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Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten

Titel: Maxwell 01 - Nur du kannst die Menschheit retten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Pratchett
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das sich wie eine Welle zwischen den Sternen ausbreitete.
    Das irdische Schiff beschrieb eine lange Kurve und näherte sich zum zweiten Angriff.
    Das Gesicht des Captains erschien auf dem Bildschirm.
    »Wir haben uns ergeben! Das darf nicht geschehen!«
    »Es tut mir leid. Ich…«
    »Du mußt dem sofort ein Ende bereiten!«
    Johnny erhöhte die Geschwindigkeit seines eigenen Jägers, während er versuchte, das Mikrofon zu justieren.
    »Computerspieler! Computerspieler! Sofort aufhören! Sofort aufhören, oder…«
    Oder was, dachte er.
    Er legte den Daumen über den Auslöser und zielte auf den Angreifer…
    »Bitte! Ich mein’s ernst!«
    Doch der Jäger stürzte auf ein anderes ScreeWee-Schiff zu, ohne Notiz von ihm zu nehmen.
    »Also gut, dann…«
    Blendend blaues Licht blitzte vor ihm auf. Er schloß die Augen, und das Licht schimmerte immer noch violett in der Dunkelheit. Als er sie wieder öffnete, war der irdische Jäger vor ihm nur noch eine expandierende Wolke aus glitzerndem Staub.
    Er drehte sich in seinem Sitz um. Das Schiff des Captains schwebte direkt hinter ihm. Er konnte die Kanonen glühen sehen.
    Im Spiel machten sie so etwas nie. Sie hatten viel mehr Feuerkraft als man selbst, aber sie gingen ziemlich ungeschickt damit um. Das mußte so sein. Schließlich konnte man Hunderte außerirdischer Schiffe nur deshalb besiegen, weil sie von Gefechtstechnik kaum mehr verstanden als eine Gemüsegurke.
    Diesmal hatten sie ihre Kanonen mit äußerster Präzision abgefeuert.
    Das Gesicht des Captains erschien wieder auf dem Bildschirm.
    »Tut mir leid.«
    »Was? Was ist passiert?«
    »Es wird nicht wieder vorkommen, das verspreche ich.«
    »Was ist passiert?«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen. Der Captain schien auf einen Punkt jenseits der Kamera zu blicken.
    »Es hat einen unautorisierten Schießbefehl gegeben«,
sagte sie.
»Die Schuldigen werden sich dafür verantworten müssen.«
    »Ich wollte mich um den Angreifer kümmern«, sagte Johnny unsicher.
    »Ja. Hoffentlich tust du es auch das nächste Mal, bevor eines meiner Schiffe zerstört wird.«
    »Es tut mir leid, ich… wollte nicht feuern. Es ist nicht leicht, ein anderes Schiff abzuschießen.«
    »Wie
merkwürdig, das von einem Menschen zu hören. Dann haben sich die Space Invaders wohl selbst abgeschossen?«
    »Wie meinst du das?«
    »Haben sie euch irgendwas getan?«
    »Hör zu, ihr seht das völlig falsch«, sagte Johnny. »In Wirklichkeit sind wir gar nicht so!«
    »Ich bitte um Verzeihung. Von meiner Warte aus scheinen die Di
n
ge etwas anders zu liegen.«
    Es wäre besser gewesen, wenn sie ihn angebrüllt hätte, aber das tat sie nicht. Johnny hätte damit umgehen können, wenn sie wütend gewesen wäre. Statt dessen klang sie nur resigniert und traurig. Es war derselbe Ton, in dem sie über das Wrack der Space Invaders gesprochen hatte.
    Dann merkte er, daß er ziemlich wütend war.
    Ihn konnte sie wohl kaum damit meinen.
    Er rettete Spinnen aus der Badewanne, selbst wenn sie schon ganz seifig waren. Trotzdem sah sie ihn an, als wäre er Dschingis Khan oder so was… und das, nachdem sie gerade ein Schiff in
Stücke
geschossen hatten.
    »Ich hab nicht darum gebeten, hier zu sein! Ich hab nur ein Spiel gespielt! Ich hab meine eigenen Probleme! Ich sollte endlich mal wieder durchschlafen! Das ist nämlich wichtig in meinem Alter! Warum gerade ich?«
    »Warum nicht?«
    »Ich sehe nicht ein, warum ich mir die ganze Zeit anhören muß, wie brutal wir sind! Schließlich schießt ihr auch auf uns!«
    »Selbstverteidigung.«
    »O nein! Oft schießt ihr auch zuerst!«
    »Was Menschen betrifft, haben wir herausgefunden, daß es leben
s
wichtig ist, mit der Verteidigung so früh wie möglich zu beginnen.«
    »Ich hab jedenfalls die Nase voll! Sucht euch einen anderen!«
    Er stellte den Bildschirm aus und drehte mit seinem Jäger ab. Er rechnete halb damit, daß ihm der Captain ein paar Jäger hinterherschicken würde, aber das tat sie nicht. Sie tat überhaupt nichts.
    Bald schon war die Flotte nichts als eine große Ansammlung gelber Punkte auf seinem Bildschirm.
    Ha! Das war’s!
    Sie konnten ihren Weg nach Hause auch alleine finden. Sie brauchten ihn sowieso nicht mehr. Das Spiel war witzlos. Wer würde schon Stunden damit verbringen, auf einsame Sterne zu starren? Von jetzt an mußten sie ohne ihn klarkommen.
    Geschah ihnen recht. Er legte sich für sie ins Zeug, und dabei waren es nur Molche.
    Gelegentlich rauschte ein Stern vorbei. Im echten

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