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McJesus

McJesus

Titel: McJesus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Fitzhugh
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Verhandlung war die Wahrheit ans Licht gekommen. »Falsche Nonne simuliert Koma!« lautete die Schlagzeile. Die Zeitungen bezeichneten Schwester Peg und Pater Michael als Schwindler in guter Absicht. Sie berichteten über Dans Versicherungsbetrug und dass Peg wegen Prostitution vorbestraft war. Alle Blätter waren der Meinung, Dan und Peg hätten jeden betrogen, der bei der Spendenaktion Zeit oder Geld geopfert hatte. Aber sie berichteten gerechterweise auch, warum Michael exkommuniziert worden war und keine Versicherung hatte und dass Peg seit etlichen Jahren den Armen half und dies, soweit dies Nachforschungen ergeben hätten, völlig uneigennützig.
    Als Ruben die Wahrheit erfuhr, war er überrascht. Ein Reporter legte Ruben die Frage vor, ob er gewusst habe, dass Peg keine Nonne war. Ruben antwortete, er habe keine Ahnung gehabt.
    »Für mich war sie eine Nonne.« Für ihn sei wichtig gewesen, was sie tat, und nicht, ob sie eine geweihte oder ungeweihte Nonne war.
    Als die Öffentlichkeit von der Geschichte erfuhr, trafen als Reaktion weitere Geldspenden ein. Die Menschen hatten Mitleid mit Dan, der aus Liebe zu seiner Familie in eine so missliche Lage geraten war, und sie waren beeindruckt von seiner genialen PR-Kampagne. Mit der gleichen verdrehten Logik, mit der sich die Öffentlichkeit trotz der bekannten Fakten hinter Bill Clinton stellte, bewertete sie auch die »Rettet Schwester Peg«-Kampagne. Peg und Dan hatten ihre Freiheit riskiert, um Menschen zu helfen, die sich nicht selbst helfen konnten. Sie waren zu Volkshelden geworden.
     
    Die Braut trug gebrochenes Weiß und sagte: »Ja, ich will.«
    Die Hochzeit fand in einer kleinen Kirche statt. Es war eine intime Feier. Josie und Ruben waren Trauzeugen. Ruth war da mit Alissa. Mrs. Zamora und Mrs. Gerbracht waren stellvertretend für die übrigen Care-Center-Bewohner gekommen, die in der neuen Unterkunft in der Innenstadt von San Fernando helfen mussten.
    Monsignore Matthews hob segnend die Hände und erklärte Dan und Peg für Mann und Frau. »Jetzt dürfen Sie die Braut küssen«, sagte er.
    Dan hob Pegs Schleier, und sie küssten sich. Bei diesem Anblick applaudierte die kleine Zuschauergemeinde. Keiner der Care-Center-Bewohner hatte sich daran gestoßen, als sie erfuhren, dass Schwester Peg und Pater Michael weltlich geworden waren. Die beiden hatten versprochen, ihr gutes Werk fortzusetzen, und wenn die Kirche nicht zuließ, dass sie als Nonne und Priester heirateten, dann war es eben so. Wer nicht will, der hat gehabt.
    Der Hochzeitsempfang war bescheiden. Er fand in einem kleinen Freizeitraum statt. Chips und Dips und Getränke waren auf einer Tischtennisplatte angerichtet. Das Netz hatte man immerhin entfernt. Wegen der Gefängnisvorschrift gab es weder Champagner noch irgendwelchen anderen Alkohol.
    Dan war trotz der positiven Bewertung, die sein Handeln in der Öffentlichkeit erfahren hatte, in allen Punkten der Anklage schuldig gesprochen worden.
    Obwohl das Gefängnis einen Raum für Ehegatten zur Verfügung stellte, beschlossen Dan und Peg, mit dem Vollzug der Ehe zu warten, bis er sein Jahr (acht Monate bei guter Führung) abgesessen hatte. »Ich bewahre mich für einen Ex-Knacki auf«, sagte Peg.
    Ruth weinte auch noch nach der Trauung. Sie freute sich so für die beiden. »Morgen gehen wir zum Friedhof und lassen einen ordentlichen Stein auf Michaels Grab setzen«, sagte sie.
    Alissa zog Dan an der Hand. Als er sich zu ihr hinunterbeugte, küsste sie ihn auf die Wange. Dann kicherte sie verschämt und hielt sich die Hand vor das Gesicht. »Oooh«, sagte Dan. »Aschenputtel hat mich geküsst!«
    Ruben überreichte Dan und Peg sein Hochzeitsgeschenk. Es war der fertige Entwurf für Scotts neue Fujioka-Kampagne Act Affluent! – sprich: »Zeigt, was ihr habt!« Ruben erklärte, die jüngsten Zielgruppentests wiesen darauf hin, dass der Slogan ausgesprochen gut bei den Verbrauchern ankam. Dan machte das Zeichen für »danke«. In seiner vielen Freizeit hatte er die Taubstummensprache gelernt.
    Jemand schob eine Kassette in den Recorder. Es war Zeit für den ersten Tanz des glücklichen Paars. Dan bot Peg den Arm und führte sie in die Mitte des Raums. Alle klatschten. Ruth fing wieder an zu weinen. Sie tanzten einige Takte Wange an Wange, bevor Peg sagte: »Ich weiß nicht, ob ich in den letzten fünf Minuten erwähnt habe, dass ich dich liebe. Aber es ist so: Ich liebe dich.«
    Dan zog sie noch näher an sich. »Ich liebe dich

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