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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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trat er ins Freie und war nun in Verlegenheit, weil er keine Münze mehr für den Jungen hatte, der sein Pferd bewachte. Drago wieherte, doch der gute Junge hatte das Weite gesucht. Wolf warf den Kopf zurück und brüllte vor Lachen. Alles kam irgendwie ins Lot. Gott helfe mir, dass das Schicksal mir bei Brianna helfen wird.
    Mitternacht war längst vorbei, und die Straße von Leith nach Edinburgh verlassen. Dragos Hufschlag hallte unheimlich in der kalten, dunklen Nacht, doch half ihm das Geräusch, seinen Mut zu festigen, während er die immer kürzer werdende Entfernung maß, die zwischen ihm und der Frau lag, die er aus ganzem Herzen liebte.
     
    Brianna erwachte mit einem Schlag, doch konnte sie in dem dunklen Raum nichts sehen.
    »Ich bin es«, murmelte Wolf leise.
    Sie streckte die Hand aus, um ihn zu berühren, und strich über sein Herz. »Du bist wieder da.« Ihre Erleichterung war greifbar.
    Nun ertönte es einstimmig: »Es tut mir leid, Liebling.« Sie sagten es noch einmal. »Nein, nein, es war meine Schuld!« Dann lachten sie gemeinsam.
    Wolf setzte sich aufs Bett und nahm sie in die Arme.
    »Ich fürchtete schon, du würdest nicht zurückkommen.«
    »Ich fürchtete, du würdest mich nicht zurückhaben wollen.« Er küsste sie auf die Stirn und zündete eine Kerze an, damit er ihr schönes Gesicht sehen konnte.
    »Ich wollte dich nicht kränken, Wolf. Mir war gar nicht bewusst, dass du verletzt sein könntest. Ich hielt dich für unerschütterlich.«
    »Du bist meine Achillesferse, Brianna.« Er küsste sie auf die Nase. »Da du nun mein Geheimnis kennst, werde ich dich töten müssen.«
    Sie strich mit dem Handrücken über sein unrasiertes Kinn. Liebe ließ ihr Herz schwellen. »Ich fand die Wahrheit über Bruce erst heraus, als Isabelle in Frankreich war. Als ich nach Hedingham ritt, um meine Verlobung zu lösen, hörte ich zufällig, wie mein Onkel Lynx zu Jane von seinem Argwohn sprach, sein Freund Robert wäre womöglich mein Vater.«
    »Das muss für dich ein arger Schock gewesen sein.«
    »Ich war geschockt und wütend, weil man mich so hinters Licht geführt hatte. Ich eilte nach Hause, um meine Mutter zur Rede zu stellen. Als sie die Wahrheit gestand, war mein Zorn keineswegs besänftigt. Dann aber sah ich Guy de Beauchamp und merkte, dass er blind war. Da wurde mir sofort klar, wie sehr ich ihn liebte und was für ein aufopfernder liebevoller Vater er mir immer gewesen war. Meine Liebe zu ihm ist einzigartig. Ich möchte und brauche keinen anderen Vater.«
    »Weiß Warwick von Robert Bruce?«, fragte er sanft.
    »Ja, meine Mutter sagte es ihm, ehe sie einwilligte, ihn zu heiraten.«
    »Nicht viele Männer wären so großmütig.«
    »Er hat ein großes und liebevolles Herz.«
    »Ich will versuchen, ihm nachzueifern«, versprach Wolf.
    »Ich habe noch ein Geheimnis«, flüsterte sie feierlich. »Versprich, dass du es nicht weitersagst.«
    »Ich verspreche es bei meiner heiligen Ehre.«
    »Bruce sagte, dass er an Lepra erkrankt ist. Seine Jahre sind gezählt. Der Waffenstillstand mit Isabelle ist ganz in seinem Sinn, da sein Sohn David schon als Kind den Thron besteigen wird. Robert nahm das Risiko auf sich, mir dies alles zu sagen, wohl wissend, dass seine Feinde diese Information gegen ihn verwenden würden, wenn sie bekannt würde.«
    »Offensichtlich vertraut er dir.«
    »Er sagte, ich hätte seine keltische Schläue geerbt.«
    »Wann sagte er das?«, fragte Wolf nachdenklich.
    »Als ich vorschlug, sein Sohn David solle Isabeiles jüngste Tochter heiraten.«
    »Du bist ein gerissenes kleines Ding, das sich zu gern in königliche Angelegenheiten mischt.«
    »Ich sagte zu Bruce, dass ich Isabelle die Sache schmackhaft machen werde.«
    »Brianna Mortimer, die Königsmacherin.«
    »Als du gegangen warst, sagte ich, dass wir verheiratet sind.«
    »Wie reagierte er?«
    »Er sagte, er wäre der größte Feind der Mortimers, nach Edward und Despencer. Und er sagte auch, es täte ihm leid, den Grund zum Streit zwischen uns geliefert zu haben.«
    »Ich war der Grund. Wirst du mir verzeihen?«
    »Ich sollte das nicht ... aber ich tue es dennoch.«
    Wolf grollte tief in seiner Kehle und küsste sie. »Lass mir eine Minute Zeit zum Rasieren, ich bin gleich wieder da.«
    »Nein, rasiere dich nicht. Ich mag es, wenn du zur Abwechslung stachelig bist.« Sie half ihm aus seinem Lederwams und sah eifrig zu, als er sich völlig entkleidete. Sie benetzte ihre Lippen. »Du schmeckst nach Ale. Ich glaube, Ihr

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