McJesus
der fünfhundert Dollar einsetzt. Siegen würde die Mannschaft, die als Erste zehn Körbe machte. Sie brachten es in vierzig Minuten auf 10.000 Dollar, ohne in Schweiß zu geraten. »Hey, Big Man, wirf einen für Schwester Peg!« Zwei Minuten später hieß es schon wieder: »Spiel! Der Nächste bitte! Nun geht’s erst richtig los!«
Vier Uhr. Die Straßen in Sylmar waren restlos verstopft. Das Care Center war von Dutzenden von Fernseh-, Rundfunk- und Satelliten-Übertragungswagen umringt. Kirchliche Gruppen kamen in Schulbussen, und Tausende von PKWs strömten von den Freeways nach Sylmar. Die Leute parkten bis zu einer Meile vom Care Center entfernt und legten den restlichen Weg zu Fuß zurück. Es war die erstaunlichste Menschenansammlung in der Geschichte der Stadt.
Vier Uhr dreißig. »Das ist ein noch nie da gewesenes Ereignis«, sagte ein Fernsehmoderator. »Die Polizei schätzt die Menge auf rund sechzigtausend, und eben wurde mir mitgeteilt, dass der Foothill Freeway gesperrt werden musste. Ich gebe hinüber zu John Randall, der irgendwo in der Nähe der Bühne steht. John?«
Dan schlich sich in Pegs Zimmer. »Hey, es ist bald so weit.«
»Ich bin bereit.« Peg schlug die Bettdecke zurück und enthüllte ein dickes, bodenlanges Baumwollnachthemd. »Wie sieht’s da draußen aus?« Sie setzte sich auf die Bettkante und prüfte, ob ihre Haube fest saß.
»Es ist irgendwie unwirklich«, sagte Dan. »Wir haben über zehntausend Dollar zusammen, und es kommen immer noch Leute. Oh, und Ricky-D sagt, er will zehntausend Dollar rausrücken, wenn er Sie von der Taille aufwärts im Evaskostüm sehen darf.«
Peg lächelte und wackelte mit den Zehen. »Oje, das ist schrecklich verlockend. Aber … Nein.«
»Das habe ich ihm auch gesagt. ›Ricky‹, habe ich gesagt, ›um Himmels willen, sie ist eine Nonne. Sie liegt im Koma. Es kostet Sie mindestens fünfzigtausend.‹« Dan konnte den Blick nicht von Pegs Füßen abwenden. Als er noch Werbung für Printmedien machte, hatte er mit professionellen Fuß-Models gearbeitet, aber er hatte noch nie im Leben Zehen gesehen, die so sexy waren wie diese hier.
Peg stand auf und streckte Dan beide Hände entgegen. »Kommen Sie her«, sagte sie. Dan ging auf sie zu. »Sie haben uns gerettet«, sagte sie und küsste ihn auf die Wange. »Danke.«
Dan hob abwehrend die Hände. »Purer Eigennutz«, sagte er. »Wenn das hier untergeht, bin ich arbeitslos. Außerdem finde ich, dass wir ein ziemlich gutes Team sind, Sie und ich.« Dan kam sich plötzlich vor wie ein Fünfzehnjähriger, der wie Bogart klingen wollte. »Ich wollte einfach nicht, dass es zu Ende ist. Das ist alles.« Er zuckte die Achseln.
»Ich will auch nicht, dass es zu Ende ist«, sagte Peg und wies zur Tür. »Also sehen wir zu, dass es nicht dazu kommt.«
»Also gut«, sagte Dan, während er die Tür öffnete. »Holen wir aus zum coup de grace. «
John Randall stand auf halbem Weg zwischen der Bühne und dem Eingang zum Care Center. »Seit dem Zwei-für-eins-Spezial an der Betty Ford Clinic habe ich nicht mehr so viele Berühmtheiten an einem Ort versammelt gesehen.« John hielt die Hand über die Augen, um sie vor den blendenden Sonnenstrahlen zu schützen, die den bräunlichen Dunst durchdrangen. »Wenn ich mich von hier aus umsehe, erkenne ich acht oder zehn Stars – Filmstars, Fernsehstars, Plattenstars.« John ging auf einen Schauspieler zu, einen Gewinner des Academy Award. »Was sagen Sie zu dieser regen Anteilnahme?«
»Es ist unglaublich«, sagte der Schauspieler, während er der Kamera seine Butterseite zuwandte. Dann blickte er frontal in die Linse und sagte: »Kommt her, Leute, und rettet Schwester Peg!«
Ruben stellte seine Kunstwerke in dem Stand gleich neben der Bühne aus. Er hatte mehrere Bilder verkauft, und eine Galerie hatte ihm angeboten, seine Sachen auszustellen. Er stand da und betrachtete entzückt und staunend die riesige Menschenmenge, als das Supermodel Stacy Sanders vorüberging und ihm zulächelte. Er konnte ihre Zähne nahezu hören. Unglaublich.
Einen Augenblick später kam wieder eine schöne Frau mit einem gewinnenden Lächeln an seinen Stand und sah sich seine Arbeiten an. Er wusste nicht, dass sie eine erfolgreiche und talentierte Filmproduzentin war. Das eine oder andere Bild schien ihr zu gefallen, aber fasziniert war sie von etwas anderem. Es war eine Multimedia-Skulptur aus Lotteriescheinen im Wert von eintausendzweihundertdreizehn in den Sand
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