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Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Titel: Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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herauszubekommen, worum es sich dabei handelte.
    Nachdem er zehn Minuten lang den Index durchgesehen hatte, war er auf den Begriff »Kriegsgefangener« und schließlich auf die Genfer Konvention gestoßen. Das war nichts, was man mit großen bunten Bildern illustrieren konnte, also stand auch nicht viel über das Thema drin, doch das, was da stand, las er mit großem Interesse.
    Es war erstaunlich.
    Er hatte immer gedacht, daß Gefangene, nun ja, eben einfach Gefangene waren – man hatte sie nicht umgebracht, also konnten sie sich glücklich schätzen. Aber es stellte sich heraus, daß man ihnen dasselbe Essen geben mußte wie den eigenen Soldaten und daß man sich um sie kümmern und ihnen Sicherheit garantieren mußte. Selbst wenn sie gerade eine ganze Stadt zerbombt hatten, mußte man ihnen aus ihren abgestürzten Flugzeugen helfen, sie medizinisch versorgen und sie anständig behandeln.
    Johnny starrte auf die Buchseite. Es war komisch. Die Leute, die das Lexikon geschrieben hatten – auf der Innenseite des Umschlags stand, daß es sich dabei um die Universal Wonder Knowledge Data Printing Inc. in Power Cable, Nebraska handelte –, hatten es mit all diesen bunten Abbildungen von Papageien und so vollgestopft, weil es die natürlichen Wunder dieser Welt waren, wo es doch das allergrößte Wunder der Welt war, daß Menschen auf solche Ideen wie diese kamen. Es war, als würde man ein winziges bißchen Mittelalter zwischen all den Raketen und dem anderen Zeug entdecken.
    Johnny wußte über das Mittelalter Bescheid, weil er einen Aufsatz darüber geschrieben hatte, wie man sich als Bauer im Mittelalter gefühlt haben mußte. Wenn ein Ritter im Kampf von seinem Pferd fiel, war es der anderen Seite nicht gestattet, ihn mit einem Dosenöffner freizulegen und zu foltern, sondern sie mußten sich um ihn kümmern und ihn nach einer Weile wieder nach Hause schicken, wobei es ihnen freistand, die Dienstleistungen in Rechnung zu stellen.
    Im großen und ganzen war er bei den ScreeWee einigermaßen glimpflich davongekommen. Denn nach der Genfer Konvention hätte er sie alle füttern müssen.
    Er stellte das Lexikon zurück und machte den Fernseher an.
    Es war merkwürdig. Jemand beschwerte sich darüber, daß die Feinde ihre Kriegsgefangenen in Gebäuden unterbrachten, die möglicherweise bombardiert werden würden, so daß sie Gefahr liefen, von ihren eigenen Leuten getötet zu werden. Das sei barbarisch, sagte ein Mann. Alle anderen im Studio pflichteten ihm bei.
    Johnny fand das auch, irgendwie. Aber er fragte sich, wie er dem Captain so etwas erklären sollte. Stück für Stück betrachtet, ergab alles einen Sinn. Nur wenn man versuchte, an alles auf einmal zu denken, kam nichts dabei heraus.
    Es gab zu viel Krieg im Fernsehen. Johnny fand, daß es an der Zeit war, langsam mal etwas anderes zu zeigen.
    Er ging hinaus in die Küche und machte sich einen Toast, dann versuchte er, die verbrannten Stellen so leise wie möglich abzukratzen, damit niemand aufwachte. Er nahm den Toast und das Lexikon mit nach oben und kroch wieder zurück ins Bett.
    Um die Zeit totzuschlagen, las er noch ein bißchen mehr über die Schweiz, denn das war das Land, in dem Genf lag. Da stand, daß jeder Mann im Land Militärdienst verrichten und eine Waffe im Haus haben mußte. Aber die Schweiz kämpfte nie gegen jemanden. Vielleicht ergab das irgendwo einen Sinn. Und das, wofür das Land bekannt war, war die Herstellung raffinierter und komplizierter mechanischer Meisterwerke, die einen kleinen Holzvogel durch ein Türchen auftauchen und »Kuckuck« rufen ließen.
    Nach einer Weile döste er ein, ohne irgend etwas zu träumen.
    Auf dem Bildschirm rauschten die unechten Sterne vorbei. Nach einer Stunde oder so erschien genau in der Mitte ein gelber Punkt. Nach einer weiteren Stunde war er schon etwas größer, groß genug, um als Anhäufung kleinerer gelber Punkte erkannt zu werden.
    Dann kam Johnnys Mutter, um nach ihm zu sehen, deckte ihn ordentlich zu und schaltete den Computer aus.

Wenn nicht du, wer dann?
    Im Schiff roch es jetzt ständig nach Rauch und verbranntem Plastik, stellte der Captain fest. Die Klimaanlage konnte auch nichts mehr daran ändern. Ein Teil des Rauchs und des verbrannten Plastiks
war
die Klimaanlage.
    Sie spürte die Blicke ihrer Offiziere. Sie wußte nicht, auf wie viele von ihnen sie sich noch verlassen konnte. Sie hatte das Gefühl, daß sie nicht sehr beliebt war.
    Sie sah auf und blickte dem Artillerieoffizier in

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