Meggie (German Edition)
darüber nachgedacht. Aber ich denke, es wird sich ergeben.“
„ Als ich und meine Frau uns kennen lernten, haben wir geheiratet und Kinder bekommen und sie hat damals ihr Studium an den Nagel gehängt. Später hat sie es bereut, aber da war es zu spät, um an ein neues Studium anzuknüpfen. Sie starb und hatte nie das Gefühl gehabt, etwas für sich getan zu haben.“ Es entstand eine schweigsame Pause.
Als sie gegessen hatten, sagte John: „Wollen wir einen Spaziergang am Strand machen? Es ist so ein herrlicher Abend und unseren Bäuchen würde etwas Bewegung gut tun.“
Meggie nickte zufrieden.
Er verschwand im Nebenraum und hatte seine weiße Jogginghose in eine weiße Jeans und ein dunkles Hemd umgetauscht.
Er sah sehr gut aus und er war verhältnismäßig schlank für sein Alter, von einem kleinen Bauchansatz abgesehen.
Er hatte ein faszinierendes Aussehen und Auftreten. Wenn Meggie da an ihren Vater dachte, der noch etwas jünger als John war, so musste sie zugeben, dass John bedeutend besser aussah.- Ihr Vater hatte nichts geheimnisvolles oder faszinierendes an sich, nichts romantisches und besaß kein überaus gutes Aussehen, was ein junges Mädchen betört hätte.
Sicher, früher musste er einmal gut ausgesehen haben. Aber Heute! Heute war seine Haut vom Nikotin aschfahl, hing ein bisschen schlaff herunter und bildete vor allem auf seinen Wangen und um seine Kinnpartie tiefe Furchen.
Johns Haut dagegen war straff und herrlich braun und hatte ein gesundes Aussehen. Er war jemand, bei dem sogar ein junges Mädchen noch schwach wurde. Meggie wurde sich plötzlich ihrer Gefühle zu ihm bewusst und stellte fest, dass er für sie nur ein Freund sein konnte und er wahrscheinlich nur väterliche, beschützende Gefühle für sie hegte, keine anderen Gefühle, nichts, was sie für Liebe hielt.
Später gingen sie am Strand entlang. Er hatte seine Hand um ihre Schultern gelegt und zog sie fest an sich. Sie gingen am Wasser entlang, das fast leise den Sand des Strandes umspülte. Der Himmel der sternenklar und hell. Es war die schönste Nacht, die Meggie bisher hier erlebt hatte.
„ Ist es nicht herrlich hier? Um nichts in der Welt möchte ich jetzt mit den Menschen in New York tauschen. Der Himmel, die Sterne, das Wasser, der warme Wund und du, Meggie. Das ist alles wunderbar und es ist wunderbar, es mit dir zu erleben. Irgendwie bin ich Jeff dankbar, dass er dich ins Wasser geworfen hat. Wenn er es nicht getan hätte, hätte ich dich nicht retten können und dann hätte ich dich nie kennen gelernt.“
„ Es wäre dir dann auch vielleicht viel erspart geblieben“, scherzte Meggie.
„ Davon bin ich überzeugt“, lachte John.
Er blieb stehen, drehte sich plötzlich zu ihr um und umfasste ihre Schultern. Es sah zu ihr hinunter.
„Nein, im Ernst, Meggie. Ich bin froh, dass ich dich kennen gelernt habe. Das Zusammensein mit dir ist unwahrscheinlich schön. Ich wünschte, es würde nie enden und diese Nacht würde nie enden.“
Er zog sie an sich und hielt ihren Arm. Sie empfand ein Kribbeln, das durch ihren ganzen Körper ging. Es war ein schönes Gefühl, ihn ganz nah bei sich zu haben. Es war kaum zu beschreiben. Es war das Gefühl, das sie so oft erwartet hatte und das sich bei Jeff nie eingestellt hatte.
Es war so schön, dass sie alles um sich herum vergaß. Wenn dieses Gefühl schon so schön war, wie mochte es erst sein, wenn er sie küsste. Er hätte es vielleicht nicht gewagt, nicht jetzt schon, da sie sich noch nicht lange kannten, aber Meggie wollte es. Sie wollte es jetzt und sie wollte es hier. Sie löste sich etwas aus seiner Umarmung und streckte ihm ihr Gesicht entgegen. Dabei sah sie in seine dunklen Augen. Zuerst küsste er ihre Stirn, ihre Nasenspitze, dann ihren Mund, zuerst ganz vorsichtig und zart, so als könne er ihr wehtun. Sie hatte nie geglaubt, dass ein Kuss so wundervoll sein könnte. Meggie schloss die Augen und wünschte sich, dass dieser Augenblick nie zu Ende gegen würde. Sie wünschte sich, dass sie immer so zusammenbleiben konnten. Meggie war wie betäubt.
„ Hoffentlich muss ich nie wieder in die Wirklichkeit zurück“, sagte sie leise.
„ Die Wirklichkeit hat uns bereits wieder“, sagte John. „So? Mich nicht“, entgegnete Meggie.
Sie gingen eng umschlungen weiter.
„Ach Meggie, ich wünschte, wir könnten immer so zusammen sein!“- „Das können wir doch.“
John schwieg für eine kurze Zeit. „Ich würde mir nichts mehr wünschen.“
Es war
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