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Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

Medieval DeWarenne 03 - Der Wolf und die Lilie

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Lincoln Robert de Warenne erkannte.
    Ihre finstere Miene wich einem erstaunten und erfreuten Lächeln. »Ich hatte ja keinen Ahnung, dass du da bist!« Sein warmer Begrüßungskuss war ihr willkommen, vor allem aber genoss sie seinen Blick, aus dem glühende Bewunderung sprach.
    »Als wir eintrafen, war es fast Mitternacht. Das Tauwetter brachte Hochwasser, das die Brücke über den Nene zerstörte.«
    »Sicher fluchte Onkel Lynx, dass sich die Balken bogen.«
    »Im Gegenteil, er bewies ungewöhnlich viel Geduld. In Schottland hatte er schon Ärgeres erlebt und wollte nun die Gelegenheit nützen, seinen Söhnen zu zeigen, wie man widrige Umstände meistert.«
    »Wie ... Jamie ist auch da?«
    Er nickte. »Der Bursche schnarcht noch unter seiner Decke.«
    »Möchtest du mit mir ausreiten?«
    »Du weißt, dass ich deswegen zu dieser unheiligen Zeit im Stall bin.« Er machte kein Geheimnis aus der Tatsache, dass er sich stark zu ihr hingezogen fühlte. »Mein Pferd hat sich gestern am Bein verletzt. Ich hoffte, du würdest dir die Wunde ansehen. Niemand versteht sich besser darauf, die Verletzungen der Pferde zu kurieren als du, Brianna.«
    »Du schmeichelst mir unsinnig. Mein gesamtes Wissen über Kräuter habe ich von deiner Mutter. Meine Mixturen sind ja recht wirksam, aber Tante Jane besitzt die übersinnliche Fähigkeit, mit Tieren zu kommunizieren, eine Gabe, die ich noch nicht beherrsche.«
    Brianna begutachtete das Bein seines Pferdes. »Der Schnitt sieht sauber aus.«
    »Ich habe ihn gleich nach unserer Ankunft gesäubert«, versicherte er ihr.
    »Eine Salbe aus Bryonia wird helfen. Ich habe immer einen großen Tiegel hier im Stall vorrätig.« Sie nahm das Gefäß vom Wandbrett und trug die Salbe auf den Schnitt auf, während Lincoln Robert das Bein des Pferdes festhielt. »Die Salbe verhindert, dass die Wunde sich entzündet. Such dir eines der Warwick-Pferde aus. Dein Tier dürfte in ein paar Tagen wieder gut laufen können.«
    Wenig später ging es Seite an Seite in lockerem Trab und unter angeregtem Geplauder dahin. Lincoln Robert erwähnte, dass er seine Mutter zu einem Besuch bei ihrer Familie nach Schottland begleiten wolle. »Unsere Pläne sind noch nicht fix, da ich aber dort geboren bin, möchte ich als waschechter Schotte einmal meine Heimat sehen.«
    Brianna warf einen Seitenblick auf seine goldbraune Mähne und die grünen Augen. »Für mich siehst du eher wie ein Luchs aus«, neckte sie ihn.
    Er lachte. »Der Fluch der de Warenne!«
    »Ich würde auch zu gern Schottland besuchen. Meine Mutter verbrachte dort fast so viel Zeit wie dein Vater. Es wäre ein großes Abenteuer.«
    »Im Moment ist es nur Gerede, falls sie sich aber dazu entschließen sollte, werde ich vorschlagen, dass du mitkommst. Mutter würde dich sicher gern dabeihaben.«
    »Danke, Lincoln. Ich bewundere Tante Jane. Sie ist so lieb, sanft und von ruhiger Gemütsart, ganz im Gegensatz zu meiner Mutter und mir.«
    »Ich bewundere feuriges Temperament.«
    Brianna lachte bedauernd. »Von Mutter habe ich zwar mein Temperament, leider aber nicht ihr silbriges Haar.«
    »Dein Haar ist wunderschön. In der Morgensonne leuchtet es wie flüssiges rotes Gold.«
    »Schluss jetzt! Du wirst mir noch den Kopf verdrehen. Erst gestern wurde ich beschuldigt, eitel und verwöhnt zu sein. Los, zurück geht es um die Wette!«
    Kopf an Kopf ging es im Galopp zurück nach Hause. Dank ihres geringen Gewichts und ihres reiterlichen Könnens erreichte Brianna knapp vor Lincoln den Burghof. Dort wimmelte es vor Männern, die ihre Pferde aufzäumten, und als sie unter ihnen Wolf Mortimer sah, hob sie mit Absicht ihr Gesicht Lincoln Robert entgegen und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Wie galant du bist. Du hast mich gewinnen lassen.«
    Er saß wie der Blitz ab und trat an ihre Seite. Sie glitt in seine ausgestreckten Arme, wobei sie ihre Unterröcke und ihre hohen schwarzen Reitstiefel sehen ließ.
    Warwick kam in Begleitung seines Schwagers de Warenne. Lynx streckte seine große Hand aus und zerzauste Briannas Haar. »Na, wie geht es meinem Teufelsbraten?«, neckte er sie.
    »Diese Woche erwäge ich das Klosterleben.«
    »Nein, Nonne solltest du nicht werden, Brianna«, sagte er mit ernster Miene. »Du müsstest dein herrliches Haar verstecken.« Zu seinem Sohn sagte er: »Wir wollen nach Kenilworth und dann nach Pontefract. Geh und sag deinem Bruder, er möge sich beeilen, sonst reiten wir ohne ihn.«
    Brianna wollte mit Lincoln Robert gehen, doch

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