Meade Glenn
aus verschiedenen Richtungen wurde auf ihn geschossen. Als er die MP-5 anlegte und aufstand, wurde er von Schussfeuer begrüßt. Er duckte sich blitzschnell, um dem Kugelhagel auszuweichen. Die letzten Scheiben gingen zu Bruch, und die Wände wurden von den Kugeln durchsiebt.
Abdullah war schweißgebadet. Gegen die Übermacht der Angreifer hatte er keine Chance. Plötzlich flog etwas durchs Fenster in den Raum. Abdullah sah eine Granate, die sofort darauf mit lautem Knall explodierte. Die Erschütterung streckte ihn nieder. Es folgte ein Kanister, der weißen Rauch nach sich zog.
Tränengas.
Der Kanister glühte, und der ganze Raum füllte sich mit beißendem Rauch. Abdullah hörte Schussfeuer in der Garage. Er presste eine Hand auf Mund und Nase und rannte hinaus…
Collins sicherte den Weg mit der Glock, die er auf den Hausflur richtete, ehe er folgte. Das Schussfeuer auf der Straße und der Vorderseite des Hauses war verstummt. Zuerst warf er einen Blick ins Wohnzimmer. Es war leer. Die Feuerpause währte nur kurz. Auf der Rückseite des Hauses wurde das Feuer eröffnet, und eine Explosion erschütterte das Gebäude. Auch auf der Straße wurde wieder geschossen. Kursk, der Sekunden nach ihm das Haus betreten hatte, kam auf ihn zu. Collins bewegte sich vorsichtig weiter und erreichte die Küche. Dort war niemand.
Auf der linken Seite war noch eine Tür, die einen Spalt offen stand. Er erinnerte sich an Karlas Beschreibung und hielt sich rechts. Dort lag die Garage. Er musste sich beeilen. Kursk schrie: »Hinter Ihnen!«
Collins duckte sich und drehte sich um, als ein Araber eine MP-5 schwang und in die Küche feuerte. Er presste sich eine Hand auf den Mund. Aus dem Zimmer hinter ihm drang weißer Rauch. Ehe Collins auf ihn zielen konnte, schoss Kursk. Er traf den Mann in der linken Seite. Die nächsten beiden Kugeln trafen ihn im Kopf.
Collins stand auf. Er hörte hektische Stimmen im Flur. Die Agenten stürmten das Haus. Das Tränengas drang in die Küche.
Kursk gab Collins Deckung, als er in die Garage lief…
*
Als Rashid die Schlüssel aus Gorevs Hosentasche zog, brach im Haus die Hölle aus. Stimmengewirr und Schussfeuer lenkten ihn ab. Er stand auf und drückte auf die Fernbedienung. Die Schlösser des Nissans wurden geöffnet. Als er die Hecktüren aufriss, hörte er die Schüsse in der Küche. Er hob die Skorpion…
Collins erreichte die Garage. Zwei Dinge geschahen fast zeitgleich. Er sah Karla Sharifs und Nikolai Gorevs Leichname grotesk verdreht auf dem Boden liegen.
Und er sah Rashid…
Rashid schob hektisch ein neues Magazin in die Skorpion, und als er die Waffe hob, funkelte er ihn an wie ein Wahnsinniger.
Vor Collins’ Augen schien alles wie im Zeitlupentempo abzulaufen.
Er schoss einmal.
Die erste Kugel traf Rashids Schulter.
Er taumelte. Collins schoss zweimal hintereinander.
Die zweite Kugel drang in Rashids Brust.
Die dritte Kugel drang in seinen Kopf ein und tötete ihn auf der Stelle.
Anschließend verlor Collins die Orientierung. Er hörte Sirenen und Stimmen. Dutzende von Agenten stürzten in die Garage.
Murphy folgte ihnen. Er schrie nach den Experten für Massenvernichtungswaffen, und Kursk schrie nach einem Krankenwagen…
Epilog
Washington, D. C.
Der US-Präsident betrat an jenem Nachmittag um dreizehn Uhr das Oval Office. Doug Stevens wartete bereits auf ihn. Als die Tür geöffnet wurde, drehte er sich um. »Mr. President.«
»Stevens.« Andrew Booth ließ sich in den Sessel fallen. Die letzten beiden Stunden hatte er allein in seiner Privatwohnung verbracht, um sich von der Anstrengung der letzten dreieinhalb Tage zu erholen und über die nächsten Schritte nachzudenken.
In der Abgeschiedenheit seiner eigenen vier Wände sprach der Präsident seine Gebete und Danksagungen.
Nach dem Duschen rasierte er sic h, zog sich frische Kleidung an, setzte sich ans Schlafzimmerfenster und schaute zutiefst erleichtert auf Washington. Vor seinem Blick breitete sich die amerikanische Hauptstadt aus. Der Albtraum unzähliger Lastwagen, die mit hunderttausenden von Leichen an Bord nach Maryland und Virginia fuhren, war vorbei. »Wie ist der neueste Stand der Dinge, Stevens?«
»Der Sprengsatz wurde vollständig entschärft. Die Experten der Armee bringen das Nervengas an einen sicheren Ort. Noch heute Nachmittag werden sie den Abtransport hinter sich gebracht haben. Bis dahin bleiben die Evakuierungspläne in Kraft. Die Experten haben mir versichert, es gehe keine Gefahr
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