Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Maxie und ein Fisch mit Fernweh

Titel: Maxie und ein Fisch mit Fernweh Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
Vom Netzwerk:
Fett noch weg, schwöre ich mir selbst. Wir angeln uns die tolle Villa und Jonas bekommt seine Mama zurück. Ist doch super. Zum Schluss werden alle zufrieden aus der Wäsche gucken. Daran glaube ich ganz fest.

Als ich nach …

    Als ich nach der Schule mit meinen Schwestern nach Hause trödle, geistert mir Jonas’ Kuchen-Heldentat immer noch im Kopf herum. Er hat den restlichen Vormittag ziemlich angeknackst neben mir gesessen und wollte nicht einmal von meinem leckeren Frühstücksbrot abbeißen. Aber gegrinst hat er trotzdem die ganze Zeit.
    „Der Pfeffer-Junge ist echt nicht ganz richtig im Kopf “, sagt Kassia aus heiterem Himmel. „Wollte er wirklich die Lehrer vergiften? Ich hab leider keine Details mitbekommen, weil ich in der großen Pause im Physikraum geblieben bin und den Sternenhimmel für mein Referat an die Tafel gemalt habe.“
    Ich bleibe abrupt stehen. „Was?“, rufe ich laut. „Wer erzählt denn so einen Mist herum?“
    Kassia schlurft gelassen weiter. „Kai aus der Oberstufe“, antwortet sie. „Der ist immer bestens informiert. Er hat es von Rebecca.“
    „Na klar, die war ja auch die ganze Zeit dabei“, entgegne ich gereizt. „Warum glaubst du diesem Kai? Nur weil er eine Eins in Physik hat? Da bin ich wie Mama. Klatsch geht mir total auf den Senkel.“
    „Unsinn. Werde nicht unsachlich, Maxie. Aber wer war es dann?“, fragt Kassia, überraschend neugierig. „Hast du bessere Informationen?“
    Jule fängt mit lauter Stimme an zu singen. „Die M-a-a-a-xie, M-a-a-a-xie, die Maxie wei-ei-ei-ei-ß noch me-e-e-h-r.“
    Ich schubse Jule unsanft. „Halt doch den Mund.“
    Aber Jule ist nicht mehr zu bremsen. „Wir waren es alle drei“, sprudelt sie los. „Jonas, Maxie, ich. Das war total cool, und am besten war, dass Jonas den ganzen schrecklichen Kuchen gemampft hat. Total cool“, wiederholt sie.
    „Wieso das denn?“, kreischt Kassia laut. Das ist sonst gar nicht ihre Art. „Was habt ihr angestellt? Womöglich kriegt ihr einen Schulverweis!“
    Oh Mann. So hysterisch habe ich meine Schwester selten erlebt. Es dauert den ganzen Weg nach Hause, bis sie kapiert hat, was es mit unserem Plan auf sich hat und wieso Jonas dabei mitmacht. Aber dann findet sie die Idee gar nicht schlecht. Ich bin echt froh. Kassia wäre es auch zuzutrauen, dass sie zu Mama latscht und ihr alles auf die Nase bindet, weil sie denkt, dass wir was Schlimmes gemacht haben und sie uns retten muss.
    Aber zum Glück passt es ihr selbst nicht, dass sich Mama von Herrn Pfeffer so auf die Palme bringen lässt, dass sie Kopfweh kriegt. Und außerdem würde auf dem Dachboden der Villa bestimmt ein viel größeres Fernrohr Platz haben als in unserem winzigen Haus.
    Als wir endlich unsere Haustür aufschließen, erwartet uns schon wieder eine Überraschung. Mama begrüßt uns schwungvoll und mit dicken Lockenwicklern in ihren Haaren.
    „Wieso bist du nicht in der Praxis, Mama?“, fragt Kassia. „Ist was passiert?“
    Mama schüttelt ihre Wickler. „Nö, ich mache heute mal einen halben Tag frei. Ich habe nur morgens Sprechstunde gehabt. Herr Pfeffer kommt nämlich am Nachmittag vorbei und dann wollen wir die Sache mit der Mauer noch einmal genau besprechen. Er will sie ja unbedingt selbst wieder aufbauen, dabei hat der Mann doch schon genug um die Ohren mit der Schule und so weiter. Na, wir werden ja sehen.“
    Ich betrachte Mama genauer. „Hast du ein neues Kleid an?“, frage ich überrascht. Es ist blau-weiß gepunktet und sieht supersüß aus. Die Farbe passt perfekt zu ihren blauen Sandalen. Meistens rennt Mama ja in ihrem praktischen Arztkittel und den Gesundheitslatschen herum.
    Mama nickt. „Ja, ich dachte, ich gönn mir was Schönes.“ Sie bekommt aus unerfindlichen Gründen rote Wangen und saust in die Küche.
    „Deshalb bin ich auch noch gar nicht mit dem Kochen fertig“, ruft sie uns zu. „Seid ihr mit Milchreis zufrieden? Aber der Zucker ist leider so gut wie aufgebraucht und schmeckt komischerweise ein bisschen nach Pfeffer.“
    Jetzt kriege ich auf einmal heiße Ohren. In dem Zuckerpott habe ich Salz mit Zucker und Pfeffer angemischt, fällt mir wieder siedend heiß ein. Ausgewaschen habe ich das Gefäß aber nicht.
    „Wirklich komisch“, fährt Mama fort und stellt die Schüssel mit dem Milchreis auf den Küchentisch. „Irgendwie ist hier im Küchenschrank alles durcheinandergeraten. Ich muss dringend ausmisten. Ihr könnt ja selbst mal testen.“ Sie steckt ihren Finger erneut in den

Weitere Kostenlose Bücher