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Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Titel: Maxie und ein Fisch mit Fernweh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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Raum, und in seinem Zimmer sieht es so chaotisch aus wie bei Jule und Kassia, wenn die beiden mal wieder ihre Pferdebücher und den Astronomiekram nicht aufgeräumt haben.
    Um das Bett herum liegen stapelweise Notenhefte, dazwischen lose Blätter, alle mit Notenlinien. Mit den vielen Fachbüchern über Musik könnte er ein eigenes Geschäft aufmachen.
    Ehrlich gesagt ist sein Zimmer das gemütlichste von allen. Er hat ganz viele Bilderrahmen aufgestellt, mit Fotos von Lukas und Jonas, als sie noch ganz klein waren, und von Konzerten. Auf denen ist er auch drauf. Auf manchen spielt er Klavier und auf anderen Saxofon. Einmal ist er sogar am Schlagzeug zu sehe n – mit einer durchgeknallten Band, deren Mitglieder sich die Gesichter total bunt angemalt haben.
    „Boah, hat dein Papa viel Krempel“, sage ich beeindruckt. „Der hat in der kurzen Zeit ja schon ganz schön viel Durcheinander angerichtet. Meine Mama wird immer superstinkig, wenn wir nicht jeden Tag aufräumen.“
    Ich bin ehrlich gesagt völlig verblüfft. Ich dachte bis jetzt, Sebastian Pfeffer ist der megakorrekte Typ.
    Jonas grinst. „Unordnung ist meinem Vater egal. Er hat immer zu meiner Mutter gesagt, dass Künstler so sind, wie es in ihrem Kopf aussieht. Wirr! Meine Mutter ist viel ordentlicher. Sie arbeitet in einer Bank, da darf nichts herumliegen.“
    Plötzlich entdecke ich auf Herrn Pfeffers Bett zwischen einem Stapel Fotoalben meine Lieblingsschokolade. Vollmilch mit ganzen Haselnüssen drin.
    „Oh nein! Wie lecker ist das denn!“ Ich werfe mich begeistert auf die Matratze und schnappe mir einen ganzen Riegel. Neugierig schaue ich mir die Fotos an. „Ist das deine Mama?“, frage ich. „Sieht nett aus.“
    Es ist ein Bild von Weihnachten. Alle Pfeffers haben rote Mützen auf und grinsen fröhlich in die Kamera. Lukas ist noch ein Baby. Ist also ewig her.
    Jonas runzelt die Stirn. „Wieso hat mein Vater das Album hier? Das gehört doch Mama!“ Er reißt es mir beinahe wütend aus der Hand und blättert es hastig durch. „Das Album gehört meiner Mutter!“, wiederholt er. „Er guckt nie Fotos an.“ Jonas klappt das Album energisch zu und macht ein superböses Gesicht.
    „Mensch, Jonas. Entspann dich mal. Dein Vater wird das Album bestimmt nicht geklaut haben. Vielleicht hat deine Mama es ihm geschenkt, weil er es gerne haben wollte. Frag ihn doch einfach. Jedenfalls sind die Bilder süß. Mama und ich gucken ganz oft Fotos von früher an, als mein Papa noch lebte.“

    In diesem Moment klappt unten die Haustür. Sie knarrt genauso laut wie unsere.
    „Jonas, bist du da?“, tönt die Stimme von Herrn Pfeffer durch das Treppenhaus.
    Ich erschrecke mich ganz fürchterlich und kugle vom Bett herunter.
    „Ach du dickes Ei“, stöhnt Jonas. „Was machen wir denn jetzt?“ Er rennt völlig panisch im Zimmer hin und her.
    Das meine ich. Wenn es darauf ankommt, haben Jungen einfach keinen Plan.
    „Du düst jetzt ganz schnell hinunter und sagst Hallo, bevor dein Vater auf die Idee kommt, hier oben nachzugucken. Dann lenkst du ihn und Lukas ab und ich flüchte aus der Villa. Wir treffen uns hinter dem Kaninchenhaus, o.k.?“ Ich schiebe ihn eilig aus dem Zimmer.
    „Hallo, Pa, hallo, Luki, seid ihr schon wieder zurück?“, höre ich ihn rufen. „Wie schön. Kann ich euch beim Ausräumen helfen?“
    Ich muss mich zusammenreißen, dass ich nicht laut aufstöhne. Als Schauspieler für unsere Theatergruppe wäre Jonas echt nicht geeignet. Zum Glück ist Herr Pfeffer mit seinen Einkäufen beschäftigt, sonst würde er garantiert Lunte riechen.
    Obwohl ich nicht weiß, wo sich die Pfeffers gerade befinden, muss ich das Risiko eingehen und hinunterlaufen. Als ich das Geländer sehe, kann ich einfach nicht widerstehen. Ich setze mich rittlings auf die Kante und rutsche in einem Affenzahn hinunter. Hui! Ich fliege in hohem Bogen auf den Parkettboden. Autsch! Ich pralle so unsanft auf, dass ich einen Moment lang nur Sterne sehe. Ungefährlich ist das nicht. Aber total cool. Muss ich unbedingt noch mal machen. Nur nicht gerade jetzt.
    „Das ist ja mal ein freundliches Angebot, mein Sohn!“, sagt Herr Pfeffer gerade erstaunt. Ich atme erleichtert aus. Er ist bereits wieder draußen. „Sehr gerne. Die Latten vom Bett sind furchtbar schwer. Du klingst ja direkt vernünftig.“
    Grrr! Ist das ein dämlicher Spruch. Hoffentlich wird Jonas nicht gleich wieder total wütend und macht kehrt. Ich muss ja noch irgendwie aus der Villa raus. Durch ein

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