Mehr als nur Traeume
zusammenpassen.«
Dougless zeigte die Spur eines Lächelns. Hier wurde ihr das geboten, was sie sich immer so sehnlichst gewünscht hatte: eine Ehe mit einem respektablen, soliden Mann.
Sie holte tief Luft und lächelte breiter, dann plötzlich hatte sie das Gefühl, als würde sie sich nicht mehr so billig verkaufen. Sie war nicht länger das Baby der Familie, das nicht so gut war wie ihre großen Schwestern. Sie war eine Frau, die in eine andere Zeit versetzt worden war, und sie hatte dieses Abenteuer nicht nur überlebt, sondern es war ihr sogar gelungen, eine fast übermenschliche Aufgabe erfolgreich zu bewältigen. Sie mußte ihrer fast zu perfekten Familie nun nichts mehr beweisen, indem sie einen karrierebewußten, erfolgreichen Ehemann mit nach Hause brachte. Nein, diesmal war Dougless die Erfolgreiche.
Sie hob Roberts Hand hoch und legte sie in seinen Schoß zurück. »Danke, aber nein, danke«, sagte sie im freundlichen Ton.
»Aber ich dachte, du wolltest heiraten.« Nun sah er ehrlich verdutzt aus.
»Und Daddy sagte, daß ich deine Brautjungfer sein kann«, setzte Gloria hinzu.
»Wenn ich heirate, wird es ein Mann sein, der sich mir schenken möchte«, sagte Dougless und blickte dann Gloria an. »Und meine Brautjungfer suche ich mir schon selbst aus.«
Gloria wurde rot und blickte auf ihre Hände hinunter.
»Du hast dich verändert, Dougless«, sagte Robert leise.
»Habe ich das?« erwiderte Dougless mit verwunderter Stimme. »Ja, es scheint, daß ich mich tatsächlich verändert habe.« Sie stand auf. »Ich werde dir jetzt das Armband holen.« .
Sie ging zur Treppe, und Robert folgte ihr, während Gloria in der Halle sitzen blieb. Er sagte nichts, bis sie ihre Zimmertür aufgeschlossen und den Raum betreten hatte. Er folgte ihr ins Zimmer und machte die Tür hinter sich zu.
»Dougless, gibt es da einen anderen?«
Sie nahm das Diamantarmband aus dem Versteck in ihrem Koffer und hielt es ihm hin. »Es gibt keinen anderen«, sagte sie, den Verlust von Nicholas wieder schmerzlich empfindend.
»Ist es auch nicht der Typ, dem du bei seinen Nachforschungen helfen wolltest, wie du mir erzähltest?«
»Die Nachforschungen sind abgeschlossen, und er ist, .. fort.«
»Für immer?«
»So endgültig, wie der gestrige Tag vorüber ist.« Sie blickte einen Moment zur Seite und sah ihn dann wieder an. »Ich bin ziemlich erschöpft, und ich habe morgen einen langen Flug. Deshalb meine ich, wir sollten uns jetzt besser Lebewohl sagen. Wenn ich zurück bin in den Staaten, werde ich meine Sachen aus deinem Haus holen lassen.«
»Dougless, bitte, überdenke noch einmal deinen Entschluß. Wir können das, was wir zusammen hatten, nicht einfach wegen so eines lächerlichen Streits über Bord werfen. Wir lieben uns doch.«
Sie blickte ihn an und dachte, daß sie tatsächlich einmal geglaubt hatte, ihn zu lieben. Aber ihre Beziehung war einseitig gewesen, wobei Dougless immer die Rolle des Bittstellers hatte spielen müssen, stets versucht hatte, ihm gefällig zu sein. »Was hat dich denn so verändert?« fragte sie. »Wie konntest du mich erst vor ein paar Tagen in einem fremden Land ohne Geld aussetzen und jetzt hierherkommen mit der Bitte, dich zu heiraten?«
Roberts Gesicht lief ein bißchen rot an, und er sah betreten zur Seite. »Ich bitte dich dafür aufrichtig um Entschuldigung.« Er blickte wieder auf sie zurück, und diesmal zeigte er wahrhaftig eine treuherzige Miene und sah zugleich ein wenig verwirrt aus. »Es ist eine sehr seltsame Geschichte. Das viele Geld, das du hast, machte mich wütend, mußt du wissen. Ich habe mich durchs Studium hungern müssen, habe von weißen Bohnen gelebt, aber du hast immer alles gehabt: eine Familie, die dich vergöttert, Reichtum, der sich seit Jahrhunderten in der Familie forterbt. Ich haßte diese Theater, das du mir vorgespielt hast - daß du nämlich von dem kargen Gehalt einer Lehrerin leben mußtest, obwohl ich genau wußte, du brauchtest nur bei deiner Familie anrufen und könntest so viel Geld bekommen, wie du nur immer willst. Als ich dich auf diesem besagten Friedhof sitzen ließ, wußte ich, daß Gloria deine Handtasche mitgenommen hatte, und darüber war ich sogar froh. Ich wollte, daß du einmal in deinem Leben zu spüren bekommst, wie es ist, wenn man sich ohne Geld durchs Leben schlagen muß und sich nur auf sich selbst verlassen kann, wie es mir immer beschieden war.«
Er holte tief Luft, und sein Gesicht wurde wieder weich. »Aber gestern
Weitere Kostenlose Bücher