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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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Vielzahl von Pferden, die den Mortimers gehörten, untergebracht werden musste, wollte sie dafür sorgen, dass ihr Zelter Venus vor den anderen Pferden geschützt war.
    Sie kam nur bis in den Hof, da der Anblick zweier knurrender und angriffslustig kläffender Hunde, die einander an die Kehle wollten, sie erschrocken innehalten ließ. »Brutus! Aus!«, rief sie laut, warf sich spontan zwischen die
    Kämpfenden und schlang die Arme um den schwarzen Wolfshund ihres Vaters. Erschrocken riss sie die Augen auf, als sie seinen Gegner vor sich sah. »Teufel noch mal, das ist ja kein Hund, das ist ein Wolf!«
    Ganz plötzlich stürzte ein Mann sich auf sie und zerrte sie unsanft von den zwei ineinander verbissenen Hunden fort. »Dummes Ding! Habt Ihr denn keinen Funken Verstand?«
    Wutentbrannt holte sie aus und schlug ihn in sein arrogantes Gesicht. »Wie könnt Ihr es wagen, Euer wildes Tier nach Warwick mitzubringen?«
    Er packte ihre Hand, verdrehte ihr diese auf den Rücken und starrte mit hitzigen grauen Augen auf sie hinunter. »Mein Wolf ist zahm, was man von Euch nicht behaupten kann. Die beiden fordern einander nur heraus, um ihre Grenzen abzustecken. Lasst der Natur ihren Lauf«, befahl er.
    Zu Briannas Verwunderung umkreisten die zwei langbeinigen Tiere einander mit gefletschten Fängen; dann blieben sie stehen, um einander mit kehligem Knurren zu beäugen. Als beide sich behaupteten und keiner zurückwich, endete die Begegnung mit einem Unentschieden. Sie hob den Blick und starrte in das eindringliche, dunkle Gesicht des jungen Mannes, der sie mit eisernem Griff festhielt. »Hände weg, Wolf Mortimer.«
    »Ihr kennt meinen Namen!« Er gab ihr Handgelenk frei. »Da habt Ihr mir etwas voraus, Mistress.«
    Ihr hochmütiger Blick musterte ihn von oben bis unten. »Nicht nur, was das betrifft.« Wie konnte dieser ungehobelte Rüpel ein Sohn Roger Mortimers, des Inbegriffs der Ritterlichkeit, sein?
    »Brianna, seid Ihr es?«
    Sie wandte den Kopf und sah den hochgewachsenen jungen Mann, der ihren Namen gerufen hatte. Es musste Edmund Mortimer sein. Als sie ihn das letzte Mal gesehen hatte, war er ein schlaksiger Jüngling gewesen. »Ja, die bin ich, Edmund. Willkommen auf Warwick.« Sie hoffte, dass das strahlende Lächeln, das sie ihm schenkte, für seinen ungezogenen Bruder einen Affront bedeutete. »In der Halle wird Ale gereicht. Ihr müsst ja völlig ausgedörrt sein. Komm, Brutus!«
    Der Wolfshund trottete an ihre Seite, Brianna drehte sich um und sagte kalt: »Lasst Eure wilde Bestie im Stall. Im Haus ist sie nicht willkommen.«
    »Sie ist eine Hündin«, berichtigte Edmund leise.
    »Das ist sie«, erklärte Wolf Mortimer. »Ein richtiges Biest, das gezähmt werden muss.« Er berührte seine Wange an der Stelle, wo sie ihn geschlagen hatte, dann warf er den Kopf in den Nacken und ließ ein unverschämtes Lachen hören.
    Brianna ergriff Edmunds Arm und schritt mit ihm rasch zum Schloss. »Euer Bruder ist ungehobelt.«
    Er blickte entschuldigend auf sie hinunter. »Ich fürchte, das ist ein Wesenszug aller Mortimers.«
    »Das glaube ich nicht. Euer Vater ist der denkbar charmanteste Mann überhaupt, und ich bin nicht die Einzige, die so denkt. Er ist bekannt für seine fatale Anziehungskraft.«
    Wolf Mortimer starrte dem Paar nach, bis es im Haupthaus verschwand. Die Wirkung der schönen Frau war wie ein Schlag auf die Brust. Im Moment, als sie ihn schlug, flammte unbändige Lust in ihm auf und durchströmte seine Adern wie ein Flächenbrand. Sofort wusste er, dass er sie begehrte. Sie war nicht nur wunderschön, sie war zugleich Feuer und Eis. Sie war ein beherztes Frauenzimmer, das austeilen wie einstecken konnte und nicht unterwürfig und bescheiden war, ein Gedanke, der ihn erregte. Ich erkenne deinen überragenden Stolz, da ich diesen selbst besitze, Brianna de Beauchamp. Du bist für mich eine unwiderstehliche Herausforderung.
     
    An der abendlichen Tafel saß Briannas fast zwei Jahre jüngerer Bruder Guy Thomas mit den Mortimer-Söhnen beisammen. Die Gespräche der jungen Leute drehten sich ausschließlich um Pferde, Jagd und Waffen. Anstatt einen der erhöhten Sitze zu wählen, hatte Brianna sich lieber zu den Damen ihrer Mutter gesetzt, um einen ungehinderten Blick auf ihre Eltern und deren Gäste zu haben.
    Jory de Beauchamp, ihre Mutter, war eine glänzende Schönheit, die unweigerlich die Aufmerksamkeit aller anwesenden Männer auf sich zog, darunter auch jene ihres Ehrengastes Roger

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