, Frösche und Kröten aus dem Teich im Angebot, außerdem eine komplette Mehlwürmerzucht (für die Fischpatienten) und eine Tonne Nacktschnecke n – die will Mama sowieso loswerden, weil sie unseren Salat auffressen. Nacktschnecken pappen schön fest, besonders auf Klavierdeckeln.“
Ich kichere leise. „Und wenn ich will, kann ich mir jederzeit ein paar Patienten von Mama ausleihe n – also wenn sie wieder gesund sind. Da ist sogar eine junge Riesenschlange dabei, die würde ich vielleicht für einen Tag kriegen. Außerdem haben wir auch noch Fledermäuse und Vögel, auch ganz große! Und hast du schon mal Wüstenspringmaus-Pipi gerochen? Ich glaube, ein Stinktier duftet direkt im Vergleich zu Willi und Cäsar.“
Wie auf Knopfdruck segelt Herr Schiller hoheitsvoll durch mein offenes Zimmerfenster und landet auf meiner Schulter.
„Ahhh!“ Mit einem Hechtsprung ist Jonas halb zur Tür raus.
Ich fasse es nicht. Dieser Junge ist ein echter Schiss-hase. Also, ein Außerirdischer ist der nicht. Der hätte sich ja niemals in eine Rakete oder eine fliegende Untertasse hineingetraut.
„Crapcrap Raprap. Crapcrap. Raprap. Crapcrap Raprap. Craprap. Rapcap!“, kreischt Herr Schiller aus vollem Halse.
Hach, dafür liebe ich diese Krähe. Wenn es wirklich sein muss, kann sie einen echt spektakulären Auftritt hinlegen.
„Was ist das denn für ein Ungeheuer?“, winselt Jonas hinter dem Türspalt. „Seid ihr Hexen oder so?“
Ich bekomme einen minutenlangen Lachanfall und kugle mich über den Boden, so weh tut mir mein Bauch davon. Herr Schiller lacht fröhlich mit. Un d – ich glaube, dass ich das schon mal erwähnt e – er hört sich dabei an wie ein Gespenst im Kühlschrank.
Schließlich kriege ich mich wieder ein. „Das ist Herr Schiller, meine rappende Krähe. Sie ist zahm und was ganz Besonderes. Mit der wollte ich eigentlich den Band-Wettbewerb gewinnen. Jedenfalls, solange Frau Rabe unsere Musiklehrerin war.“
„Der Vogel rappt? Nicht dein Ernst!“ Der Pfefferjunge traut sich tatsächlich wieder rein. „Denkt er sich die Songs selbst aus?“
Ich schüttle den Kopf. „Ich dichte, er singt. Wir sind ja eine Band, da macht man so was gemeinsam.“
Jonas schüttelt ungläubig den Kopf. „Das ist verdammt cool, wenn du nicht lügst.“ Er macht ein paar rappende Bewegungen. „He, Mister Schiller, mach doch mit, bist du heut für Gesang schon fi t …“, summt er. Er beginnt aus dem Stegreif einen Rap.
Er führt einen wilden Tanz auf.
„Yeah! Yeah! Yeah!“, krächzt Herr Schiller begeistert mit und wackelt wie ein Kreisel umher.
„He, was ist denn mit dir los? Cool!“ Ich habe echt jede Menge Ärger mit den Pfeffers, aber das ist jetzt der Wahnsinn.
Das findet Herr Schiller anscheinend auch, denn er fliegt zielstrebig auf Jonas zu und setzt sich auf seinen Kopf.
„Komm, wir machen mal zusammen!“ Ich lege los.
Totaler Wahnsinn. Den Rap muss ich unbedingt in mein Programm aufnehmen.
„Was ist denn hier los?“
Wir machen alle drei so einen Krach, dass wir gar nicht mitgekriegt haben, dass meine Mutter plötzlich ins
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