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Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition)

Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition)

Titel: Mea Suna: Seelensturm Band 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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Ich sah kurz hinter mich. Der Erste zog sofort seine Pistole, schoss auf uns und verfehlte Tom nur knapp.
     
    Wir rannten weiter, rannten um unser Leben. In allerletzter Sekunde schafften wir es zum kleinen Vorraum des Sicherungsraums. Die Tür stand offen, die Sicherheit zum Greifen nah. Onkel Finley brüllte uns mit hochrotem Kopf an, was ich jedoch nur wie durch Watte hörte. Seine Finger schwebten zitternd über dem Knopf, der das Schloss aktivieren und die schwere Tür schließen würde. Wieder drehte ich mich um in der Erwartung, Tom direkt hinter mir zu wissen. Erneut entluden sich mehrere Schüsse, Tom kam ins Straucheln - er war getroffen. Mein Herz blieb stehen, als ich erkannte, was geschehen war.
    Er riss seine Augen auf, Blut floss aus seinem Mund. Das Entsetzen in seinem Gesicht ließ mich kreischend und panisch aufschreien. Ich schrie und schrie. »Tooommmmm! Tooooommmmm! Neeiiinnnnnn!!!!!«
    Er sank auf die Knie, hielt sich noch kurz und sah mich an. Angst und Bedauern lagen darin, bis seine Augen nach oben rollten und sein Blick ausdruckslos wurde. Dann fiel er vornüber auf seine Brust.
    Unfähig, mich zu bewegen, schrie ich völlig außer mir. Die Taluris hatten mich fast erreicht und einer zog schon ein Schwert, als Onkel Finley mich packte und hinter uns die Tür in aller letzter Sekunde verriegelte. Doch all das nahm ich nicht mehr wahr. Ich konnte mich nicht beruhigen, schrie und schlug meinen Onkel, riss an der Stahltür, trommelte dagegen, bis meine Fäuste schmerzten. Ich weinte um Tom. Wir hatten Tom verloren und saßen nun in der Falle.
     
    Ich hämmerte so lange gegen das Stahl, bis mich meine Beine vor Erschöpfung nicht mehr trugen. Ich sank zu Boden, blieb direkt vor der Stahltür sitzen und weinte bitterlich um meinen Freund, bis ich irgendwann völlig ausgelaugt und starr ins Leere schaute.
    Die Gewissheit, dass nur diese Tür mich von Toms leblosem Körper trennte, war so bitter, dass sich dieses letzte Bild von ihm für immer in mein Herz brannte. Wir wollten ihn doch schützen, ihn aus dieser Sache heraushalten. Und jetzt war er tot. In dem verzweifelten Versuch, mich zu retten, wurde er kaltblütig von diesen Monstern ermordet, grausam in den Rücken geschossen. Und es war meine Schuld. Ich war dafür verantwortlich. Zumindest schoss dieses Gefühl in mein Herz und dort lag es schwer und dunkel.
    Ich war ihm eine Antwort schuldig geblieben, die er noch vor ein paar Minuten hören wollte. Ich war nicht in der Lage, ihm zu sagen, dass er ohne mich ein besseres Leben gehabt hätte und auch jetzt fühlte ich so. Tom hatte all dies nicht verdient. Unbändige Wut und unendliche Trauer breitete sich heiß in mir aus. Rot und schwarz schimmerte aus mir, wobei das Rot eine solche Leuchtkraft annahm, die mir bisher unbekannt war. Der Drang nach Gerechtigkeit nagte an mir. Ich begann zu zittern, als mein Körper zu brennen anfing. Der Wunsch nach Rache reifte, welchen ich jedoch sofort unterdrückte. Ich sah zu Amy. Sie musste ich schützen, sie war hilflos und verängstigt. Ich trug die Verantwortung für uns beide.
    Mehrere Explosionen waren zu hören, bis es mit einem Mal völlig still war. Ich sah nicht auf, sondern nahm diese Stille einfach hin. Ich machte mir keine Gedanken darüber. Ich wollte nur in Toms Nähe sein, auch wenn uns die Stahltür trennte. Völlig ruhig kauerte ich an der Tür und hing meinen Gedanken nach.
     
    Onkel Finley wachte als erster aus seinem trauernden Schock auf, ging in die kleine Küche und stellte den Wasserhahn an. Er wusch sein überhitztes Gesicht mit kaltem Wasser ab. Mehrmals wiederholte er den Vorgang, bis er sich mit beiden Händen nur noch am Spülbecken festhielt. Gedankenverloren sah er dem Wasserstrahl zu, wie er geräuschvoll im Abfluss verschwand.
    Amy lag wimmernd auf dem kleinen Sofa. Sie lag schon lange in der gleichen Stellung und rührte sich nicht. Sie stand unter Schock. Wie lange waren wir schon hier unten eingesperrt? Minuten? Stunden? Ich konnte es nicht sagen. Jedes Gefühl für Zeit hatte ich verloren. Und was war mit den Taluris? Waren sie noch hier im Haus? Sie wussten, dass wir hier unten waren. Unser Keller war zwar groß, doch diese Metalltür war die einzige, die verschlossen war.
    Onkel Finley wischte sich sein Gesicht an seinem Hemdsärmel trocken, der völlig verschwitzt und schmutzig war. Endlich schaltete er das Wasser aus, drehte sich zu uns und seufzte tief.
    »Ist es vorbei?«, flüsterte ich.
    »Ich weiß es

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