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Meerjungfrau

Meerjungfrau

Titel: Meerjungfrau Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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Erlaubnis. Er rannte auf sie zu und warf sich in ihre Arme. Nur fort von dem Schwarzen, fort von dem Bösen. Er ließ sich einhüllen in das Weiß, das Licht, den Blumenduft und das seidenweiche Haar an seiner Wange.
    Â»Bist du jetzt meine Mutter?«, fragte er schließlich und trat widerwillig einen Schritt zurück. Sie nickte. »Wirklich?« Bestimmt würde gleich jemand hereinkommen, mit einem bösen Kommentar alles zunichtemachen und ihm erklären, dass alles nur ein Traum war.
    Doch niemand sagte etwas. Sie nickte erneut, und nun konnte er sich nicht mehr zurückhalten. Er stürzte sich in ihre Arme und wollte sie nie, nie wieder loslassen. Irgendwo in seinem Kopf waren andere Bilder, Gerüche und Geräusche gespeichert und wollten ans Licht, aber der schwere Duft und das Rascheln ihres Kostüms erstickten sie. Er schob das alles beiseite. Scheuchte es weg, damit es von den wundervollen neuen Eindrücken zugedeckt werden konnte. Von diesen unglaublichen Eindrücken.
    Er blickte zu seiner neuen Mutter auf, und sein Herz machte vor Glück einen Sprung. Als sie seine Hand ergriff und ihn von dort wegführte, kam er voller Freude mit.

M an erzählt sich ja dramatische Dinge von gestern Abend. Was ist bloß in Christian gefahren? Wie kann man sich bei solch einem Anlass sinnlos besaufen!« Nach einem anstrengenden Vormittag zu Hause kam Kenneth Bengtsson spät ins Büro und warf seine Jacke zunächst auf das Sofa, doch als er Eriks vorwurfsvollen Blick bemerkte, hängte er sie an die Garderobe im Flur.
    Â»Das Ende des Abends war wirklich nicht schön«, erwiderte Erik. »Andererseits war aber Louise so benebelt, dass mir das Schlimmste erspart geblieben ist.«
    Â»Sieht es so übel aus?« Kenneth blickte auf. Persönliche Dinge vertraute Erik ihm selten an. So war es immer gewesen. Schon in der Kindheit, als sie zusammen spielten. Erik erweckte immer den Eindruck, als könne er Kenneth nur mit Müh und Not akzeptieren und würde ihm einen Gefallen tun, wenn er sich mit ihm abgab. Hätte Kenneth ihm nicht wirklich etwas zu  bieten gehabt, wäre ihre Freundschaft längst eingeschlafen. In den Jahren, als Erik in Göteborg studierte und arbeitete, war genau das passiert. Kenneth blieb in Fjällbacka, machte sich als Buchhalter selbständig und wurde mit der Zeit immer erfolgreicher.
    Kenneth hatte nämlich ein besonderes Talent. Er war zwar weder besonders attraktiv noch charmant, und er bildete sich auch nicht ein, intelligenter als der Durchschnitt zu sein, aber er konnte hervorragend mit Zahlen jonglieren. Er zauberte mit den Summen in Jahresbilanzen und Gewinnermittlungen wie ein David Beckham der Finanzbuchhaltung. Da er zudem über die Fähigkeit verfügte, das Finanzamt um den Finger zu wickeln, wurde er völlig überraschend zu einer höchst wertvollen Person für Erik. Als Erik sich in der in den letzten Jahren äußerst lukrativen Immobilienbranche etablierte, war Kenneth der perfekte Partner. Erik ließ zwar nicht den geringsten Zweifel daran aufkommen, dass Kenneth nur die Nummer zwei war und lediglich ein Drittel der Firma besaß und nicht die Hälfte, die ihm eigentlich zugestanden hätte, aber das störte Kenneth nicht. Er strebte nicht nach Reichtum oder Macht. Er war zufrieden, wenn er sich Aufgaben widmen durfte, denen er gewachsen war. Kenneth war gerne Eriks Kompagnon.
    Â»Ich weiß auch nicht, was ich mit Louise machen soll.« Erik erhob sich von seinem Drehstuhl. »Wenn die Kinder nicht wären …« Kopfschüttelnd schlüpfte er in seinen Mantel.
    Kenneth nickte verständnisvoll, dabei wusste er, wo der Schuh in Wirklichkeit drückte. Mit den Kindern hatte das nichts zu tun. Erik ließ sich nicht von Louise scheiden, damit er ihr nicht die Hälfte seines Geldes und des Vermögens abgeben musste.
    Â»Ich bin eine Weile weg. Muss mal wieder in Ruhe zu Mittag essen.«
    Â»Okay«, erwiderte Kenneth. Mittagessen. Alles klar.
    Â»Ist er zu Hause?« Erica stand auf der Treppe vor dem Haus von Familie Thydell.
    Nach kurzem Zögern machte Sanna einen Schritt zur Seite und ließ sie herein.
    Â»Er ist oben im Arbeitszimmer und starrt die ganze Zeit auf den Computer.«
    Â»Darf ich raufgehen?«
    Sanna nickte. »Ich komme überhaupt nicht an ihn ran. Vielleicht hast du mehr Glück.«
    Ihre Stimme hatte einen verbitterten

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