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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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immer schon hattest.«
    Brianna biss sich nervös auf die Lippen. »Als Nächste kämpfen Wolf und mein Bruder Guy Thomas. Ich bin hinund hergerissen!«
    »Du feuerst Wolf an und ich unterstütze meinen Sohn«, erklärte Jory.
    Brianna sah Wolf Mortimer auf Drago mit seiner Lanze über den Turnierplatz donnern, wobei sein kraftvoller Arm die Verlängerung seiner Waffe bildete. In Sekundenschnelle lag sein Gegner flach auf dem Rücken im Staub.
    Brianna und ihre Mutter sprangen angstbleich auf. »Wolf hätte ihn gewinnen lassen sollen!«
    »Natürlich hätte er das nicht sollen«, sagte Jory, die ihre Fassung wieder erlangt hatte. »Guy Thomas würde sich gedemütigt fühlen, wenn Wolf ihn unfair hätte gewinnen lassen. Übrigens hat mein Sohn eine plausible Ausrede. Er wird behaupten, die Hochzeitsnacht hätte ihn seiner ganzen Kraft beraubt.«
    Am Tag zuvor waren alle gekommen, um die Doppelhochzeit von zwei Töchtern Roger Mortimers zu feiern. Katherine hatte Guy Thomas de Beauchamp geehelicht, und die junge Joan Mortimer war nun Gemahlin von James, einem Sohn von Margaret und Sir Hugh Audley.
    »Apropos Hochzeiten«, sagte Isabelle glücklich. »Der Plan, meine Tochter Joan mit David Bruce zu verheiraten, nimmt Gestalt an. Mein Sohn Edward befürwortet die Verbindung von ganzem Herzen. Als neu gekröntem König von England liegt ihm anhaltender Frieden mit Schottland am Herzen.«
    Brianna und Jory wechselten einen befriedigten Blick. Das Gefühl, bei historisch so entscheidenden Ereignissen die Hand im Spiel zu haben, war geradezu berauschend.
    »Roger ist der Nächste.« Isabelle fasste nach ihrer Kehle.
    »Ich kann gar nicht hinsehen. De Bohun ist nur halb so alt und hat die doppelte Reichweite - Herrgott, ich weiß nicht, was ich mache, wenn ihm etwas zustößt.«
    »Ihr habt wenig zu befürchten, Isabelle. Roger kann sich auf seine Erfahrung stützen, ganz zu schweigen von seiner wilden Entschlossenheit.«
    Brianna stand auf und griff nach Isabelles Hand. »König Arthur tritt für Königin Guinevere an. Außerdem verhindert der Stolz der Mortimers, dass sie den Staub des Turnierplatzes schmecken. Ihr habt gesehen, wie Wolf mit meinem armen Bruder verfuhr.«
    Die drei Damen verfolgten nun den Zweikampf mit gespannter Aufmerksamkeit, wobei nur eine am Ausgang zweifelte. Im letzten Moment schwang Roger Mortimer seinen Schild, um die Lanze des jungen Earl of Hereford abzulenken, und stieß seinen Herausforderer unter lauten Beifallsrufen aus dem Sattel. Ritterlich wie immer saß er ab und half John de Bohun auf die Beine. Die Zuschauer erhoben sich und spendeten begeistert Beifall.
    Isabelle war sichtlich erleichtert. »Wie bin ich froh, dass alles vorüber ist. Ich brauche ein kühles Getränk, ehe ich die Preise überreiche.«
    »Gute Idee, mein Hinterteil ist schon vor einer Stunde eingeschlafen.« Brianna rieb sich ihre Kehrseite und verließ mit Isabelle die Tribüne.
    Auf den ausgedehnten Rasenflächen des prächtigen Bischofspalastes, der nun Adam Orleton gehörte, warteten Erfrischungen in Hülle und Fülle.
    Rickard de Beauchamp war mit seiner Frau Catherine Mortimer und ihrem Töchterchen da. Rickard war schließlich zu der Einsicht gelangt, dass die Situation es erlaubte, seine Familie aus Irland kommen zu lassen. Diese Zusammenkunft war seit Jahren das erste Mal, dass Brianna Catherine traf.
    »Das Turnier war sehr spannend, Cathy. Wollte Rickard denn nicht teilnehmen?«, fragte Brianna ihre Schwägerin.
    »Rickard agierte heute als Rogers Schildknappe.«
    Brianna vergewisserte sich, dass Isabelle sie nicht hören konnte. »Hinter jedem großen Mann steht ein noch größerer, der keinen Applaus braucht.« Sie hob Cathys Töchterchen Marjorie hoch und bewunderte das Kränzchen aus Rosenblüten, das ihr Haar schmückte. »Du bist das hübscheste Mädchen weit und breit!«
    Marjorie kicherte. »Möchtest du meine Rosen tragen?«
    »Nein, Schätzchen. Die roten Knospen sind perfekt für dein dunkles Haar.«
    Cathy lächelte Brianna zu. »Dein Haar hat einen so schönen Goldton. Ich kann nicht glauben, dass du zwanzig bist. Wo sind nur die Jahre geblieben?«
    Brianna drehte sich um, als eine elegant gekleidete Dame sich näherte. »Marie, wie schön, Euch zu sehen. Ich glaube nicht, dass Ihr Catherine, die Gemahlin meines Bruders Rickard, kennt. Das ist die Countess of Pembroke. Ich brauche nicht eigens zu betonen, dass sie Pariserin ist - ihre Eleganz verrät es.« Marie war seit über zwei Jahren Witwe.

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