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Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition)

Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition)

Titel: Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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in seiner Stimme heraus.
    »Und wenn schon, außerdem ist das Ding, wie du es nennst, besser als gar nichts, oder?«, gab ich schnippisch zurück. Mist! Es kränkte mich, wenn er mich auslachte.
    »Könntest du bitte das Ding da weglegen?«, bat er. Stimmt ja, er wollte keine Waffen bei unseren Treffen.
    »Mit welchen Waffen trainierst du denn?«, fragte ich, während ich das Schwert wieder in Mr. Changs Kammer zurücklegte.
    »Wir haben richtige Waffen, die scharf sind und mit denen man sich ganz leicht verletzen kann. Nicht solches Kinderspielzeug«, gab er arrogant von sich, verzog dabei abwertend den Mund. Doch nur kurz, dann war sein Grinsen wieder da. »Wie lange trainierst du schon, Amy?«
    Jedes Mal, wenn er mich mit dem Namen meiner Schwester ansprach, fühlte ich Erleichterung, doch auch das leise Ziehen nagte an mir, da ich noch nie gehört hatte, wie sich mein Name aus seinem Mund anhörte. Mein Gott! Was dachte ich da schon wieder? Versuchte er mich einzulullen? Vielleicht hatte Amy Recht und er versuchte nur, mein Vertrauen zu erschleichen. Um mich abzulenken, wandte ich mich kurz von ihm ab und nahm meine Wasserflasche.
    »Ich weiß nicht, vielleicht ein paar Stunden? Wie hast du es geschafft, unbemerkt hier herzukommen?«
    Trotz dem unsagbar schönen Gefühl, dass er sich in die Höhle des Löwen getraut hatte, um mich zu sehen, wusste ich, dass es ein Kinderspiel für die Taluris sein würde, uns anzugreifen.
    »Ich kenne dein kleines Geheimnis von dem unbewachten Mauerstück, aber keine Sorge, ich werde dich nicht verraten.«
    Ich presste meine Lippen aufeinander und nickte, um es nicht abzustreiten. Er wusste es und damit musste ich nun klarkommen. Falls er und sein Kumpel Matteo zu meiner Schwester wollten, würden sie über die Mauer kommen. Wie konnte ich nur so dumm sein? Genau so hatte er auch das letzte Mal das Funkgerät für mich deponiert und es wahrscheinlich auch entnommen. Es wurde immer klarer, Amy musste fliehen, je schneller, desto besser.
    »Mach dir keine Gedanken. Ich habe dir versprochen, ich werde dir nichts tun. Weißt du noch, was ich dir bei unserem letzten Treffen erzählt habe?«
    Meine Zunge wog schwer, als ich erkannte, dass die Taluris hier ein und aus gehen konnten, wie sie wollten. Wahrscheinlich kannte er sich mittlerweile hier genauso gut aus wie ich. Der Verdacht wurde in mir lauter, dass er ein Spiel mit mir spielte und er womöglich wusste, dass ich ihn belog.
    Ich nickte, da ich im Augenblick nicht fähig war, zu sprechen. Leise kroch Angst in mir hoch.
    »In den letzten Tagen habe ich viel über dich nachgedacht.«
    Er dachte über mich nach? Ich musste mir eingestehen, dass auch meine Gedanken viel mit ihm zu tun hatten. Endlich fand meine Stimme wieder Kraft.
    »So? Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?« Er stieß sich von der Wand ab und lief einige Meter hin und her, ohne dabei den Abstand zwischen uns zu schmälern.
    »Da gibt es einiges. Nach wie vor kann ich mich dir nicht nähern, ohne dir wehtun zu wollen.« Er blieb stehen und wehrte meinen unausgesprochenen Protest mit einer Handbewegung ab.
    »Keine Sorge, du kannst mir vertrauen.«
    »So? Kann ich das?«
    Er sah mich eine Weile an und ich spürte regelrecht, wie mein Widerstand langsam unter seinem Blick dahin schmolz.
    »Ja, Amy. Merkwürdigerweise kannst du das. Ich weiß zwar nicht, wie lange, aber für den Augenblick bist du sicher.« Er sagte das so ernst und gleichzeitig so sanft, dass ich ihm glauben musste. Jeglicher Verdacht, auf eine Masche von ihm herein zu fallen, schwand. Es klang so ehrlich und absolut freundschaftlich, dass ich fast der Versuchung erlag, nicht das in ihm zu sehen, was er tatsächlich war. Ein Mörder, ein Monster. Ich verstand überhaupt nichts mehr. Ein beauftragter Killersoldat, der plötzlich Gefühle entwickelte, wo - nach seiner Aussage - keine sein sollten?
    »Erzähl mir mehr von dir! Was tust du den ganzen Tag über?«
    »Warum willst du das wissen?«
    »Kannst du dir das nicht denken? … Ich will herausfinden, warum du so anders bist. Du tust genau die Dinge, die eine Illustris nie tun würde.«
    »So? Was tue ich?«, wollte ich ehrlich neugierig wissen. Mir war nicht bewusst, dass es etwas gab, das typisch für eine Illustris war.
    »Du passt irgendwie nicht in das Schema. Alle Illustris sind normalerweise nicht gerade gesellig - und freundlich schon gar nicht. Sie haben nicht viele Freunde, sind eigenbrötlerisch und außerdem sehr reizbar. Sie sind

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