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Me(e)hr Mann fürs Herz

Me(e)hr Mann fürs Herz

Titel: Me(e)hr Mann fürs Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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okay?
    Fred hörte, wie sich das Wasser teilte, und blickte sich um. Thomas tuckerte mit seinem UWM hinter ihr und Tennian her. Sie winkte und schwamm dann weiter Tennian nach.
    Als die blauhaarige Frau ungefähr hundert Meter vom Strand entfernt an die Oberfläche kam, war sie immer noch in Fischgestalt. In einem heruntergekommenen Boot befanden sich Seeleute, die alle zu rufen begannen und auf Tennian zeigten.
    Sie winkte.
    Fred tauchte neben ihr auf und betrachtete mit zusammengekniffenen Augen das Boot. Es kam ihr bekannt vor, als hätte sie es erst kürzlich schon einmal gesehen. Es war nicht die Marine und auch nicht die Küstenwache. Auch keine private Yacht. Es war …
    „Piraten!“, keuchte Fred. Jetzt erinnerte sie sich, o ja. Moderne Piraten, die Kreuzfahrtschiffe und private Yachten ausraubten. „Tennian, lass das!“
    „Hallo!“, rief diese und winkte. Im klaren Wasser war ihr Schwanz deutlich zu sehen. „Ich bin Tennian aus dem Unterseevolk. Ich grüße …“
    Man hörte einen lauten Knall, und Tennian verschwand in den Wellen.

45
     
     
    Tennian!
    Ich … verstehe nicht … Was ist passiert?
    Fred fing Tennian auf, die zum Sandboden sank. Ihr Blut verdunkelte bereits das Wasser und würde bald die kleinen Raubfische auf sie aufmerksam machen: Schwarzspitzen-Riffhaie, Weißspitzen-Riffhaie und graue Riffhaie. Und die wiederum würden die großen Jungs anziehen: Makrelenhaie, weiße Haie, Tigerhaie, Hammerhaie. Verdammt!
    Du wurdest angeschossen, Tennian. Sie haben mit einem Gewehr auf dich geschossen … einer Waffe.
    Aber warum?
    Weil sie Angst vor dir hatten.
    Aber ich habe nichts getan!
    Willkommen in der wunderbaren Welt der Zweibeiner.
    Sie drehte sich um, spürte wieder, wie das Wasser sich teilte. Thomas hatte das UWM direkt hinter sie gesteuert und gab ihr heftig gestikulierend Zeichen. Dann aber erschien plötzlich und wie ein Geschenk des Himmels Artur und hob Tennian aus dem Sand.
    Komm, Thomas wird sich darum kümmern.
    Hab keine Angst, Tennian. Rikas Thomas ist ein sehr begabter Heiler.
    Ich HABE keine Angst. Sie hatten Angst vor MIR!
    Ein Schwarzspitzen-Riffhai zog immer engere Kreise um sie. Fred wartete, bis er näher heran war und boxte ihn dann auf die Nase. Sie hätte ihm auch in die Augen pieksen können, aber sie wollte den Fisch nicht blenden, nur weil er seinen Instinkten folgte. Er verzog sich wieder und schickte einen erschrockenen (und verstimmten) Gedanken in ihre Richtung.
    Drei weitere näherten sich auf ihrer ungedeckten Seite, aber als Artur ihnen die Zähne zeigte, schossen sie davon. Offenbar hatte das Unterseevolk im Meer ganz oben in der Nahrungskette seinen Platz.
    Merk dir, wo sich das Boot befindet. Wir kommen später zurück und knöpfen sie uns vor, dachte Fred.
    So ist es. Darauf freue ich mich schon, kleine Rika.
    Sie sah einen langen Schatten, der auf sie zukam. Vermutlich ein Tigerhai. Sie schob und drängte sie voran, ohne den Schatten aus den Augen zu lassen. In Rekordzeit hatten sie die Luftschleuse passiert. Dann legte Artur Tennian auf die Kacheln. Thomas erschien, in der Hand ein dickes Erste-Hilfe-Set.
    „Endlich. Ihr habt aber lange gebraucht.“
    „Haie“, sagte Fred knapp.
    „Na toll. Tennian, geht es dir gut, Süße?“
    „Ich habe nichts getan!“
    „Tja, was soll ich sagen? Wir sind eine nervöse und unfreundliche Rasse.“ Thomas zog sie hoch, sodass sie halb zum Sitzen kam, und untersuchte ihren Rücken. „Ein glatter Durchschuss. Wahrscheinlich ein Gewehr. Hast du es gesehen, Fred?“
    „Es war lang, das war alles, was ich sehen konnte.“
    „Ein Gewehr also. Gut. Kleine Kugeln“, sagte er zu Tennian, „die nicht viel Schaden anrichten. Und sie haben hoch gezielt. Oder wenigstens hoch getroffen.“
    „Ist das gut?“
    „Verdammt gut.“
    Blut sammelte sich unter Tennians Körper. Fred wusste aus Erfahrung, dass sie Schmerzen haben musste. Doch die blauhaarige Meerjungfrau hatte nur Augen für Thomas und schien gar nicht zu bemerken, dass er ihre Schulter behandelte.
    Ein Deja-vu, dachte sie. Vor einem Jahr hatte sie selbst auf dem Boden gelegen, wie ein Schwein geblutet und aus vollem Halse geschimpft. Jetzt …
    Artur sah sie mit seltsamem Blick an.
    „Was ist?“
    „Kannst du mich hören, kleine Rika?“
    „Na klar.“
    „Ich meine, vorher. Konntest du mich vorher nicht hören?“
    „Spucks aus, Artur! Wovon redest du, verdammt noch mal?“
    „Er sagte: ‚Damit macht sich dein Volk bei meinem nicht beliebt’“,

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