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Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Titel: Maxie und ein Fisch mit Fernweh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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Zuckerpott hinein und probiert kopfschüttelnd.
    „Ich esse Milchreis eigentlich am liebsten ohne Zimt und ganz ohne Zucker“, unterbreche ich eilig ihre Überlegungen.
    „Ich auch“, rufen Kassia und Jule im Chor.
    Eine Minute später schaufeln wir tödlich langweiligen Milchreis in uns hinein.
    Ohne Zimtzucker schmeckt er nicht halb so gut.
    „Wann kommt Herr Pfeffer denn?“, frage ich Mama. Das ist nämlich eine fantastische Gelegenheit, die Stinkkäfer in sein Zimmer einzuschmuggeln.
    „Am frühen Nachmittag, zum Kaffee“, antwortet Mama. „Ich will eigentlich noch schnell einen Kuchen backen, vielleicht finde ich ein Rezept mit Honig.“
    Haha. Keine so gute Idee, von Kuchen hat Herr Pfeffer bestimmt erst mal genug. Aber ich sage nichts. Herr Pfeffer soll sich ja auf keinen Fall bei uns wohlfühlen.
    Ich sause mit knurrendem Magen in den Garten zu der großen Linde und beginne, die Stinkkäfer von der Rinde und den Blättern herunterzuklauben. Von dem Häufchen Milchreis, das ich hinuntergewürgt habe, bin ich echt nicht satt geworden.
    „Pfui, sind die eklig anzufassen“, beklagt sich Jule, die mir hilft. „Die kleben ja so und meine Finger stinken schon ganz schrecklich.“ Sie schnuppert angewidert an ihren Händen.
    Ich klettere in den Baum und suche weiter. „Was glaubst du denn, warum die so heißen? Wenn die Angst kriegen, weil man sie anfasst oder ein Vogel sie fressen will, fangen sie an zu stinken. Wie Menschen, die vor Angst pupsen oder in die Hose machen, wenn sie in großer Gefahr sind.“
    Jule schreit auf. „Waaaas? Macht der Käfer in meine Hand oder was?“ Sie lässt ihre gesammelten Käfer ins Gras fallen.
    Ich packe noch einige langbeinige Baumspinnen ein und lasse eine Großfamilie Ameisen in meine Papiertüte hineinlaufen. Hoffentlich vertragen sich die Viecher untereinander.
    „Du kannst noch ein paar Nacktschnecken einsammeln“, ordne ich an. „Die können wir auf die Tapeten setzen oder auf den Klavierhocker, damit sie alles schön einschleimen.“
    Eine Minute später kommt Herr Pfeffer mit seinem Auto angefahren. Ich klettere aus dem Baum und beginne, die Zwergkaninchen zu füttern und Eddys Heuhaufen mit der Forke umzugraben. Eddy wiehert fröhlich und schnuppert neugierig an meiner Papiertüte. Wie gesagt, bei Papier wird Eddy einfach schwach.
    „Lass das, Eddy“, flüstere ich und ziehe ihm den Papierschnipsel wieder aus dem Maul. „Da ist eine Überraschung für Herrn Pfeffer drinnen.“

    Herr Pfeffer hat Lukas aus der Schule mitgebracht. Als er uns entdeckt, schmeißt er seine Schultasche einfach auf die Wiese und rennt zu uns herüber. „He, Jule, ihr füttert Eddy ja ohne mich!“, ruft er aufgebracht. „Ich will aber auch noch.“
    Mist. Solange der Mini-Pfeffer hier herumwuselt, kann ich keine weiteren Nacktschnecken einsammeln.
    „Ihhh, da sind ganz viele schwarze Schnecken auf einem Schneckenberg“, brüllt er und kickt eine mit seinem Turnschuh weg.
    „He, Kleiner, lass das“, sage ich streng. „Man tritt keine Tiere, ist das klar?“
    Ich halte ihm ein Büschel frische Gartenmöhren hin. „Hier, für Eddy. Aber immer schön eine nach der anderen.“
    Herr Pfeffer hat inzwischen Lukas’ Schultasche geschnappt und ist in der Villa verschwunden. Ich ahne schon, was gleich passiert. Zwischen Sebastian und Jonas Pfeffer gibt es Krach. Obwohl das Zimmerfenster von Jonas geschlossen ist, hört man die beiden heftig miteinander zanken.
    Zum Glück gibt es solche Streitereien bei uns nicht. Ich bin froh, dass kurze Zeit später wieder Ruhe herrscht. Von Streit bekomme ich nämlich immer automatisch Bauchweh. Auch wenn ich gar nicht mitstreite.
    Jule und Lukas haben von dem Zank nichts mitbekommen. Sie sind völlig mit Eddy beschäftigt. Er genießt es, dass sie mit ihm um die Wette schmusen. Das mögen Esel furchtbar gerne. Schließlich geht es darum, wer als Erster mit ihm ausreiten darf. Eigentlich meckert Jule ja immer darüber, dass Eddy zu lahm für sie ist. Aber jetzt will sie doch.
    „Können wir nicht einfach zusammen auf ihm reiten?“, bettelt Lukas.
    Jule schüttelt heftig den Kopf. „Das ist nicht gesund für einen Esel. Mama hat gesagt, da dürfen höchstens fünfunddreißig Kilo drauf. Weißt du, wie schwer du bist?“ Lukas zuckt mit den Schultern.
    „Siehste. Deshalb reiten wir lieber einzeln. Ich fang an, weil Eddy mir gehört. Wenn er dann noch Lust hat, kommst du dran.“
    Hihi. Meine kleine Schwester ist schon so wie ich. Sie

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